Das Saisonzeugnis mit den Noten für die Stürmer des SC Paderborn

Paderborn. In den ersten beiden Teilen unserer Saison-Einzelkritik haben wir uns mit den Abwehrspielern und den Mittelfeldakteuren des SC Paderborn beschäftigt. Zum Abschluss nehmen wir nun die Leistungen der Paderborner Stürmer unter die Lupe. Diese hatten gerade zu Saisonbeginn brilliert. In der Rückrunde aber lief die Torproduktion der Abteilung Attacke recht schleppend. Dies hing vor allem mit einem enormen Verletzungspech zusammen. Sirlord Conteh: Der 26-Jährige fehlte in seiner Zweitliga-Premierensaison nur in einem einzigen Pflichtspiel. So musste Conteh ausgerechnet auf die Partie bei seinem Ex-Klub Magdeburg verzichten, weil er zuvor im Heimspiel gegen St. Pauli als ausgewechselter Spieler (!) eine Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Ansonsten aber stand der Mann mit dem Spitznamen "Sissi" gerade in der Rückrunde zumeist in der Startelf, weil er im Vergleich zur ersten Halbserie noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht hatte. Die Bilanz von sechs Toren und fünf Assists, die der Neuzugang aus Magdeburg vorweisen kann, ist allerdings ausbaufähig. Die Effizienz lässt beim schnellsten Spieler der 2. Bundesliga (Spitzengeschwindigkeit 36,6 km/h) noch zu wünschen übrig. Doch Conteh war schon jetzt ein Schrecken für fast jede Abwehrreihe. Wenn er sich in der kommenden Saison nochmals steigern kann, wird der SCP sehr viel Freude an ihm haben. Gesamtnote: 2- (Hinrunde: 3+, Rückrunde: 2). Robert Leipertz: Das SCP-Schlitzohr legte im neuen Jahr los wie die Feuerwehr. "Leipi" erzielte in den ersten drei Rückrundenspielen satte vier Tore und war damit maßgeblich am Paderborner Traumstart beteiligt. Nach seinem Doppelpack, den er am 11. Februar beim 4:3-Sieg in Hannover schnürte, hatte der 30-Jährige satte elf Saisontreffer auf dem Konto. Doch bei dieser Ausbeute sollte es dann auch bleiben. Grund: Leipertz zog sich Ende Februar beim 1:1 in Kiel einen Knöchelbruch zu. Der routinierte Angreifer stand zwar anschließend überraschend schnell wieder auf dem Platz, war aber weit von seiner Topform entfernt. Nichtsdestotrotz hat sich der Neuzugang aus Heidenheim als Glücksgriff erwiesen. Leipertz ist ein ständiger Unruheherd für gegnerische Abwehrketten und im positiven Sinne ein verrückter Hund, der stets den Schalk im Nacken hat. Gesamtnote: 2- (Hinrunde: 2-, Rückrunde: 3+). Marvin Pieringer: Die Gesamtausbeute spricht eigentlich für sich. So verbuchte Pieringer in seinen 26 Pflichtspielen für Paderborn stolze 14 Tore und 10 Assists. Dennoch dürfte die Schalker Leihgabe nicht gänzlich zufrieden sein, denn zwischen dem 13. und 31. Spieltag netzte "Pieri" nur ein einziges Mal ein. Dies lag auch an einer Sprungbeinfraktur, die den 23-Jährigen von Ende Februar bis Ende April außer Gefecht setzen sollte. Anschließend ließ Pieringer noch zwei Tore und zwei Assists folgen. Beim 3:2-Heimsieg gegen Heidenheim avancierte er dabei als Joker zum Matchwinner. Der gebürtige Schwabe kehrt nun nach Schalke zurück, wenngleich sich der SCP um eine Verlängerung des Leihgeschäfts bemühen will. Die Chancen, dass dies klappt, sind aber gering. Schalke dürfte den treffsicheren Stürmer entweder selbst behalten oder für eine stattliche Ablöse verkaufen. Gesamtnote: 2 (Hinrunde: 2+, Rückrunde: 3). Felix Platte: Wenn Felix Platte topfit ist, zählt er ohne Frage zu den besten Zweitliga-Stürmern. Dies demonstrierte der Lipper zu Saisonbeginn auf besonders eindrucksvolle Art und Weise. Nach fünf Spieltagen wurden für Platte sechs Treffer notiert. Doch der 27-Jährige hatte auch in dieser Saison das Pech, dass sein muskulöser, aber äußerst sensibler Körper nicht mitspielte. Gerade in der Rückrunde musste Platte immer wieder passen. Mal streikte der Rücken, mal meldeten sich die Adduktoren, mal zwickte das Knie. Zu allem Überfluss zog er sich zwischendurch auch noch eine hartnäckige Mandelentzündung zu. Und so kam Platte in der zweiten Saisonhälfte auf lediglich drei Startelf-Einsätze. Und zu den sechs Treffern gesellte sich bis zum Ende der Spielzeit nur noch ein Törchen hinzu. Die Zahl der Zweitliga-Saisonminuten sank im Vergleich zur Vorsaison von 1.329 auf 1.254 Minuten, wenngleich dies für Plattes Verhältnisse noch gute Werte sind. Bleibt zu hoffen, dass es künftig wieder aufwärts geht. Denn Platte kann für den SCP ein extrem wichtiger Spieler sein. Gesamtnote: 3- (Hinrunde: 3+, Rückrunde: 4). Dennis Srbeny: Zu Saisonbeginn war Sbreny in guter Form. Doch er hatte das Pech, dass seine Teamkollegen brillierten. In der Rückrunde erhielt der sensible Offensivakteur die ein oder andere Startelfchance. Doch Srbeny war anzumerken, dass er nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt. Unterm Strich stehen zwar 35 Pflichtspiel-Einsätze zu Buche, doch dabei durfte er ganze zehn Mal von Beginn an ran. Auch die Ausbeute von fünf Toren und sechs Assists dürfte Srbeny nicht zufrieden stellen. Unter Trainer Lukas Kwasniok hat der 29-Jährige sichtlich an seinen Torjäger-Qualitäten eingebüßt. Und so ist es keine Überraschung, dass sich nun die Wege trennen. Srbenys Vertrag wird nicht verlängert. In Paderborn wird man den gebürtigen Berliner aber in guter Erinnerung behalten. Gesamtnote: 4+ (Hinrunde: 3-, Rückrunde: 4). Richmond Tachie: Der Neuzugang aus der BVB-Reserve schien mit seiner Dynamik und seinem Tempo perfekt zum Paderborner Offensivstil zu passen. Doch Tachie konnte seine PS in dieser Saison einfach nicht auf den Platz bringen. Der 24-jährige Flügelstürmer zählte zu den wenigen Enttäuschungen der Saison. Am Ende stehen ganze 405 Pflichtspiel-Minuten, ein Treffer beim 10:0-Pokalsieg in Wernigerode und fünf Rückrunden-Einsätze zu Buche. Das einzige Saison-Highlight war der entscheidende Treffer, der Tachie im Elfmeterschießen des Pokalspiels gegen Werder Bremen gelang. Abgesehen davon muss sich der 24-Jährige mächtig steigern, wenn er beim SCP doch noch den Durchbruch schaffen will. Gesamtnote: 5+ (Hinrunde: 4, Rückrunde: 5).

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