SCP-Splitter

"Vasi" ärgert wieder den SC Paderborn, ein Trainer schwärmt von Lasme

Arminen-Akteur Sebastian Vasiliadis schießt ein Traumtor gegen seinen Ex-Klub von der Pader. SCP-Coach Lukas Kwasniok lobt einen Bielefelder Stürmer. Und ein paar Paderborner Fans zündeln mit Pyrotechnik.

Bielefelds Mittelfeld-Motor Sebastian Vasiliadis lief am Samstag in der Partie gegen seinen Ex-Klub aus Paderborn auf Hochtouren. | © Oliver Krato

Frank Beineke
21.05.2023 | 21.05.2023, 15:06

Mit einem Grinsen im Gesicht

Was für Arminia Bielefeld im Allgemeinen gilt, gilt auch für Sebastian Vasiliadis. Der Mittelfeldspieler der Arminia, der von 2018 bis 2021 für den SC Paderborn gekickt hatte, ist in dieser Saison oftmals unter seinen Möglichkeiten geblieben. In den beiden Partien gegen seinen Ex-Klub aus Paderborn aber drehte der Deutsch-Grieche auf. Beim Bielefelder 2:0-Hinspielsieg war "Vasi" der Torschütze zum 2:0 und zugleich der beste Mann auf dem Platz gewesen.

Beim Rückspiel am Samstag traf der 25-Jährige in der ausverkauften Schüco-Arena zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung der Arminia, die sich am Ende mit einem 2:2 begnügen musste. Vasis dritter Saisontreffer war hierbei ein echtes Traumtor. So schnappte sich der Rotschopf in der 36. Minute das Spielgerät, marschierte durchs Mittelfeld und schlenzte das Leder aus knapp 20 Metern ins rechte Eck.

"Er ist gegen uns offenbar immer besonders motiviert. Und er schien Spaß zu haben. Vasi ist mit einem Grinsen im Gesicht durch die Gegend gelaufen", sagte SCP-Torwart Jannik Huth mit Blick auf seinen ehemaligen Teamkollegen, der zusammen mit Manuel Prietl das "Doppel-Sechs-Duell" gegen das Paderborner Duo Ron Schallenberg/Kai Klefisch deutlich gewann.

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Vasiliadis war enorm präsent. Dabei hatte sein Einsatz in den Tagen zuvor auf der Kippe gestanden, da der Mittelfeldakteur über Oberschenkelprobleme klagte. Auch deshalb hielt der Ex-Paderborner nur 57 Minuten durch. Dann wurde er ausgewechselt. Und wenige Sekunden später kassierte sein Team den 2:2-Ausgleich.

Paderborns Coach lobt Arminen-Stürmer

Schon vor der Partie hatte SCP-Coach Lukas Kwasniok von den Bielefelder Offensivkräften Robin Hack und Bryan Lasme geschwärmt. Letztgenannter hätte den SC Paderborn am Samstag im Alleingang besiegen müssen. Der Arminen-Stürmer war von der Paderborner Defensive einfach nicht in den Griff zu bekommen.

SCP-Verteidiger Marcel Hoffmeier, der von seinen Teamkollegen allerdings auch zu oft im Stich gelassen wurde, verlor Lasme ein ums andere Mal aus den Augen und kam mitunter erst gar nicht in die Zweikämpfe. Das wurde schon in der achten Minute bestraft, als Lasme seinen überforderten Gegenspieler austanzte, um das 1:0 zu erzielen.

Es folgten sieben weitere Abschlüsse des 24-Jährigen Franzosen. Darunter waren drei Hochkaräter in den Minuten 32, 45+3 und 46, bei denen Lasme jeweils an SCP-Keeper Jannik Huth scheiterte. "Ich weiß auch nicht, was Lasme in der zweiten Liga verloren hat. Ich habe selten so eine Qualität und so ein Gesamtpaket gesehen", schwärmte Lukas Kwasniok nach Spielschluss über den emsigen Arminen-Angreifer, der mit seiner mangelhaften Chancenverwertung aber letztlich zur tragischen Figur wurde.

Muslija wird ausgebremst

Florent Muslija hatte in den vergangenen Wochen exzellente Leistungen gezeigt und satte zehn Scorerpunkte in zehn Spielen verbucht. Beim 2:2 in Bielefeld erwischte der Paderborner Offensivakteur allerdings einen gebrauchten Tag. Muslija gewann keinen einzigen Zweikampf und gab nur einen Torschuss ab.

Der hätte allerdings zum 2:2 führen können. So war der kosovarische Nationalspieler in der 41. Minute nach Vorarbeit von Sirlord Conteh und Raphael Obermair aus aussichtsreicher Position zum Abschluss gekommen. Der Ball wäre womöglich im rechten Eck gelandet, doch Arminen-Verteidiger Frederik Jäkel blockte den Schuss und klärte zur Ecke. Nach 56 Minuten hatte Muslija vorzeitig Feierabend. Niclas Nadj kam für ihn in die Partie und sorgte durchaus für neuen Schwung.

Einige Fans benehmen sich daneben

Das rasante und abwechslungsreiche OWL-Duell bot am Samstag beste Werbung für die 2. Bundesliga. Dazu passte auch die Kulisse. 26.515 Zuschauer sorgten auf der ausverkauften Alm für eine prächtige Stimmung. Auch die rund 2.800 Gäste-Fans waren ziemlich lautstark. "Ich habe zeitweise mehr Paderborner als Bielefelder gehört. Das war richtig geil", urteilte SCP-Kapitän Ron Schallenberg.

Einige wenige Paderborner Fans sorgten allerdings für unschöne Szenen. So wurden vor dem Anpfiff und nach dem 1:1-Ausgleich Rauchtöpfe gezündet. Zudem wurden immer wieder mal Bengalos abgefackelt. Lukas Kwasniok hatte dafür dennoch Verständnis. "Bei so einem Nachbarschaftsduell gehören ein bisschen Pyro und ein paar Rauchtöpfe dazu", so der SCP-Coach.

Ein absolutes No-Go waren jedoch die drei Leuchtraketen, die kurz vor Spielbeginn aus dem Gästeblock Richtung Osttribüne flogen. "Das gehört sich nicht", sagte Kwasniok. "Das sollte nicht passieren", urteilte Schallenberg. Ein ausführlicher Bericht zum Thema Pyrotechnik folgt.

Beste Wünsche vom Gäste-Coach

Die besagten Leuchtraketen waren letztlich aber die einzigen negativen Vorkommnisse bei einem packenden Zweitligaspiel, in dem es bei aller Rivalität nur 16 zumeist harmlose Fouls und eine Gelbe Karte gegeben hatte. "Es war ein intensives, aber absolut faires Nachbarschaftsduell. Genauso muss es sein", bilanzierte Lukas Kwasniok.

Zugleich wünschte Paderborns Trainer der Arminia viel Glück und Erfolg fürs Saisonfinale. "Ich will unbedingt, dass ihr drinbleibt. So ein Verein wie Bielefeld gehört mindestens in die 2. Liga", sagte Kwasniok und versprach Schützenhilfe. So erklärte der SCP-Coach mit Blick aufs anstehende Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten Nürnberg: "Da werden wir uns noch einmal 90 Minuten lang den Allerwertesten aufreißen."


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