Der SC Paderborn will endlich den Alm-Fluch brechen

Paderborn. Der SC Paderborn hat in dieser Saison schon Zweitliga-Vereinsrekorde geknackt. Beispielsweise, was die Anzahl der Heimsiege (12) und den Zuschauerschnitt (12.029) betrifft. An diesem Samstag, 20. Mai, ab 13 Uhr könnten die Schützlinge von Trainer Lukas Kwasniok in der Bielefelder Schüco-Arena ein weiteres Kapitel Vereinsgeschichte schreiben. Dann nämlich will der SCP im 14. Anlauf endlich mal beim OWL-Rivalen DSC Arminia gewinnen. Die Vorzeichen sind gut. Die akut abstiegsgefährdeten Bielefelder stehen unter einem enormen Druck. Der SCP strotzt derweil vor Spielfreude und Selbstvertrauen. "Wir sind derzeit voller Tatendrang und haben eine Selbstverständlichkeit in unserem Spiel. Ich bin überzeugt, dass wir am Samstag in Bielefeld siegen können", sagt Lukas Kwasniok. Paderborns Cheftrainer muss dabei aber nicht nur auf Bashir Humphreys (U20-WM), Sebastian Klaas und Felix Platte (beide verletzt) verzichten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit fällt auch Torjäger Robert Leipertz (Adduktorenbeschwerden) aus. "Er konnte auch am Donnerstag nur individuell trainieren", berichtet Kwasniok. Am Freitagnachmittag sollte es noch einen letzten Härtetest geben. "Aber ich befürchte, dass uns Leipi gar nicht zur Verfügung steht", so der SCP-Coach. Pieringer ersetzt Leipertz Eine Startelfänderung steht daher schon fest: Marvin Pieringer wird für Leipertz in den Angriff rücken. Ansonsten aber bleibt die Anfangsformation wohl unverändert, wenngleich Maximilian Rohr am Freitag über leichte Rückenprobleme klagte. Kapitän Ron Schallenberg, der zu Wochenbeginn im Training geschont wurde, ist derweil topfit. "Die Jungs sind stabil und eingespielt", so Kwasniok. Beim Gegner mangelt es unterdessen vor allem an Stabilität. Die Leistungsschwankungen der Arminia sind gewaltig. Doch an guten Tagen kann der Erstliga-Absteiger seine Qualitäten abrufen. Das bekam der SCP bei der 0:2-Hinspielpleite schmerzhaft zu spüren, wenngleich Paderborn dort zwischen der 8. und 71. Minute auch in Unterzahl agieren musste. "Gerade im vorderen Bereich hat Arminia viel Qualität. Wenn du einen Serra auf die Bank setzen kannst, sagt das eigentlich alles", urteilt Paderborns Cheftrainer und hebt das Bielefelder Offensivduo Robin Hack und Bryan Lasme besonders hervor. "Mit ihren individuellen Aktionen können dir beide immer ein Ei ins Nest legen. Ich hätte nichts dagegen, wenn sie auch mal das SCP-Trikot tragen würden", sagt Kwasniok. Mit Spielkontrolle zum Erfolg Allerdings schlampen auch Hack und Lasme mitunter in der Abwehrarbeit. "Unter Uwe Koschinat hat Arminia hohe statistische Werte, was das Tore erzielen angeht, aber zum Glück auch relativ schlechte Werte, was die Defensive betrifft", konstatiert der SCP-Coach und spricht davon, dass Bielefeld unter dem neuen Coach "das wilde Spiel perfektioniert" hat. Der SCP setzt dagegen auf Ballbesitzfußball und Spielkontrolle. "Das ist unsere größte Stärke. Es muss unser Ziel sein, das auch in Bielefeld hinzubekommen. Aber es ist schwierig, es auswärts über 90 Minuten durchzudrücken", erklärt Kwasniok. So werde es Phasen geben, in denen die Arminen gerade über zweite Bälle viel Druck erzeugen. "Dann musst du in der Box da sein und alles wegverteidigen", so Paderborns Trainer. Dieser hat keine Sorgen, dass sich sein Team von der aufgeheizten Atmosphäre in der ausverkauften Schüco-Arena aus dem Konzept bringen lässt. "Wir haben zuletzt schon in Hamburg gezeigt, dass wir damit zurechtkommen. Das beflügelt dich eher", sagt Kwasniok und hofft, dass seine Mannschaft am Samstag endlich den Paderborner Alm-Fluch brechen kann. Der SCP-Coach ist dennoch davon überzeugt, dass die Arminia selbst bei einer Niederlage im OWL-Duell den Klassenerhalt schafft. "Auch wenn sie in die Relegation müssen. Bielefeld ist besser als der Tabellendritte der 3. Liga. Aber es gibt nie eine Garantie", so Kwasniok. Die Pressekonferenz im Video: Und so könnten sie spielen: Arminia Bielefeld: Fraisl - Klünter, Jäkel, Andrade, Oczipka - Prietl, Vasiliadis - Hack, Consbruch - Lasme, Klos. SC Paderborn: Huth - Heuer, Rohr, Hoffmeier - Justvan, Klefisch, Schallenberg, Obermair - Conteh, Pieringer, Muslija.

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