Vorschau auf Heidenheim Duell der Identitäten: Paderborns Spielwitz gegen Heidenheims Laufstärke

Paderborn. Mit vier etatmäßigen Stürmern hatte der SC Paderborn das Hinspiel beim 1. FC Heidenheim in Angriff genommen. Doch der Auftritt der Gäste war an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Die lediglich sechs SCP-Torschüsse gingen allesamt daneben. Der Expected-Goals-Wert der Paderborner, die in dieser Statistik die klare Nummer eins der Liga sind, lag bei mickrigen 0,45. Am Ende kassierten die Schützlinge von Trainer Lukas Kwasniok mit dem 0:3 in Heidenheim ihre bislang höchste Saisonniederlage. An diesem Sonntag, 14. Mai, gibt's die Gelegenheit zur Revanche. Dann trifft der SCP um 13.30 Uhr in der heimischen Home-Deluxe-Arena auf den Tabellenzweiten von der Ostalb. Die Hausherren wollen vor rund 13.000 Zuschauern ihre letzte Minimalchance auf Relegationsrang drei wahren. Heidenheim könnte sich mit einem Sieg den vorzeitigen Bundesliga-Aufstieg sichern, sofern der HSV zeitgleich in Regensburg verliert. "Es wird eine absolut große Herausforderung. Aber wir können sie meistern", sagt SCP-Coach Kwasniok und spricht von einem Duell zweier Mannschaften, die "völlig unterschiedliche Identitäten" hätten. "Und kein anderes Team hat sich diese Identität über Jahre so erarbeitet wie Heidenheim. Laufen steht dort an vorderster Stelle. Da sind sie absolut die Besten", erklärt Kwasniok und hebt zudem Heidenheims hohe Effektivität vor dem gegnerischen Tor hervor. Kwasniok verrät Personalien "Wir sind aber die Besten, was Ballbesitz und Passgenauigkeit angeht. Wir lieben es, den Ball zu haben. Dafür brauchst du Selbstvertrauen und Spaß. Und die Jungs freuen sich aufs Spiel", ergänzt Paderborns Trainer. Im Hinspiel hatte sich allerdings die Heidenheimer Identität durchgesetzt. "Sie haben uns an diesem Tag aufgefressen", erinnert sich Kwasniok an den 5. November 2022. Zugleich übt er Selbstkritik: "Ich hatte den Jungs auch nicht die beste Strategie mit auf den Weg gegeben." Sein Team sei nun aber reifer und habe jüngst beim 2:2 in Hamburg weiteres Selbstvertrauen getankt. Ausdruck dieses Selbstbewusstseins könnte auch die Tatsache sein, dass Kwasniok bei der Pressekonferenz am Freitag schon seine Aufstellung in Sachen Defensive verriet. So werden Jannis Heuer, Maxi Rohr und Marcel Hoffmeier in der Dreier-Abwehrkette spielen. Davor bilden Kai Klefisch und Kapitän Ron Schallenberg die Doppel-Sechs. "Da braucht man keine Geheimniskrämerei betreiben. Du kannst Heidenheim ohnehin nicht überraschen", sagt der SCP-Trainer, der lediglich auf Bashir Humphreys (U20-WM), Sebastian Klaas (Schambein) und Felix Platte (Rücken) verzichten muss. Auf seine Defensive wartet hierbei die "Herkulesaufgabe" (O-Ton Kwasniok), die Heidenheimer Topscorer Tim Kleindienst (23 Tore, 6 Assists) und Jan-Niklas Beste (10 Tore, 11 Assists) zu stoppen. "Eine herausragende Combo", lobt Kwasniok das extrem laufstarke FCH-Offensivduo. Abnutzungskampf statt Spektakel Kleindienst und Co. bestechen hierbei nicht zuletzt durch ihre Effektivität. "Sie machen aus relativ wenigen Möglichkeiten sehr, sehr viel", sagt Kwasniok. Eben jene Effizienz lässt der SCP in dieser Saison oftmals vermissen. "Der aktuelle sechste Platz entspricht nicht den gezeigten Leistungen. Wir sollten daran arbeiten, dass sich das in der nächsten Saison ändert", bilanziert der Chefcoach. Auf dessen Offensive wird am Sonntag ebenfalls eine Herkulesaufgabe warten. Schließlich ist Heidenheim seit 409 Zweitliga-Minuten ohne Gegentor. Florent Muslija dürfte beim SCP gesetzt sein. Sirlord Conteh, Marvin Pieringer und der Ex-Heidenheimer Robert Leipertz konkurrieren um die anderen beiden Plätze in der Angriffsreihe der Paderborner, die in den vergangenen drei Heimspielen satte elf Treffer erzielten. Ob auch diesmal viele Tore fallen, ist jedoch fraglich. "Ich erwarte eher einen Abnutzungskampf als ein Spektakel", sagt Lukas Kwasniok und fügt an: "Es kommt eine Laufmaschinerie auf uns zu. Aber zum Glück haben auch wir keine faulen Säcke in der Mannschaft." Und so könnten sie spielen: SC Paderborn: Huth - Heuer, Rohr, Hoffmeier - Justvan, Klefisch, Schallenberg, Obermair - Leipertz (Conteh), Pieringer, Muslija. 1. FC Heidenheim: Müller - Busch, Mainka, Siersleben, Föhrenbach - Schöppner - Pick, Sessa, Beste - Thomalla - Kleindienst.

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