SC Paderborn: Darum hängt Uwe Hünemeier seine Fußballschuhe an den Nagel

Paderborn. Alter schützt vor Leistung nicht. Das stellt Uwe Hünemeier auch in dieser Zweitliga-Saison wieder eindrucksvoll unter Beweis. Der 37-jährige Innenverteidiger des SC Paderborn liefert stets ab, wenn seine Dienste gefragt sind. Und so wäre es keine Überraschung gewesen, wenn "Hüne" seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag noch einmal verlängert hätte. Tut er aber nicht. Für Paderborns Altmeister ist nach dem finalen Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg (Pfingstsonntag, 28. Mai, 15.30 Uhr) Feierabend. So gab Hünemeier am Mittwoch bekannt, dass er seine aktive Karriere nach insgesamt 18 Profijahren beenden wird. Sieben Spielzeiten kickte er dabei für den SC Paderborn, für den er bislang 193 Pflichtspiele bestritt. "Ich gehe mit viel Wehmut. Aber ich freue mich genauso auf das, was vor mir liegt", kommentierte der Abwehr-Routinier via Social Media seinen Entschluss. Allen SCP-Fans bleibt ein Trost, denn das, was vor Hünemeier liegt, wird sich weiterhin beim SC Paderborn abspielen. Der gebürtige Rietberger soll nämlich eine Aufgabe im sportlichen Bereich übernehmen. "Wir wollen, dass uns Hüne erhalten bleibt", betont SCP-Sportchef Benjamin Weber. Allerdings ist noch unklar, wie die besagte Aufgabe aussieht und ob Hünemeier eher im Nachwuchsleistungszentrum oder im Profibereich arbeiten wird. "Auch das ist seine Entscheidung", sagt Weber und fügt an: "Unsere Türen stehen ihm offen. Das hat er sich verdient. Doch Hüne muss selbst durch diese Türen gehen." Zukunft im Trainerbereich? Die Tendenz geht aber dahin, dass Hünemeier zumindest mittel- bis langfristig eine Trainerlaufbahn anstrebt. "Ich sehe mich grundsätzlich eher auf dem Platz als im Büro", sagt Hünemeier gegenüber "nw.de". So schließt der 37-Jährige auch aus, dass er künftig als eine Art Teammanager im Profibereich arbeiten wird. Seine Entscheidung, die Fußballschuhe am Saisonende an den Nagel zu hängen, sei unterdessen in den letzten sechs bis acht Wochen gereift. "Ich habe viele Gespräche mit dem Trainer und unserem Sportchef geführt. Die sportlichen Perspektiven wären für mich in der kommenden Saison sicher nicht besser geworden. Wir sind auf meiner Position schon gut aufgestellt, die Jungs machen es gut und der Verein wird im Sommer sicherlich noch mal nachlegen", erklärt Hünemeier. Auf eine Saison, in der er als Stand-by-Profi nur sehr sporadische Einsätze verbucht, will er daher verzichten. "Ich höre auf einem guten Niveau auf. Mein Entschluss fühlt sich richtig an", betont Hünemeier. Der Abwehrrecke hat in dieser Saison zwar bislang deutlich weniger Einsatzminuten als in der Spielzeit 2021/22 gesammelt. Doch immerhin stehen für Hünemeier schon wieder 21 Pflichtspiel-Einsätze zu Buche, wobei er zehn Mal von Beginn an ran durfte. Bodenständig und heimatverbunden Dies hatte ihm sicher nicht jeder zugetraut, denn die Konkurrenz auf der Innenverteidigerposition war und ist groß. Doch Hünemeier zog in der Sommervorbereitung und in der Hinrunde schnell an Teamkollegen wie Robin Bormuth, Tobias Müller, Jasper van der Werff und Adrian Gryszkiewicz vorbei. Denn auch mit seinen 37 Jahren ist der gebürtige Rietberger noch immer ein äußerst zuverlässiger Zweitligaverteidiger. So hat Hünemeier in dieser Saison bislang 64 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen. Kein anderer SCP-Spieler kommt auf ein solch gute Quote. Und auch wenn Hünemeier mal nicht auf dem Platz steht, ist er mit seinen Führungsqualitäten und seiner Erfahrung eine der wichtigsten Stützen der Mannschaft. So achtet der Musterprofi darauf, dass niemand aus der Reihe tanzt. Hünemeier, der sein Profidebüt am 17. Dezember 2005 für den BVB mit einem Startelf-Einsatz gegen Bayern München gefeiert hatte, ist jedenfalls stets auf dem Teppich geblieben. Seine Bodenständigkeit zeigte sich übrigens auch an dem Tag, an dem er seinen Abschied verkündete. So nutzte Hünemeier den trainingsfreien Mittwochnachmittag, um bei seinem Heimatverein Schwarz-Gelb Bokel bei einem Techniktraining für Kinder mit dabei zu sein.

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