Ein Fehler zuviel: SC Paderborn verliert 1:2 bei Spitzenreiter Darmstadt

Darmstadt. Die erhoffte Überraschung zum Osterfest blieb aus. Stattdessen kassierte der SC Paderborn die zehnte Saisonniederlage, nach der das Team von Trainer Lukas Kwasniok auch die letzten zarten Aufstiegshoffnungen begraben muss. So verloren die Paderborner am Ostersonntag vor 16.674 Zuschauern im Merck-Stadion am Böllenfalltor trotz durchaus ordentlicher Leistung mit 1:2 (1:1) beim Zweitliga-Spitzenreiter SV Darmstadt 98. Für die Südhessen, die auch das Hinspiel in Paderborn mit 2:1 gewonnen hatten, ist der Bundesliga-Aufstieg damit wohl nur noch reine Formsache. "Das ist für uns schon sehr bitter, dass wir nach diesen Leistungen gegen Darmstadt in 180 Minuten nicht einen Punkt mitnehmen. Aber deshalb ist Darmstadt halt Erster und wir müssen nach oben abreißen lassen", resümierte SCP-Coach Lukas Kwasniok. Der SCP ging mit zwei Änderungen in der Anfangsformation in die Partie beim Tabellenführer. Maximilian Rohr rückte für Kai Klefisch auf die Doppel-Sechs. Robert Leipertz ersetzte Dennis Srbeny und feierte damit sechs Wochen nach seinem Knöchelbruch sein Startelf-Comeback. Jannis Heuer und Marco Schuster, die zuletzt verletzungsbedingt gefehlt hatten, kehrten in den 20er-Kader zurück. Dafür mussten Jonas Carls, Richmond Tachie und Jasper van der Werff ebenso wie Marvin Pieringer (Sprungbeinfraktur) zuhause bleiben. Bei den Hausherren standen die genesenen Tobias Kempe, Patric Pfeiffer und Mathias Honsak erstmals wieder im Aufgebot. Allerdings nahmen sie ebenso wie der Ex-Paderborner Klaus Gjasula zunächst auf der Ersatzbank Platz. Stürmer Braydon Manu rückte derweil für den gelbgesperrten Kapitän Fabian Holland in die Startformation. Dies dokumentierte die offensive Ausrichtung der Lilien. Zwingende Chancen sind rar Doch der SCP hatte die angriffslustigen Gastgeber einigermaßen im Griff. Bei den eigenen Offensivaktionen blieb unterdessen vieles im Ansatz stecken. Pässe wurden zu unsauber gespielt. Beim Torschuss wurde mitunter zu lange gezögert. "In der Arbeit gegen den Ball waren wir in der ersten Halbzeit zu passiv. Und mit Ball waren wir zu inaktiv", bemängelte Kwasniok. Unterm Strich war die Zahl der zwingenden Chancen in einem intensiv geführten Spiel in Durchgang eins auf beiden Seiten überschaubar. Zwischen der 13. und 15. Minute ging es allerdings richtig rund. Zunächst wurde Leipertz nach einem sehenswerten Angriff über Ron Schallenberg und Sirlord Conteh im letzten Moment geblockt. Dann ging SVD-Stürmer Filip Stojilkovic nach einem Steilpass von Emir Karic auf der linken Seite auf und davon. Der millionenschwere Winterneuzugang zog an SCP-Keeper Jannik Huth vorbei, setzte das Leder aber aus spitzem Winkel neben das Tor (13.). Auf der Gegenseite prüfte Conteh Darmstadts Torhüter Marcel Schuhen (14.), ehe Stojilkovic seinen Teamkollegen Phillip Tietz bediente. Die Direktabnahme des Ex-Paderborns verfehlte jedoch ihr Ziel (15.). Dann kehrte wieder etwas Ruhe ein, ehe Florent Muslija und Julian Justvan in Minute 33 zwei letztlich ungefährliche Torschüsse abgaben. Muslija bleibt wieder eiskalt Dafür rappelte es zwei Minuten später im Kasten der Gäste. Matthias Bader tanzte Raphael Obermair am rechten Strafraumeck aus. Darmstadts Mittelfeldspieler setzte zur Flanke an. Doch eben jene Flanke geriet zum gefühlvollen Heber, der zur Überraschung aller Anwesenden zum 1:0 (35.) im langen Eck einschlug. Und der SCP hatte Glück, dass es nach 37 Minuten nicht 2:0 stand. Stojilkovic vernatzte auf der linken Seite einmal mehr SCP-Verteidiger Marcel Hoffmeier, um mustergültig auf Tietz zu passen. Dieser zog direkt ab, scheiterte aber am glänzend reagierenden Huth. Stattdessen kamen die Paderborner noch vor der Pause zum Ausgleich. Obermair bediente in der 43. Minute Conteh, der dann von Marvin Mehlem im Strafraum am Fuß getroffen wurde. Schiedsrichter Max Burda stand gut und entschied sofort auf Elfmeter. Muslija bewies einmal mehr seine Nervenstärke und verwandelte auch seinen fünften Strafstoß in dieser Saison (44.). Der SCP hätte dann sogar in Führung gehen können, denn in Minute 45 setzte sich Obermair erneut über die linke Seite durch. Diesmal passte er auf Leipertz, der aber keinen Druck hinter den Ball bekam. Und so ging es mit einem leistungsgerechten 1:1 in die Kabinen. Ein Rückpass entscheidet das Spiel SCP-Coach Kwasniok nahm zur Pause einen Wechsel vor. Kai Klefisch kam für Tobias Müller. Klefisch agierte als Sechser, Rohr rückte in die Innenverteidigung. Die erste Chance in Durchgang zwei verbuchten die Gäste: Muslija prüfte Schuhen aus 30 Metern (51.). Ein klassischer Konter hätte dann aber fast zum 2:1 für Darmstadt geführt. Mehlem flankte auf den zweiten Pfosten. Doch dort sollten sich Tietz und Stojilkovic gegenseitig behindern, so dass diese dicke Torgelegenheit verpuffte (52.). Eine mindestens ebenso große Chance hatte der SCP in Minute 58. Am Ende eines sehenswerten Angriffs schoss Obermair den Ball ans Außennetz. Paderborn war richtig gut drin im Spiel, geriet dann allerdings erneut in Rückstand. Und dabei patzte ausgerechnet Kapitän Ron Schallenberg, dem ein Rückpass missglückte. Nutznießer war Manu, der Rohr stehen ließ, Huth umkurvte und zum 2:1 (59.) einschob. "So ein Fehler darf mir natürlich nicht passieren", gab Schallenberg zu. Zehn Minuten später gab es Dreifachwechsel auf beiden Seiten. Bei Darmstadt kamen Klaus Gjasula, Oscar Vilhelmsson und Mathias Honsak für Tietz, Stojilkovic und Manu. Paderborn brachte Dennis Srbeny, Sebastian Klaas und Felix Platte für Conteh, Obermair und Muslija. SCP-Joker Platte tauchte in Minute 73 brandgefährlich vor dem Tor seines Ex-Klubs auf und legte ab auf Schallenberg. Dieser hätte seinen Fehler vorm 2:1 fast wieder ausgebügelt, doch sein abgefälschter Schuss ging übers Tor. Allerdings hatte Platte wohl auch im Abseits gestanden. Schallenberg verpasst das 2:2 Die kurze Darmstädter Drangphase direkt nach dem 2:1 war nun aber vorbei. Stattdessen verstärkte der SCP, bei dem noch Niclas Nadj für Justvan ins Spiel kam (82.), noch einmal seine Angriffsbemühungen. Die waren nicht wirklich zwingend, doch in Minute 89 hatte Schallenberg nach einer Ecke das 2:2 auf dem Fuß. Der Kapitän spitzelte das Leder aber nach einem Kopfball von Bashir Humphreys übers Tor. Und so konnten die Gastgeber einen weiteren großen Schritt auf ihrem Weg ins Fußball-Oberhaus bejubeln. "Steigt bitte auf", sagte Lukas Kwasniok nach Spielschluss zu seinem Trainerkollegen Torsten Lieberknecht, "dann wird es nächste Saison ein bisschen leichter für uns." Für Kwasnioks Mannen geht es nun mit einem Heimspiel gegen einen akut abstiegsgefährdeten Klub weiter. So treffen die Paderborner am kommenden Samstag, 15. April, um 13 Uhr in der heimischen Home-Deluxe-Arena auf den FC Hansa Rostock. Hier gibt es das Spiel zum Nachlesen im Ticker: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

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