Selimbegovic gerät ins Schwärmen
Seit knapp vier Jahren ist Mersad Selimbegovic Cheftrainer beim SSV Jahn Regensburg. Und so hat der gebürtige Bosnier auch schon einige Zweitligapartien gegen den SC Paderborn erlebt. Vor der Neuauflage dieses Duells, das an diesem Samstag um 13 Uhr in Regensburg steigt, lobt Selimbegovic den SCP in den höchsten Tönen.
"Das ist die beste Mannschaft in dieser Liga. Was Tore, Großchancen, erfolgreiche Pässe oder Zweikampfquoten angeht, ist es überragend, was Lukas Kwasniok mit seiner Mannschaft macht. Es ist nicht ganz erklärlich, warum sie nicht ganz, ganz vorne sind", sagte der 40-Jährige am Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Spiel und fügte an: "In dieser Liga ist jeder schlagbar. Aber wir brauchen einen überragenden Tag und Paderborn darf keinen guten Tag haben."
Die Heimbilanz spricht für den Jahn
In den vergangenen Jahren hatte der SCP bei seinen Auftritten im Regensburger Jahnstadion stets keinen guten Tag erwischt. So setzte es in den letzten vier Gastspielen an der Donau bei einem Torverhältnis von 0:7 vier Paderborner Pleiten. In den vergangenen beiden Spielzeiten verloren die Paderstädter jeweils 0:1.
Bei den ersten beiden SCP-Partien in Regensburg hatte dies noch ganz anders ausgesehen. In der Drittliga-Spielzeit 2008/09 feierten die Paderborner einen 4:0-Erfolg, bei dem Sercan Güvenisik einen Dreierpack schnürte. In der Zweitliga-Saison 2012/13 trafen Manuel Zeitz und Philipp Hofmann zum Paderborner 2:0-Auswärtssieg. Auch deshalb liegen die Ostwestfalen in der Gesamt-Bilanz noch knapp vorne. So verbuchte der SCP in den 13 Pflichtspielen gegen Regensburg sechs Siege, zwei Remis und fünf Niederlagen.
Regensburg bangt um seinen Torjäger
Mit Maximilian Thalhammer und Prince Owusu stehen zwei Ex-Paderborner im Regensburger Kader. Zumindest Thalhammer dürfte am Samstag in der Startelf stehen, denn der etatmäßige Sechser hat einen grippalen Infekt auskuriert. Owusu wird wohl nur dann von Beginn an spielen, falls Jahn-Torjäger Andreas Albers ausfällt.
Der SSV-Stürmer hatte am vergangenen Sonntag beim 2:1-Sieg in Kiel bei einem Zusammenprall mit Lewis Holtby einen Nasenbeinbruch erlitten. Albers sollte am Donnerstag eine Gesichtsmaske erhalten. "Erst brauchen wir die Maske und dann schauen wir, wie er damit zurechtkommt", erklärt Jahn-Coach Mersad Selimbegovic, der die Einsatzchancen mit "50:50" beziffert. Doch ob mit oder ohne Maske - der beste Jahn-Torschütze (6 Saisontreffer) steckt in der Krise. So hat Albers letztmals am 22. Oktober 2022 ins Netz getroffen.
Auf einen Leistungsträger muss der Jahn am Samstag definitiv verzichten: Rechtsverteidiger Benedikt Saller sah in Kiel seine fünfte Gelbe Karte und ist damit gegen Paderborn gesperrt.
Die Sache mit den Leistungen
Der SSV Jahn Regensburg steckt bekanntlich ganz tief drin im Tabellenkeller. Doch in den vergangenen Wochen präsentierten sich die Oberpfälzer in recht guter Verfassung. "Sie sind ohnehin stabil, homogen und total fleißig", urteilt SCP-Coach Lukas Kwasniok. So zeigte der Jahn in drei der vergangenen vier Spiele eine richtig gute Leistung. Ironie des Schicksals: Mit dem 2:1-Sieg in Kiel gewann Regensburg ausgerechnet die Partie, in der die Leistung nicht gepasst hatte.
Doch exakt solche Erfahrungen hat auch der SC Paderborn in dieser Saison schon zu Genüge gemacht. In den vergangenen drei Spielen gegen Kiel (1:1), St. Pauli (1:2) und Magdeburg (0:0) wusste der SCP beispielsweise über weite Strecken zu gefallen. Doch ein Sieg sprang nicht heraus. "Doch die Spielleistungen geben uns unheimlich viel Kraft für die letzten zehn Spiele", sagte Chefcoach Lukas Kwasniok am Donnerstag.
Mit dem Flieger in den Süden
Die Reise nach Regensburg ist für den SCP die weiteste Auswärtsfahrt der Saison. Doch die gut 480 Kilometern langen Busfahrten bleiben Paderborns Zweitligakickern diesmal erspart, denn es geht per Linienflug in den Süden. So schwebt der SCP-Tross am Freitag mit der Lufthansa vom Airport Paderborn-Lippstadt aus nach München.
Von dort aus geht es dann mit dem Bus nach Regensburg. Und auch bei der Rückreise am Samstagabend setzt der OWL-Zweitligist auf die recht komfortable Linienverbindung München-Paderborn. Der Großteil der rund 300 SCP-Fans, die am Samstag im Jahnstadion vor Ort sind, wird derweil mit dem Bus oder Pkw anreisen. Kurzentschlossene können sich am Samstag noch Steh- und Sitzplatz-Tickets an der Tageskasse sichern. Das Stadion öffnet um 11.30 Uhr seine Tore.