Sturm, Regen und ein Zaubertor: SC Paderborn siegt gegen Hessen Kassel

Paderborn. Keine 20 Stunden nach dem 1:0-Erfolg im Zweitliga-Verfolgerduell gegen den 1. FC Kaiserslautern fuhr der SC Paderborn am Samstag den nächsten Zu-Null-Sieg ein. Selbstverständlich handelte es sich dabei aber nur um ein Testspiel. So bezwang der SCP den Südwest-Regionalligisten KSV Hessen Kassel bei widrigen äußeren Bedingungen im heimischen Trainingszentrum mit 2:0 (0:0). Paderborns Cheftrainer war anschließend zufrieden. "Die Einstellung passte. Die Jungs haben Gas gegeben und wir hatten einen guten Zugriff", bilanzierte Lukas Kwasniok. Dieser hatte elf Profis in die Startelf beordert, die am Freitag gegen Kaiserslautern auf Bank oder Tribüne gesessen hatten. Winterneuzugang Niclas Nadj feierte dabei sein Debüt im SCP-Trikot. Auf Seiten der Gäste standen mit Jörn-Hendrik Starostzik, Presley Pululu, Aram Kahraman, Elias Liesche Pietro und Alban Meha gleich fünf Ex-Paderborner im Kader. Neuzugang Meha, der in diesem Winter aus Dubai nach Kassel zurückgekehrt war, durfte hierbei ebenso wie Starostzik und Pululu von Beginn an ran. Und der Viertligist aus Nordhessen legte einen forschen Start hin. So setzte Kassel den SCP früh unter Druck, ehe die Hausherren peu à peu die Spielkontrolle gewannen. Wiedersehen mit Alban Meha Den ersten nennenswerten Abschluss verbuchte Dennis Srbeny in Minute 14. SCP-Stürmer Felix Platte köpfte anschließend eine Ecke von Jonas Carls an die Latte (28.), ehe Gäste-Verteidiger Starostzik Glück hatte, dass es nur ein Testspiel war. Sonst hätte er nach einer Notbremse gegen Sirlord Conteh wohl Rot gesehen (29.). So aber zückte Schiedsrichter Christian Buschmann nur die Gelbe Karte. Und Kassels Keeper Marlon Sündermann parierte den Freistoß von Richmond Tachie. Auf der Gegenseite trat Alban Meha in Minute 34 aus aussichtsreicher Position zum Freistoß an. Doch der Standardspezialist schoss nicht nur über das SCP-Gehäuse, sondern sogar über den Fangzaun. Und so ging es nach einer recht ereignisarmen ersten Hälfte torlos in die Kabinen. Das Wetter wurde auch nach der Pause nicht besser. Böiger Seitenwind und Dauerregen machten den Akteuren zu schaffen. Gelungene Kombinationen waren Mangelware. In der 56. Minute aber startete der SCP einen äußerst sehenswerten Angriff. Über Conteh, Platte und Carls landete das Leder bei Srbeny, der per Flachschuss zum 1:0 einnetzte. Es folgten die stärksten Minuten der Gäste. In der 63. Minute zog KSV-Stürmer Jascha Döringer nach einem Tachie-Ballverlust knapp am Tor vorbei. In der 66. Minute hatte Gäste-Verteidiger Kevin Nennhuber das 1:1 auf dem Kopf. Ein Jungspund trifft per Hacke Bei den Hausherren kamen derweil die U21-Akteure Samet Coskun, Martin Ens, Koray Dag und Dilhan Demir in die Partie. Das Quartett fügte sich prima ein. Einer der vier Jungspunde sorgte sogar für das Highlight des völlig verregneten Nachmittages. So erzielte Koray Dag (19), der Ende Januar vom SC Verl zum SCP zurückgekehrt war, mit einem zauberhaften Hackentrick gegen die Laufrichtung des Torhüters den 2:0-Endstand (78.). Unterm Strich war es eine geschlossene Mannschaftsleistung, aus der kein Spieler deutlich herausragte. Maxi Rohr überzeugte als Abwehrchef. Sebastian Klaas agierte als kluger Ballverteiler. Niclas Nadj war sehr engagiert, wenngleich beileibe nicht alles klappte. "Niclas ist gut. Aber er muss noch in allen Teilbereichen zulegen", urteilte Lukas Kwasniok über seinen Winterneuzugang vom Regionalligisten Weiche Flensburg. Letzteres gilt auch für die Physis. Und da waren die 90 Minuten gegen Kassel gerade für Nadj vermutlich besser als jede Trainingseinheit. Der Rasen, auf dem das Testspiel gegen Kassel über die Bühne gegangen war, hat unterdessen ausgedient. So wird die Spielfläche im Paderborner TNLZ ab Rosenmontag ausgetauscht, nachdem bereits in der Home-Deluxe-Arena ein neuer Rollrasen verlegt worden war. SC Paderborn - Hessen Kassel 2:0 (0:0) SCP: Boevink - Schuster, Rohr, van der Werff - Tachie, Nadj, Klaas (74. Coskun), Srbeny (64. Ens), Carls - Conteh (58. Dag), Platte (74. Demir). Kassel: Sündermann - Najjar, Starostzik (74. Stegmann), Nennhuber, Glück - Brill (74. Rakk), Springfeld (74. Kahraman) - Durna (46. Iksal), Meha (74. Hagemann), Pululu (67. Liesche Prieto) - Döringer (67. Fischer) Tore: 1:0 Srbeny (56.), 2:0 Dag (78.)

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