Paderborn. "Es war ein guter, kein perfekter Start", blieb Lukas Kwasniok in seinem kompakten Resümee zum Auftakt seiner Mannschaft in die Rückrunde bescheiden. Dabei hat der SCP-Coach die hauchzarte Niederlage im DFB-Pokal im Sinn. Die Ausbeute in der Liga hingegen ist mit sechs Punkten aus zwei Spielen unumstritten makellos - und das soll auch so bleiben: "Wir fahren nach Hannover, um drei Punkte zu holen", will Kwasniok auch im dritten Anlauf die weiße Weste rein halten.
Die zwei wichtigen Siege haben nicht nur dem Paderborn-Trainer gut getan. Mit seinen ersten Worten richtete sich Kwasniok am Donnerstag in der Pressekonferenz zum Auswärtsspiel in Hannover (Anpfiff am Samstag um 13 Uhr) an die Fans: "Ich bin perplex, ein Riesen-Dankeschön für diese Unterstützung", freut sich der 41-Jährige bereits zwei Tage vor der Partie über 1.500 verkaufte Karten unter den SCP-Anhänger.
Viel Energie im ganzen Verein
In den vergangenen Wochen sei im ganzen Verein wieder viel Energie entstanden - auch innerhalb der Mannschaft. "Ich hoffe, das trägt uns jetzt ein bisschen", so Kwasniok weiter. Ein solcher Rückhalt von den Fans sei eben nicht selbstverständlich, komme aber durchaus zum richtigen Zeitpunkt. Denn für Hannover 96 könnten die 90 Minuten im eigenen Stadion gegen Paderborn am kommenden Wochenende nach zwei Pleiten zum Start der Rückrunde so etwas wie die letzte Chance sein, um die oberen Tabellenränge im Auge zu behalten.
Vor der Winterpause lag der SC Paderborn im Klassement noch zwei Zähler hinter 96. Doch während der SCP sein Punktekonto zuletzt aufbesserte, hatten die Niedersachsen zu Hause gegen Kaiserslautern (1:3) und beim FC St. Pauli (0:2) jeweils das Nachsehen. So eng, wie es in dieser Serie in der Tabelle der 2. Bundesliga zugeht, wird der Blick der Vereinsverantwortlichen in Hannover wohl vorsichtshalber auch mal nach unten gehen (nur 9 Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz), wenn für das Team von Trainer Stefan Leitl gegen Paderborn die dritte Niederlage hintereinander folgt.
"Rückenwind gegen Abwärtstrend"
Das zweite Verfolgerduell (Platz 5 gegen Platz 7) innerhalb weniger Tage könnte also auch "Rückenwind gegen Abwärtstrend" heißen. Doch Lukas Kwasniok lässt sich von dieser Momentaufnahme nicht täuschen: "Hannover hat eine hohe Qualität im Kader und sie werden in ihrer Situation vor den eigenen Fans am Samstag ganz sicher loslegen wie die Feuerwehr", traut der 41-Jährige dem kommenden Kontrahenten durchaus zu, auch bis zum Ende der Saison oben dran zu bleiben.
Ein erfolgreiches Team verändert man nicht - oder nur dort, wo unbedingt nötig. So wird Kwasniok nach der "Top-Leistung" beim 4:1 gegen Düsseldorf nur Kleinigkeiten am Kader verändern. Mittelfeldakteur Sebastian Klaas, der beim letzten Erfolg des SCP als Einwechselspieler auf einige Minuten kam, wird gegen 96 wegen Beschwerden am Rücken fehlen. Eine Alternative für Klaas könnte Stürmer Dennis Srbeny sein. Auch Winterneuzugang Niclas Nadj steht wegen eines grippalen Infekts nicht zur Verfügung.
Jannis Heuer ist fit für einen Einsatz
Dafür ist Raphael Obermeir nach einer überstandenen Magen-Darm Erkrankung gegen Hannover wieder mit von der Partie. Aufatmen kann der SCP auch in Sachen Jannis Heuer: Der zuletzt so formstarke Innenverteidiger hatte unter der Woche mit Schmerzen am Hüftbeuger zu kämpfen. Am Donnerstagvormittag konnte der 23-Jährige aber wieder am Trainingsbetrieb teilnehmen. "Jannis ist fit, es spricht nichts gegen einen Einsatz", gibt Kwasniok Entwarnung.
Und so könnten sie spielen:
SCP: Huth - Heuer, Müller, Humphreys - Schallenberg, Klefisch - Justvan, Muslija, Hoffmeier - Pieringer, Leipertz.
Hannover 96: Zieler - Arrey-Mbi, Börner, Krajnc - Muroya, Köhn - Leopold, F. Kunze - S. Ernst - Nielsen, Beier