Tobias Müller ist beim SC Paderborn ein heißer Startelfkandidat

Paderborn. Ob in Nöttingen, Freiburg, Halle oder Magdeburg - Tobias Müller hatte überall einen Stammplatz. Beim SC Paderborn aber fand sich der Sommerneuzugang vom 1. FC Magdeburg mit einer neuen Situation konfrontiert. Müller war zwischenzeitlich meilenweit von der Startelf entfernt. Doch wenn der SCP an diesem Freitag um 18.30 Uhr mit dem Gastspiel beim Karlsruher SC in die Zweitliga-Rückrunde startet, könnte der 28-jährige Innenverteidiger in der Anfangsformation stehen. "Es ist kein Geheimnis, dass seine Startelfchance am Freitag nicht so gering ist", sagt Chefcoach Lukas Kwasniok mit Blick auf seinen Abwehrakteur, für den das Jahres-Auftaktprogramm zwei besondere Schmankerl bereithält. Denn nach der Partie beim KSC wartet an diesem Dienstag, 31. Januar, das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den VfB Stuttgart (18 Uhr, Home-Deluxe-Arena). Und Müller stammt aus Tiefenbronn, das zwischen Karlsruhe und Stuttgart liegt. Sein Heimatstädtchen gehört dabei zwar zum Regierungsbezirk Karlsruhe. Zudem hatte er zu Juniorenzeiten einst ein Angebot vom KSC erhalten. Doch seine Sympathien gelten dem Verein aus dem Schwabenland. "Ich war als Kind Stuttgart-Fan. Mein Vater hat mir die Liebe zum VfB in die Wiege gelegt", berichtet Müller. In der Sommervorbereitung lief viel schief Dieser wird sich vermutlich mit Uwe Hünemeier die Einsatzzeiten in der Englischen Woche teilen. Ob Müller hierbei gegen den KSC oder den VfB ran darf, ist ihm relativ egal. "Ich bin erst einmal froh, dass ich nun überhaupt eine Option bin", sagt der 28-Jährige. Denn in der Hinrunde hatte er in einigen Spielen noch nicht einmal den Sprung in den 20er-Kader geschafft. "Tobi hatte in der Sommervorbereitung leider viel falsch gemacht", sagt sein Cheftrainer und erinnert an Müllers missratenen Testspielauftritt bei der 3:4-Niederlage in Minnesota: "Da war seine Leistung ein Griff in die Kloschüssel. Und dann bist du als Neuzugang erst einmal hinten dran." Auf der Innenverteidiger-Position gab es ohnehin ein Überangebot. Als dann mit Kai Klefisch und Sebastian Klaas zwei zentrale Mittelfeldspieler langfristig ausfielen, musste Müller in Trainings- und Testspielen meist als Sechser oder Achter ran. "So konnte er als Innenverteidiger kaum auf sich aufmerksam machen", erklärt Kwasniok. Mit Beharrlichkeit zum Erfolg Doch Müller ließ sich nicht hängen. "Ich habe gemerkt, dass man auch seinen Teil zum Erfolg beitragen kann, wenn man im Training Gas gibt und positiv bleibt", erklärt der SCP-Akteur. "Tobi hat sich mit kontinuierlicher Arbeit und der deutschen Beharrlichkeit, die ihn schon von der Oberliga in die 2. Liga gehievt hatte, peu à peu nach vorne gearbeitet", urteilt Paderborns Coach. Die entscheidenden Fortschritte machte Müller aber vor allem in der Wintervorbereitung. Zuletzt bot er tadellose Leistungen in den Testspielen gegen Murcia (3:1) und Bielefeld (1:1), wobei er gegen die Spanier sogar als Doppeltorschütze glänzte. "Diesen Schwung will ich nun mitnehmen", sagt Müller. Letztlich konnte der Ex-Kapitän des 1. FC Magdeburg aber auch schon bei seinen wenigen Hinrunden-Einsätzen unter Beweis stellen, dass auf ihn Verlass ist. In den 315 Pflichtspiel-Minuten, die er gegen Regensburg, Braunschweig, Sandhausen und Wernigerode absolvierte, kassierte der SCP kein einziges Gegentor. "Das liest sich doch ganz gut", schmunzelt Müller und hofft, dass sich diese Serie am Freitag fortsetzt. Papa drückt die Daumen In Karlsruhe kann der Innenverteidiger dabei auf die Unterstützung zahlreicher Freunde und Familienmitglieder bauen, die im Wildpark live dabei sein werden. Und selbstverständlich musste er auch diverse Karten für das Heimspiel gegen Stuttgart besorgen. "Dann sind unter anderem meine Eltern und meine Schwester im Stadion", berichtet Müller. Gut möglich, dass sich sein Vater einen Spieltagsschal in den Farben von SCP und VfB besorgt. Die Sympathien für Stuttgart werden aber ausnahmsweise ruhen. "Mein Papa wird mir die Daumen drücken", betont Tobias Müller.

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