Vorne kläglich, hinten naiv: SC Paderborn schiebt auch im Frankenland Frust

Nürnberg. Lukas Kwasniok hatte auf ein &bdquo;grandioses Finale“ gehofft. Stattdessen erlebte der Trainer des SC Paderborn am Sonntag das nächste Frusterlebnis. So verlor der SCP mit 1:2 (0:1) beim 1. FC Nürnberg. Die vierte Niederlage in Folge war verdient, aber völlig unnötig. Denn die Gäste hatten hochkarätige Chancen kläglich vergeben und zu allem Überfluss bei den beiden Gegentreffern folgenschwer gepatzt. Konsequenz: Paderborn leistete beim Hinrunden-Schlussakkord einmal mehr Aufbauhilfe für einen kriselnden Kontrahenten. &bdquo;Das war ein Spiegelbild der letzten Wochen. Nürnberg macht aus einer halben Chance ein Tor. Und wir treffen die Hütte nicht“, ärgerte sich Uwe Hünemeier. Der SCP-Routinier war für Jasper van der Werff in die Abwehrkette zurückgekehrt. Und dort war &bdquo;Hüne“ trotz eines Patzers (77.), der fast zum 1:3 geführt hätte, mit 21 gewonnenen Zweikämpfen der beste Defensiv-Akteur der Gäste. Zudem verbuchte Hünemeier seinen 200. Zweitliga-Einsatz. &bdquo;Doch dafür kann ich mir nichts kaufen“, sagte der 36-Jährige und konstatierte: &bdquo;Wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen. Wir haben die letzten vier Spiele verloren und sicher nicht unseren besten Fußball gespielt.“ Pieringer kassiert Gelb-Rot Die in Nürnberg gezeigte Leistung hätte dennoch zumindest für einen Punktgewinn reichen müssen. Doch der SCP schlug sich letztlich wieder selbst. &bdquo;Der Wille und der Kampfgeist ist uns nicht abzusprechen. Aber wir machen in entscheidenden Momenten leichte Fehler“, resümierte Hünemeier. &bdquo;Uns fehlen derzeit die letzte Effizienz und auch das nötige Glück“, konstatierte Julian Justvan, der nicht nur wegen seines 1:2-Treffers (64.) der mit Abstand beste Paderborner gewesen war. Justvan versuchte stets, das Spiel an sich zu reißen und wartete mit brandgefährlichen Distanzschüssen (30./68.) auf. Doch während Justvan bei diesen sehenswerten Versuchen einfach nur Pech hatte, müssen die Abschlüsse diverser Teamkollegen in die Kategorie &bdquo;Unvermögen“ eingeordnet werden. Marvin Pieringer war immerhin sehr engagiert, aber auch übermotiviert, was in einer Gelb-Roten Karte (88.) mündete. Der SCP-Stürmer ist damit beim Rückrunden-Auftakt in Karlsruhe gesperrt. Seine Teamkollegen Felix Platte und Robert Leipertz schafften es derweil nicht, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu bekommen. Ein Felix Platte in der Form der ersten sechs, sieben Spieltage hätte in Nürnberg wohl schon nach einer Viertelstunde zwei Tore auf dem Konto gehabt. &bdquo;Doch es fehlt irgendwie die Überzeugung. Wir treffen auch aus nächster Nähe des Tor nicht“, sagte SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth. Viel Arbeit in der Winterpause Dessen Team legte bei den beiden Gegentreffern derweil ein naives Abwehrverhalten an den Tag. Nutznießer war FCN-Angreifer Kwadwo Duah, der einen Doppelpack schnürte. Beim 1:0 (36.) profitierte er von einer nicht zuschnappenden Abseitsfalle und von einem Fehler des SCP-Keepers Leo Zingerle, der völlig unnötig aus seinem Tor gekommen war. Duahs wunderschöner 18-Meter-Treffer zum 2:0 (55.) war nur möglich, weil Maxi Rohr den Nürnberger nicht angriff. &bdquo;Wir haben nicht mit freien Köpfen Fußball gespielt“, sagte SCP-Coach Kwasniok, der heilfroh sein dürfte, dass nun die Winterpause ansteht. &bdquo;Wir müssen uns nun schütteln, den Kopf freibekommen und dann in der Vorbereitung hart arbeiten, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden“, erklärte Kwasniok. Denn vom begeisternden Offensivfußball, den sein Team noch vor wenigen Wochen in schöner Regelmäßigkeit gezeigt hatte, war zuletzt nichts mehr zu sehen.

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann