Coole Elferschützen des SC Paderborn in hitziger Atmosphäre

Paderborn. Das temporeiche Pokalspiel kostete den Paderbornern viele Kräfte. Aber am Ende zog der SCP zum fünften Mal in der Pokalhistorie ins Achtelfinale ein und brachte die mit 15.000 Menschen ausverkauften Home-Deluxe-Arena zu Kochen. Der Sieg bringt noch einmal zusätzlich über 830.000 Euro in die Kasse des Zweitligisten. Über diesen am Anfang erspielten und später hart erkämpften Erfolg über den Erstligisten Werder Bremen waren die Paderborner stolz. Auch Ex-Trainer Steffen Baumgart schaute sich das Spiel an und herzte und beglückwünschte nachher im Spielertunnel so manchen alten Weggefährten. Ebenso war Bremens Stadionsprecher Arnd Zeigler, besser bekannt durch seine Fernsehsendung Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs, im Stadion und später auch in der Kabine des Paderborner Trainerteams, das auch geschlossen beim Auftritt des Bremers im April in der Stadthalle war. In der Kabine stießen Kwasniok und Co. auf den Sieg an, Zeigler gratulierte als fairer Verlierer. Als einen besonderen Moment für den Verein bezeichnete Paderborns Manager Fabian Wohlgemuth das von beiden Seiten intensiv geführte Spiel. "Der hohen Intensität mussten wir ab der 60. Minute ein Stück weit Tribut zollen. Aber es war dann ein Sieg der Mentalität", sagte Wohlgemuth gut gelaunt. Auch Jannis Heuer, der in der 83. Minute für Uwe Hünemeier aufs Feld kam, strahlte über diesen Sieg und war von der Atmosphäre im Stadion begeistert. "Die Stimmung war super. Das Spiel hat dazu gepasst. Ich bin total happy, dass wir den Zuschauern so ein Spiel bieten konnten", meinte Heuer, der nicht zu den Elfmeterschützen gehörte. "Es haben sich die gemeldet, die sich wohl gefühlt haben. Alle haben ihren Job super gemacht", lobte er die Treffsicherheit und vor allem Nervenstärke von Leipertz, Justvan, Muslija, Srbeny und Tachie. Tachie wollte den fünften Elfer schießen "Es waren gleich mehr als fünf bereit, Elfer zu schießen", verriet Maximilian Rohr, wie breit die Brust bei den meisten Paderbornern war. Vor Selbstbewusstsein strotzte Richmond Tachie, der den entscheidenden letzten Elfer sicher verwandelte. "Er sagte gleich, dass er den fünften schießen will", berichtete Uwe Hünemeier und vergaß beim Lob nicht den Torwart, der den Elfmeter von Bittencourt vorher parierte. "Für Leo freut es mich besonders. Er hat es verdient. Dabei hatte er noch schlecht geschlafen und morgens noch etwas Schüttelfrost", sagte der erfahrene Abwehrmann. Zingerle wurde auch als bester Spieler ausgezeichnet. Nicht nur den Elfer entschärfte er, er hielt gleich in der zweiten Minute einen Kopfball und verhinderte mit einem Fußreflex das 1:1 gegen Füllkrug. Allerdings hatte er ein paar Wackler, vor allem, wenn er den Ball mit dem Fuß klären oder nach vorne passen musste. Da merkte man dem früheren Stammtorwart des SCP die mangelnde Spielpraxis an. "Morgens war ich noch ein bisschen angeschlagen, aber gegen Bremen hilft dann auch das Adrenalin", erklärte der 28-Jährige. Und beim Elferschießen half die gute Vorbereitung des Torwarttrainers Nico Burchert. "Er hat mich super auf das Elfmeterschießen vorbereitet. Ich hatte auch ein paar Mal die richtige Ecke, aber die Elfer waren zu platziert geschossen." Trotz Zingerles starker Leistung gegen Bremen wird am Samstag in der Meisterschaft gegen Braunschweig wieder Huth im Tor stehen. Er habe die Rolle des Ersatzmannes hinter Jannik Huth akzeptiert. "Ich möchte natürlich möglichst viele Spiele machen", hofft Zingerle, dass der SCP im Pokal weit kommt. Sein Vertrag läuft nächstes Jahr aus, wie es weitergeht sei noch völlig offen. "Ich gebe im Training Gas, habe aber nicht das Gefühl, dass sich etwas ändert", sagte Leopold Zingerle. Heimspiel als Wunschlos Wie es im Pokal weitergeht, wird am Sonntagabend live in der Sportschau ab 19.15 Uhr ausgelost. Das Achtelfinale wird am 31. Januar/1. Februar ausgetragen. Elf Klubs aus der Bundesliga und fünf aus 2. Bundesliga sind noch dabei. Einen Wunsch hatte Fabian Wohlgemuth nicht unbedingt. "Wir nehmen was kommt, aber auf jeden Fall ein Heimspiel sollte es sein", so der Manager. Spezieller ist da schon der Wunsch eines Ex-Paderborners. Sven Michel in Diensten des aktuellen Tabellenführers der 1. Bundesliga, Union Berlin, möchte gerne auf seinen alten Verein treffen.

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