Im zwölften Anlauf will der SC Paderborn den Angstgegner Fürth knacken

Paderborn. Reisen nach Fürth hätte sich der SC Paderborn in den vergangenen 16 Jahren eigentlich sparen können. Der Vorgängerverein TuS Schloß Neuhaus feierte zwar anno 1983 mal einen 2:0-Sieg bei den Franken. Doch seitdem blieben die Paderborner in elf Versuchen am Fürther Ronhof bei einem Torverhältnis von 7:26 sieglos. Wenn es an diesem Sonntag, 18. September, um 13.30 Uhr am besagten Ronhof zur Neuauflage des Duells kommt, könnte diese Negativserie enden. Jedenfalls ist die Ausgangssituation aus SCP-Sicht so verheißungsvoll wie wohl nie zuvor. Denn während die Gäste von der Pader einen traumhaften Saisonstart erwischt haben und von der Tabellenspitze grüßen, ist Erstliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth seit dem vergangenen Spieltag Träger der Roten Laterne. Doch Lukas Kwasniok lässt sich von der besagten Ausgangssituation nicht blenden. "Auch wenn es bei einem Tabellenletzten komisch klingt: Das ist eine Mannschaft, die alles kann", sagt Paderborns Cheftrainer mit Blick auf den Kontrahenten und konkretisiert: "Fürth spielt ordentlichen Fußball, verfügt über Tempo auf der letzten Kette und hat ein gutes Anlaufverhalten sowie eine gute Kompaktheit." Dennoch steht die SpVgg als einzige Zweitliga-Mannschaft noch ohne Sieg da. "Sie haben halt bislang ein Problem: Phasenweise spielen sie zwar wie ein Spitzenteam, doch sie bekommen es nicht über 90 Minuten auf den Platz", urteilt Kwasniok, der am Sonntag eine "harte Nuss" sowie "ein abwechslungsreiches und spannendes Spiel" erwartet. Huth kann spielen, Heuer muss passen In diesem Spiel kann der SCP-Coach wohl wieder auf Torhüter Jannik Huth setzen. Paderborns Nummer eins, die aufgrund von Adduktorenproblemen beim 3:0-Heimsieg gegen Regensburg gefehlt hatte, kehrte am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurück. "Es gibt keine Anzeichen, dass Jannik am Sonntag nicht im Tor stehen könnte. Allerdings kann in zwei Tagen noch viel passieren", sagt Kwasniok. Jannis Heuer (Bänderriss im Sprunggelenk) muss dagegen erneut passen. Sein Innenverteidiger-Kollege Jasper van der Werff (Adduktoren), der am Freitag wieder ins Teamtraining einstieg, ist maximal ein Kandidat für den 20er-Kader. Sollte der Schweizer den Sprung ins Aufgebot schaffen, muss vermutlich Mittelfeldspieler Kelvin Ofori seinen Platz räumen. Uwe Hünemeier wird unterdessen definitiv in den SCP-Kader zurückkehren, so dass wohl U21-Akteur Paul Donner zuhause bleibt. "Hüne konnte in dieser Woche problemlos trainieren. Beim Zehn gegen Zehn hat er sogar schon ein Kopfballtor gemacht", berichtet Paderborns Coach mit Blick auf seinen Abwehr-Altmeister, dessen Platzwunde an der Stirn inzwischen gut verheilt ist. Platte kehrt wohl in die Startelf zurück Ob Hünemeier am Sonntag für Tobias Müller in die Startelf rückt, ist jedoch fraglich. Schließlich funktionierte die SCP-Dreierkette gegen zugegebenermaßen recht harmlose Regensburger sehr gut. Im Angriff deutet derweil vieles auf einen Wechsel hin: Torjäger Felix Platte, der derzeit beschwerdefrei trainieren kann, dürfte Sirlord Conteh aus der Anfangsformation verdrängen. "Mit seiner körperlichen Wucht und Präsenz ist Felix immer eine Option", so Kwasniok. Zusammen mit Sturmpartner Marvin Pieringer kommt Platte bereits auf elf Saisontore. Die gesamte Fürther Mannschaft hat unterdessen erst zehn Treffer erzielt, obwohl die SpVgg gerade in der Offensive über enorm viel Potenzial verfügt. Da wäre beispielsweise Branimir Hrgota. "Ein Unterschiedspieler", urteilt Kwasniok über den abgezockten Stürmer, der immerhin schon drei Saisontreffer auf seinem Konto hat. In der Defensive präsentierten sich die Fürther allerdings zuletzt extrem anfällig. Die Franken spielten noch nicht ein Mal zu Null und kassierten in den vergangenen fünf Spielen stets mindestens zwei Gegentore. Allerdings kehrt wohl am Sonntag Abwehr-Haudegen Sebastian Griesbeck nach auskurierter Wadenverletzung in die Startelf zurück. "Mit ihm bekommen sie mehr Stabilität auf den Platz", sagt Paderborns Trainer. Trainingsfreie Woche in Länderspielpause Dieser sieht übrigens keine Gefahr, dass sein Team die Auswärtsaufgabe auf die leichte Schulter nehmen könnte. "Die Jungs haben so viel Feuer im Hintern. Da ist es egal, ob es gegen den HSV, Fürth oder Sandhausen geht, ob wir gegen den Tabellenletzten oder den Tabellenzweiten spielen. Das ist unser Naturell", betont Kwasniok und fügt an: "Wir wollen unsere starke Startphase vergolden." Sollte der SCP tatsächlich selbst beim vermeintlichen Angstgegner gewinnen, würden Paderborns Zweitliga-Fußballer bestens gelaunt in eine Länderspielpause gehen, in der sie eine freie Woche genießen können. So will Kwasniok seine Schützlinge erst am Montag, 26. September, wieder zum Training bitten. "Es sei denn, wir kicken uns in Fürth eine Grütze zusammen", schränkt der SCP-Coach ein, "aber da mache ich mir bei meiner Mannschaft keine Sorgen." Und so könnten sie spielen: Fürth: Linde - Mhadmdi, Griesbeck, Haddadi, John - Christiansen - Tillmann, Raschl - Sieb - Abiama, Hrgota. Paderborn: Huth - Hoffmeier, Rohr, Müller (Hünemeier) - Schallenberg - Leipertz, Muslija, Justvan, Obermair - Platte (Conteh), Pieringer.

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