SCP-Pokalsplitter

Paderborns Trainer duldet keinen Schlendrian, DFB wirbt für Klimaschutz

Lukas Kwasniok ist zuversichtlich, dass sein Team den Pokalgegner Wernigerode nicht unterschätzt. Vor dem Spiel gibt es eine Gedenkminute der besonderen Art. Und ein angeschlagener SCP-Akteur muss weiterhin passen.

Frank Beineke
29.07.2022 | 29.07.2022, 16:42

Kwasnioks Handbremsen-Verbot

"Das ist ein schöner Ort in Deutschland, in dem eine enthusiastische Mannschaft auf uns wartet", sagt Lukas Kwasniok vor dem DFB-Pokal-Erstrundenspiel seines SC Paderborn beim FC Einheit Wernigerode (Samstag, 30. Juli, 15.30 Uhr). "Für Wernigerode ist es das Spiel des Jahres, wenn nicht gar der gesamten Vereinsgeschichte", ergänzt Paderborns Cheftrainer, dessen Team als haushoher Favorit ins Spiel geht.

Schließlich ist der Gegner nur in der 5. Liga beheimatet. "Den Gefallen, mit angezogener Handbremse zu spielen, werden wir Wernigerode dennoch nicht tun. Ich erwarte, dass meine Jungs voller Elan ins Spiel gehen", betont Kwasniok und fügt an: "Um 15.30 Uhr müssen wir so da sein, dass es nach 90 Minuten eine klare Angelegenheit für uns sein sollte."

SCP-Coach Lukas Kwasniok wird wohl auch am Samstag beim DFB-Pokalspiel in Wernigerode wieder unter Volldampf stehen. | © picture alliance / Laci Perenyi
SCP-Coach Lukas Kwasniok wird wohl auch am Samstag beim DFB-Pokalspiel in Wernigerode wieder unter Volldampf stehen. | © picture alliance / Laci Perenyi

Gedenkminute der anderen Art

Am Samstag reicht es allerdings auch aus, wenn die Spieler des SC Paderborn erst ab 15.31 Uhr voll auf der Höhe sind. Der Deutsche Fußball Bund verschiebt nämlich die Anstoßzeiten aller DFB-Pokal-Erstrundenspiele um eine Minute nach hinten. Diese eine Minute soll für Durchsagen und Informationen zum Klimaschutz genutzt werden.

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Der Verband hat die Auftaktrunde zum "Aktionsspieltag Klimaschutz" erklärt. Banden, DFB-Logos, Eckfahnen und Spielführer-Binden werden mit sogenannten "Warming Stripes" versehen, die die Erderwärmung seit dem DFB-Gründungsjahr 1900 visualisieren. Die Gastgebervereine sind angehalten, möglichst viele vegane und vegetarische Speisen anzubieten.

Und für jedes geschossene Tor spenden die Klubs 100 Euro an das Klimaschutzprojekt "Sports for Future". Die Spendensumme wird am Ende vom DFB verdoppelt. "Wir möchten mit dem Aktionsspieltag alle Fußballfans dazu bewegen, selbst mehr beim Klimaschutz anzupacken und andere fürs Mitmachen zu begeistern", sagt Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb beim DFB.

Ordentliche Kulisse in Wernigerode

Ob es am Samstag in Wernigerode auch vegane Bratwürstchen gibt, muss abgewartet werden. Fakt ist, dass die Pokalpartie im Sportforum an der Kohlgartenstraße vor einer recht ansehnlichen Kulisse steigen wird. So hat der FC Einheit Wernigerode bereits rund 3.500 Karten verkauft. 400 gingen dabei an die Gäste. Insgesamt sind 6.000 Tickets verfügbar. Die Tageskassen und das Stadion öffnen am Samstag um 13.30 Uhr. Es wird kein Tageskassenzuschlag fällig.

Die Eintrittspreise sind mit 15 Euro (Stehplatz) und 39 Euro (Sitzplatz) jedoch recht happig. Allerdings hat der Gastgeber auch einen hohen Aufwand. Da das Sportforum nämlich eigentlich nur über Stehplätze verfügt, wurden eigens für das Pokalspiel zwei Tribünen mit insgesamt 600 Sitzplätzen aufgebaut. Auch SCP-Anhänger können sich am Spieltag noch mit Karten eindecken. Bei der Anreise über die A36 sollten sie allerdings die Abfahrt Wernigerode-Zentrum nutzen und am Nordharz-Center (Theodor-Fontane-Straße) parken. Denn in Wernigerode gibt es derzeit diverse Baustellen.

Abschlusstraining vor Fans

Das besagte Sportforum ist übrigens nicht die etatmäßige Heimspielstätte des FC Einheit Wernigerode, denn dieser trägt seine Partien sonst im Mannsbergstadion im Stadtteil Hasserode aus. Dort stieg am Freitag ab 17.30 Uhr noch ein öffentliches Training, mit dem sich der FC Einheit aufs Pokalspiel gegen den SCP einstimmte.

Wernigerodes Cheftrainer Maximilian Dentz will seinen Schützlingen vor der Partie zudem noch ein Motivationsvideo mit Szenen von den Landespokal-Erfolgen gegen Regionalligist Halberstadt und Drittligist Halle zeigen. Ein Nachteil dürfte für den FC Einheit die fehlende Wettkampfpraxis sein, denn die Saison in der NOFV-Oberliga Süd startet erst am 7. August. Im letzten Testspiel gelang Wernigerode am Dienstag ein 3:0-Erfolg gegen Landesligist Blankenburger FV.

Freiburg wäre ein Traumlos gewesen

Der Jubel in Wernigerode hielt sich in Grenzen, als bei der DFB-Pokalauslosung der SC Paderborn als Gegner gezogen wurde. Schließlich waren weitaus klangvollere Namen im Lostopf. Ein Duell gegen den SC Freiburg hätte hierbei einen besonderen Reiz gehabt, denn für die Freiburger kickt Wernigerodes prominentester Fußballer.

Nils Petersen wurde in dem schmucken Harz-Städtchen geboren und startete beim FC Einheit Wernigerode seine ruhmreiche Karriere. Sein Vater Andreas ist ein Vereins-Urgestein und war zwischendurch auch wieder als sportlicher Berater beim FC Einheit im Einsatz. Eben jener Andreas Petersen dürfte sich das Spiel gegen den SCP nicht entgehen lassen.

Mehlem fällt weiterhin aus

Als der Mannschaftsbus des SC Paderborn am Freitagnachmittag Richtung Harz abfuhr, war Marcel Mehlem nicht mit an Bord. Der 27-jährige Mittelfeldspieler klagt weiter über Wadenprobleme. Die schon vor zwei Wochen erhoffte Rückkehr ins Mannschaftstraining ist immer noch nicht erfolgt. "Es geht bei Cello derzeit stets einen Schritt vor und einen halben zurück", berichtet Lukas Kwasniok.

Zudem muss Paderborns Coach auf die verletzten Akteure Kelvin Ofori, Sebastian Klaas und Kai Klefisch verzichten. Auch Stürmer John Iredale, der den SCP vermutlich zeitnah verlassen wird, steht nicht im 20er-Kader. So muss Kwasniok nur noch einen weiteren Spieler aus dem Aufgebot streichen.


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