Comeback im Harz: Zingerle ist Paderborns Pokal-Torwart

Paderborn. In den ersten beiden Zweitligaspielen der neuen Saison hatte Lukas Kwasniok auf die selbe Startelf gesetzt. Für das DFB-Pokal-Erstrundenspiel beim Oberligisten FC Einheit Wernigerode, das an diesem Samstag um 15.30 Uhr im Sportforum Wernigerode angepfiffen wird, kündigt der Cheftrainer des SC Paderborn nun aber Änderungen an. Wie viele es letztlich sein werden, wusste Kwasniok am Freitagmittag selbst noch nicht ganz genau. Zwei Personalien aber konnte der SCP-Coach bereits verraten. Und die sind durchaus überraschend. So werden Torwart Leopold Zingerle und der neue Stürmer Marvin Pieringer beim Pokalspiel im Harz in der Paderborner Anfangsformation stehen. Zingerle wird damit sein erstes Pflichtspiel seit dem 23. Mai 2021 bestreiten. "Leo ist unser Pokaltorwart. Er hat sich das absolut verdient", sagt Kwasniok mit Blick auf den 28-Jährigen, der seinen langjährigen Status als Nummer eins zu Beginn der vergangenen Saison aufgrund einer Sprunggelenksverletzung an Jannik Huth verloren hatte. "Leo hat die Rolle als Ersatz aber sehr gut angenommen. Er hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt und zeigt klasse Trainingsleistungen. Und er performt als Teamkamerad", lobt Paderborns Coach, der sich bei der Torhüter-Hierarchie nichtsdestotrotz klar festgelegt hat: "Jannik Huth ist als Nummer eins momentan unantastbar." Kwasniok lobt Pieringer-Transfer Neuzugang Marvin Pieringer absolvierte unterdessen erst am Donnerstag sein erstes Training beim SCP. Dennoch wird die 22-jährige Leihgabe vom FC Schalke 04 mit hoher Wahrscheinlichkeit schon in Wernigerode sein Startelfdebüt feiern. "Ich möchte sehen, in welchem Zustand er ist und wie er unter Wettkampfbedingungen mit seinen Mitspielern harmoniert", begründet Kwasniok, der Pieringer als "Prototyp eines Stürmers" bezeichnet. "Marvin ist groß, hat eine ordentliche Geschwindigkeit, ist kopfballstark und laufstark, kann dabei richtig gut Fußball spielen und er geht in die Tiefe. Aus den vielen Stärken, die er mitbringt, müssen wir nun ein, zwei Waffen machen. Das fehlt ihm noch zum Durchbruch auf Zweitliga-Topniveau", urteilt der SCP-Trainer und verteilt noch ein dickes Lob an die sportliche Leitung: "Gefühlt war die gesamte 2. Liga an Marvin dran. Das spricht für die gute Arbeit im Hintergrund." Gute und harte Arbeit sei auch von seinen Spielern gefragt, um im Harz keine böse Pokalüberraschung zu erleben. "Wir haben uns vor allem Wernigerodes Pokalspiele gegen Halle und Magdeburg zu Gemüte geführt. Die sind Warnung genug", betont Kwasniok. So kegelte der Fünftligist den Drittligisten aus Halle mit 2:1 aus dem Landespokal. Gegen Zweitliga-Aufsteiger Magdeburg hielt Wernigerode bis zur 70. Minute glänzend mit, ehe am Ende eine deutliche 0:5-Niederlage zu Buche stand. "Bis zum 0:2 war aber von einem Klassenunterschied wenig zu sehen. Wernigerode hatte große Möglichkeiten im Konterspiel", so Paderborns Coach. Srbeny hat wohl gute Startelf-Chancen So sei auch am Samstag eine gute Restfeldverteidigung gefragt. "Wir brauchen zudem viele Hereingaben in die Box und müssen die zweiten Bälle gewinnen. Denn der Gegner wird wohl mit neun Mann verteidigen", fordert Kwasniok. Dieser wird zumindest zwei, drei Spieler in die Anfangsformation beordern, die am Dienstag einen 1:0-Testspielsieg gegen Antalyaspor einfuhren. Gute Karten auf sein Startelf-Saisondebüt dürfte Dennis Srbeny haben, zumal Florent Muslija (Achillessehnenbeschwerden) ein wenig angeschlagen ist. Ob Robin Bormuth erstmals von Beginn an spielen wird, ist derweil fraglich, denn der Neuzugang aus Karlsruhe hat leichte Probleme mit dem Sprunggelenk. Stürmer John Iredale wird gänzlich auf die Reise in den Harz verzichten. Der 22-jährige Australier hat beim SCP nach der Verpflichtung von Pieringer keine Perspektive mehr und ist nun auf der Suche nach einem neuen Verein. "Da ist es für beide Seiten besser, kein Verletzungsrisiko einzugehen", erklärt Kwasniok. Ein Weiterkommen im Pokal würde derweil die finanziellen Spielräume erweitern, um selbst noch einmal auf dem Transfermarkt zuzuschlagen. So steigt die DFB-Pokalprämie für den Einzug in die zweite Runde im Vergleich zum Vorjahr von 257.000 Euro auf 418.494 Euro. Sollte der SCP wie in den Jahren 2018 und 2019 das Viertelfinale erreichen, würde er allein an Prämien satte 3,2 Millionen Euro einstreichen. Und so könnte der SCP spielen: Zingerle - van der Werff, Hünemeier, Hoffmeister - Schallenberg - Justvan, Leipertz, Srbeny, Obermair - Conteh, Pieringer.

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann