SC Paderborn

SCP-Splitter: Fans des SC Paderborn huldigen ihrer Kult-Spielstätte

Mit einer beeindruckenden Choreografie wird vor dem Heimspiel gegen den KSC das 65-jährige Bestehen des Lönsstadions gefeiert. Florent Muslija verzichtet beim 1:0 auf einen Torjubel. Und zwei Verteidiger tauschen die Positionen.

Die SCP-Fans auf der Südtribüne begeisterten beim SCP-Heimspiel gegen Karlsruhe mit einer sehenswerten Choreo zum 65-jährigen Bestehen des Lönsstadions. | © Besim Mazhiqi

Frank Beineke
18.07.2022 | 18.07.2022, 12:20

Sehenswerte Hommage ans Lönsstadion

Zugegeben, das 2008 eröffnete Paderborner Stadion, das seit dieser Saison den gewöhnungsbedürftigen Namen Home Deluxe Arena trägt, bietet weitaus mehr Komfort und versprüht durchaus einen gewissen Charme. Doch den Kult-Charakter des altehrwürdigen Hermann-Löns-Stadions wird die inzwischen schon nicht mehr ganz so neue Spielstätte des SC Paderborn wohl nie erlangen.

Die besondere Beziehung vieler SCP-Anhänger zum Lönsstadion kam auch am Sonntag beim 5:0-Heimsieg gegen den Karlsruher SC zum Ausdruck. Anlässlich des 65-jährigen Bestehens der ehemaligen Spielstätte trafen sich Paderborner Fans am Lönsstadion, um gemeinsam zur Arena zu marschieren. Dort wartete die aktive Fanszene vor dem Anpfiff mit einer eindrucksvollen Choreografie auf.

Zum besagten 65-jährigen Bestehen wurde an alte Zeiten im Lönsstadion erinnert. "Ob Regen oder Sonnenschein, auf deinen Stufen konnte ich immer glücklich sein", stand auf den entrollten Spruchbändern. Thematisiert wurde zudem eine legendäre Choreografie aus dem Jahre 2007. Damals hatten die SCP-Fans unter dem Motto "Nationalpark HLS" vor dem Zweitligaspiel gegen den MSV Duisburg unter anderem Zebras, Löwen, Antilopen und andere Savannentiere gebastelt.

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Muslija zeigt Respekt für den Ex-Klub

Richtig Grund zum Feiern hatten Paderborns Fans am Sonntag aber erst in der 56. Minute. Da nämlich leitete Florent Muslija mit seinem eiskalt verwandelten Elfmeter zum 1:0 die bis dato nicht für möglich gehaltene SCP-Gala ein. Während die SCP-Anhänger eskalierten, verzichtete der Torschütze jedoch auf einen Jubel.

"Ich habe dem KSC schließlich extrem viel zu verdanken", erklärte Muslija, der als neunjähriger Steppke zu den Badenern gewechselt war und elf Jahre in Karlsruhe kickte. Im Paderborner Trikot hat der 24-Jährige damit zum zweiten Mal gegen einen Ex-Klub getroffen. So war Muslija am 24. April auch beim 3:0-Heimsieg gegen Hannover 96 erfolgreich gewesen. Damals hatte er seinen Treffer übrigens ausgiebig gefeiert.

Zwei Verteidiger haben "Krach"

In der ersten Hälfte - vor allem aber in den ersten 20 bis 25 Minuten - boten die Hausherren eine schwache Leistung. Auch Jannis Heuer und Jasper van der Werff, die zusammen mit Neuzugang Marcel Hoffmeier die Dreier-Abwehrkette bildeten, erwischten keinen guten Start in die Partie. "Der eine hatte Krach in der Luft, der andere Krach mit dem Ball", urteilte SCP-Coach Lukas Kwasniok nach Spielschluss.

So leistete sich van der Werff zu Beginn bei Karlsruher Flanken die ein oder andere suboptimale Kopfballabwehr. Eine davon führte zur Großchance durch KSC-Stürmer Mikkel Kaufmann (4.). Heuer patzte derweil mitunter beim Spielaufbau. Zudem lief so mancher gegnerischer Angriff über seine Seite. Zur Halbzeit tauschten die beiden SCP-Verteidiger die Positionen. Heuer rückte von rechts in die Mitte, van der Werff war fortan als Halbverteidiger unterwegs. Und siehe da: Beide absolvierten eine fehlerfreie zweite Hälfte.

Ein Ex-Paderborner wechselt nach Saloniki

Wenn der SCP an diesem Freitag, 22. Juli, um 18.30 Uhr bei Fortuna Düsseldorf gastiert, wird kein Ex-Paderborner mehr im Kader der Hausherren stehen. Florian Hartherz, dessen Vertrag in Düsseldorf nicht verlängert wurde, kickt nun für den israelischen Erstligisten Maccabi Netanya. Khaled Narey, der in der Saison 2015/16 als BVB-Leihgabe für Paderborn gespielt hatte, verdient seine Brötchen fortan in Griechenland.

So unterschrieb der schnelle Flügelspieler am Wochenende einen Dreijahresvertrag bei PAOK Saloniki. Düsseldorf kassiert rund 1,5 Millionen Euro Ablöse und darf auf weitere Bonuszahlungen hoffen, verliert aber einen seiner besten Scorer. So verbuchte Narey in der vergangenen Saison acht Tore und fünfzehn Assists. Doch auch ohne den 27-jährigen Offensivakteur gelang der Fortuna zum Saisonauftakt ein 2:1-Erfolg beim 1. FC Magdeburg.

Ademi bleibt wohl doch in Moskau

In der Rückrunde der vergangenen Saison hatte Kemal Ademi in Diensten des SC Paderborn gestanden. Die Leihgabe des russischen Erstligisten Khimki Moskau deutete bei seinen Jokereinsätzen sein Potenzial an, doch verletzungs- und krankheitsbedingt sollte es ein kurzes und durchwachsenes Gastspiel an der Pader werden.

Der SCP verzichtete wenig überraschend aufs Ziehen der Kaufoption. Und trotz des Ukraine-Krieges wird Ademi nun wohl wieder für Moskau kicken. "Ich bin nach Russland zurückgekehrt, weil ich einen Vertrag mit Khimki habe. Ich will hier spielen", erklärte der 26-jährige Stürmer gegenüber einem russischen Online-Portal. Derzeit laboriert Ademi allerdings erneut an einer Verletzung.

Ex-Athletikcoach ist wieder ein Unioner

Im Sommer 2021 war Johannes Thienel von Eintracht Braunschweig zum SC Paderborn gewechselt, um unter Chefcoach Lukas Kwasniok das Amt des Athletik- und Reha-Trainers auszuüben. Doch schon nach einem Jahr endete Thienels Engagement an der Pader. Der 29-Jährige hat aber einen neuen Job gefunden.

So ist Thienel neuer Reha-Trainer des Erstligisten 1. FC Union Berlin. Der gebürtige Brandenburger wird damit Nachfolger seines Nachfolgers. Thienel hatte nämlich bereits in der Saison 2017/18 als Reha-Trainer bei Union gearbeitet, ehe er zu den Sportfreunden Lotte wechselte. Sein Nachfolger wurde Michel Kuper, den er nun wiederum bei den Eisernen ablöst.


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