SC Paderborn

SCP-Splitter: Schallenberg kennt keinen Schmerz, Kwasniok trägt Käppi

Paderborns Kapitän muss beim 3:0 gegen Hannover eine schmerzhafte Behandlung über sich ergehen lassen. Ein Teamkollege schießt sein erstes Tor für den SCP. Und der Cheftrainer macht Werbung für den Präsidenten.

SCP-Kapitän Ron Schallenberg hat sich an der linken Hand verletzt. Mannschaftsarzt Lutz Mahlke (l.) und Physiotherapeut Jörg Liebeck werden ihm eine wirkungsvolle, aber schmerzhafte Behandlung verpassen. | © Besim Mazhiqi

Frank Beineke
25.04.2022 | 25.04.2022, 15:47

Urschrei vom SCP-Kapitän

Für Ron Schallenberg gab es am Sonntag beim hochverdienten 3:0-Heimsieg gegen Hannover 96 ein ziemlich schmerzhaftes Erlebnis. So hatte sich der Kapitän des SC Paderborn in der 43. Minute in einem Zweikampf mit 96-Akteur Hendrik Weydandt den Ringfinger der linken Hand ausgekugelt. Mannschaftsarzt Lutz Mahlke eilte aufs Feld und renkte den lädierten Finger postwendend wieder ein.

Schallenberg quittierte die Aktion mit einem Urschrei und schlug dabei beherzt mit der rechten Hand auf den Rasen. Physiotherapeut Jörg Liebeck versorgte ihn noch schnell mit einem Tapeverband. Und weiter ging die wilde Fahrt.

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Balsam für Oforis Seele

Beim 1:0-Erfolg in Ingolstadt hatte SCP-Trainer Lukas Kwasniok eine Woche zuvor freiwillig auf Spieler verzichtet und nur 18 Akteure in den Kader beordert. Gegen Hannover standen nun wieder 20 Kicker im Paderborner Aufgebot. Während Linksverteidiger Jamilu Collins und Mittelfeldspieler Marco Stiepermann abermals nicht nominiert worden waren, durften Kemal Ademi, Johannes Dörfler, Marcel Correia und Kelvin Ofori zumindest wieder auf der Bank Platz nehmen.

SCP-Akteur Kelvin Ofori hatte am Sonntag endlich einmal Grund zum Jubeln. - © Besim Mazhiqi
SCP-Akteur Kelvin Ofori hatte am Sonntag endlich einmal Grund zum Jubeln. | © Besim Mazhiqi

Ofori kam dabei zu einem Kurzeinsatz, der für ihn wohl Balsam auf seine geschundene Fußballer-Seele war. Denn in der Nachspielzeit erzielte der 20-jährige SCP-Akteur nach Vorarbeit von Marco Schuster den 3:0-Endstand. Es war sein erster Pflichtspieltreffer im SCP-Trikot und zugleich sein erstes Tor im 18. Zweitligaspiel.

Damit sendete Ofori, dessen Vertrag noch bis Juli 2023 läuft, ein Lebenszeichen. Der junge Ghanaer spielt bislang eine äußerst durchwachsene Debütsaison für Paderborn. Nach einem verkorksten Startelf-Einsatz in Kiel hatte er seit Mitte März nicht einmal mehr im Kader gestanden. Doch am Sonntag folgte der achte Saisoneinsatz. Und endlich gab es für Ofori Grund zum Jubeln.

Trainer-Wette mit dem Präsidenten

Lukas Kwasniok wartete bei der Pressekonferenz nach dem Spiel mit einer speziellen Kopfbedeckung auf. So trug der Cheftrainer des SC Paderborn ein Käppi mit der Aufschrift "Sudheimer Hof". Eben jener Sudheimer Hof ist ein am Stadtrand von Brakel gelegener Pferdezucht- und Ausbildungsbetrieb, den SCP-Präsident Thomas Sagel zusammen mit seiner Frau Marion und den beiden gemeinsamen Töchtern betreibt und auf dem am Wochenende mit den "Sudheimer Outdoors" ein großes Reitturnier stattfand.

Kwasniok hatte mit dem Vereinschef gewettet, dass er nach einem Heimsieg gegen Hannover das besagte Käppi tragen werde. "Wenn ich schon finanziell nicht in der Lage bin, ein Fohlen zu ersteigern, will ich Menschen dazu animieren, dies beim Sudheimer Hof zu tun", erklärte der SCP-Coach.

Thomas Sagel konnte sich am Wochenende aber nicht nur über Kwasnioks Unterstützung freuen. So schauten beispielsweise SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth, Abwehr-Routinier Uwe Hünemeier und auch SCP-Rekordspieler Markus Krösche bei den Sudheimer Outdoors vorbei. Letzteres hatte einen guten Grund: So war Krösches Tochter Maya in Brakel bei Nachwuchs-Springprüfungen am Start.

Hannover-Fans mit Galgenhumor

Während die Laune im Lager der Gastgeber am Sonntag somit bestens war, waren die knapp 2.000 mitgereisten Fans von Hannover 96 wenig überraschend not amused. Angesichts der schwachen Vorstellung ihres Teams flüchteten sich die Anhänger der Niedersachsen schon während der Partie in Galgenhumor.

So intonierten sie Fangesänge wie "Wir fahren weit, wir fahren viel, wir verlieren jedes Spiel!" Nach dem Abpfiff mussten sich die 96-Akteure in der Gästekurve einiges anhören. So ertönten Sprechchöre wie "Wir sind Rote und ihr nicht!"


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