
Paderborn. Uwe Hünemeier ist beim SC Paderborn in dieser Saison eigentlich die personifizierte Konstanz. Der 36-jährige Abwehrchef ruft Woche für Woche seine Leistungen ab und hat sich bislang kaum einen Patzer geleistet. Doch am Sonntag erwischte "Hüne" im Zweitliga-Heimspiel gegen den Karlsruher SC einen gebrauchten Arbeitstag, der nach 47 Minuten vorzeitig beendet war.
Da nämlich sah der SCP-Routinier die Rote Karte, für die er nun zwei Spiele gesperrt worden ist. Diese Entscheidung traf am Montag das DFB-Sportgericht. Der SCP hat das Urteil im Einvernehmen mit dem Spieler akzeptiert. Hünemeier muss damit in den Partien beim FC Ingolstadt (Ostersonntag, 17. April) und gegen Hannover 96 (Sonntag, 24. April) passen.
Beim Heimspiel gegen den KSC hatte Paderborns Altmeister zu Beginn der zweiten Hälfte nach einem Rückpass von Jasper van der Werff die Ballannahme verpatzt. Der gebürtige Rietberger versuchte, seinen Fehler wieder auszubügeln, wählte aber das völlig falsche Mittel. Hünemeier ging mit offener Sohle in den Zweikampf gegen Benjamin Goller und erwischte das Standbein des KSC-Akteurs. Und so zückte Schiedsrichter Christof Günsch zurecht die Rote Karte. Goller blieb glücklicherweise unverletzt.
Hüne patzt bereits beim 1:1
Schon in Minute 36 hatte Hünemeier folgenschwer gepatzt. Da nämlich war der SCP-Innenverteidiger nicht konsequent genug zum Ball gegangen, weil er sich auf Torhüter Jannik Huth verlassen hatte. Goller nutzte das Missverständnis, stibitzte den Ball und bereitete das 1:1 durch Marvin Wanitzek vor.
Kurz nach Wiederbeginn machte Hünemeier dann seine mit Abstand schlechteste Saisonleistung perfekt. Am Ende konnte er sich immerhin damit trösten, dass seine Teamkollegen in Unterzahl noch ein 2:2 eingeheimst hatten.
Zwei Rote gegen Osnabrück
Für Hünemeier war es übrigens die vierte Rote Karte seiner langen Karriere. Die ersten beiden Platzverweise hatte er kurioserweise jeweils in der 56. Minute in Spielen gegen den VfL Osnabrück kassiert. Die erste Rote sah "Hüne" am 17. März 2007 wegen eines groben Foulspiels in Diensten von Borussia Dortmund II. Dann musste er am 22. Oktober 2010 im Trikot von Energie Cottbus bei der 0:2-Pleite in Osnabrück vorzeitig vom Platz.
Seine erste Rote Karte als SCP-Akteur verbuchte Hünemeier am 9. März 2019. Damals war für ihn beim Zweitliga-Gastspiel in Aue frühzeitig Feierabend, weil er sich kurz vor der Pause eine Notbremse geleistet hatte. Paderborn verlor 1:2, stieg aber am Saisonende in die Bundesliga auf.