SC Paderborn SCP-Stürmer Kai Pröger gibt wieder Gas und lässt seine Zukunft offen

Paderborn. Die aktive Fanszene des SC Paderborn sorgte endlich wieder für Stimmung. Und auch dank einer Freikarten-Aktion für Corona-Helden kamen am Sonntag immerhin 9.652 Zuschauer zum SCP-Heimspiel gegen den Karlsruher SC in die Benteler-Arena. "Es ist gleich ein ganz anderer Sport, wenn so viele Fans im Stadion sind. Das hat auf jeden Fall Spaß gemacht", sagt Kai Pröger. Paderborns pfeilschneller Stürmer sorgte wiederum dafür, dass die SCP-Anhänger ihren Spaß hatten und nicht wieder einmal enttäuscht nach Hause gehen mussten.So war Pröger maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Hausherren in Unterzahl noch ein 2:2 (1:1) gegen den KSC erkämpften. Der 29-Jährige war der beste Mann auf dem Platz, verbuchte zwei Scorerpunkte und landete zum dritten Mal in dieser Saison in der Kicker-Elf des Tages. Der Plan mit Pröger geht auf "Die Idee war, den Karlsruher Innenverteidigern mit seiner Geschwindigkeit ein wenig wehzutun. Das ist glücklicherweise aufgegangen", erklärt SCP-Coach Lukas Kwasniok. Vor allem Christoph Kobald bekam Prögers Dynamik zu spüren. Bei seinem 1:0-Führungstreffer in Minute 30 vernatzte der SCP-Angreifer den KSC-Verteidiger.Und auch in der 84. Minute setzte sich Pröger gegen Kobald durch, um in glänzender Manier das 2:2 durch Maximilian Thalhammer vorzubereiten. "Ich bin zufrieden und stolz auf die Mannschaft. Aber ich bin mir sicher, dass wir das Spiel gewonnen hätten, wenn wir nicht in Unterzahl gewesen wären", bilanziert der SCP-Akteur, der am Sonntag "on fire" war. Dies zeigte sich auch in der Nachspielzeit, als sich Pröger mit KSC-Kapitän Jérome Gondorf anlegte und Gelb kassierte. "Emotionen gehören dazu", sagt der gebürtige Wilhelmshavener. Und Prögers Spiel lebt von Emotionen, die er wie kaum ein anderer SCP-Kicker auch bei den Fans entfachen kann. Die Unbekümmertheit ging flöten Mit seiner spektakulären Spielweise hatte der Neuzugang vom Regionalligisten RW Essen ab Januar 2019 blitzschnell die Herzen der Paderborner Anhänger erobert. Doch die Frische und Unbekümmertheit, die den Senkrechtstarter lange Zeit ausgezeichnet hatte, gingen in der vergangenen Saison verloren. Pröger fand sich zumeist auf der Bank wieder, sammelte lediglich 763 Einsatzminuten und liebäugelte mit einem vorzeitigen Wechsel. Auch in dieser Spielzeit blieb ihm oftmals nur die Jokerrolle. Doch die Zahlen können sich sehen lassen: Pröger kam bislang in 27 von 29 Partien zum Einsatz, verbuchte fünf Tore und vier Assists, sammelte bereits 1.290 Saisonminuten und stand in fünf der vergangenen acht Spiele in der Startelf. "Ich habe derzeit ein gutes Gefühl", sagt der Blondschopf, der am 15. Mai seinen 30. Geburtstag feiert. Und exakt dies ist für ihn von elementarer Bedeutung, um seine Qualitäten abrufen zu können. "Ich muss das Vertrauen spüren. Ich kann viel mehr zurückgeben, wenn ich sicherer in meinen Abläufen bin", erklärt Pröger, den gerade in der vergangenen Saison Selbstzweifel geplagt hatten. Auch in dieser Spielzeit war es für ihn nicht einfach. Lukas Kwasniok hat eigentlich keine Verwendung für klassische Flügelstürmer. "Da blieb mir nichts anderes übrig, als mich für neue Positionen anzubieten. Ich habe sicher etwas gebraucht, um dort anzukommen, aber ich habe dazugelernt und nun Spaß an der neuen Rolle", sagt Pröger.Pröger ist offen für alles Gegen den KSC fungierte er als Stoßstürmer, der unermüdlich anlief und so die Innenverteidiger sowie Torhüter Marius Gersbeck kontinuierlich nervte. "Wir sind froh, dass Kai bei uns ist", sagte SCP-Coach Kwasniok nach dem Spiel. Doch die spannende Frage ist, ob Pröger auch in Paderborn bleibt. Und derzeit gibt es darauf keine Antwort. Pröger, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, befindet sich mitten in einem Abwägungsprozess. "Es gibt derzeit keine Tendenz, ich bin total offen und auf nichts festgelegt. Ich stehe momentan auch nicht kurz vor einer Entscheidung", berichtet Pröger. "Irgendwie ist das alles noch weit weg", ergänzt der 29-Jährige trotz der Tatsache, dass nur noch fünf Zweitligaspiele zu absolvieren sind. "In denen wollen wir Spaß haben. Und den hast du nur, wenn du gewinnst. Das ist Anreiz genug, um weiter Gas zu geben", betont Pröger und fügt an: "Zudem sind wir unseren Fans zumindest noch einen Heimsieg schuldig." Eben jene Fans hätten wohl nichts dagegen, wenn der SCP am Ostersonntag erst einmal einen Dreier in Ingolstadt einfährt. Und der Großteil von ihnen dürfte auch jubeln, wenn Kai Pröger seinen Vertrag verlängern sollte.

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