SC Paderborn

Pressestimmen zum SCP-Sieg: "Hamburgs Horror-Serie geht weiter"

So urteilen die Medien über den Paderborner 2:1-Erfolg in Hamburg und die Krise beim HSV.

Die SCP-Akteure Uwe Hünemeier (r.) und Ron Schallenberg bremsen in dieser Szene den formschwachen HSV-Regisseur Sonny Kittel aus. | © Witters

Frank Beineke
04.04.2022 | 04.04.2022, 10:40

Kicker-Sportmagazin

Dass Robert Glatzel an einem Tag, an dem nicht einmal das Einfache funktionierte, in Form des eingesprungenen Elfmeters wieder das Besondere probierte und scheiterte, kann als Sinnbild dafür hergenommen werden, wie kläglich der HSV beim 1:2 gegen Paderborn die letzte Aufstiegschance weggeworfen hat. Dass mit Sonny Kittel ein anderer potenzieller Schütze gar nicht angetreten ist und seinen gerade einmal 35 Ballkontakten in dieser Szene keinen weiteren hinzugefügt hat, ebenso. Es ist eine Mischung aus Fahrlässigkeit und fehlender Präsenz, die im vierten Scheitern in Folge mündet.

Die Paderborner haben dagegen ihr Saisonziel erreicht. Mit dem Erfolg beim HSV knackte die Elf von Lukas Kwasniok bereits am 28. Spieltag die 40-Punkte-Marke. Großen Anteil am Sieg hatten mit Dennis Srbeny und Maximilian Thalhammer auch zwei Akteure, für die es im bisherigen Saisonverlauf weniger gut lief.

Süddeutsche Zeitung

"Es tut schon sehr weh heute", sagte der Hamburger Stürmer Robert Glatzel, der einen Elfmeter zum möglichen Ausgleich verschoss. Verdient wäre das nicht gewesen, denn die Heimelf wirkte gehemmt, kraftlos, lethargisch. Nach nicht einmal einer Minute lagen die Hamburger bereits zurück, durch einen Kunstschuss des Paderborner Stürmers Dennis Srbeny (...). Es wäre also genug Zeit gewesen für ein Aufbäumen, ein ganzes Fußballspiel lang, um genau zu sein. Es geschah jedoch: nichts. Stattdessen traf Srbeny erneut, und die Sache war erledigt.

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Das Spiel gegen Paderborn wollten nur wenig mehr als 27 000 Zuschauer sehen, denn die Euphorie ist schon länger gedämpft im HSV-zugewandten Teil der Hansestadt, die eigentlich eine echte Sportstadt und schnell zu begeistern ist. Diese emotionalen Ausschläge werden von den Hamburger Verantwortlichen gerne als Auslöser für das Scheitern angeführt, doch nur selten wird erwähnt, dass der Kader weiter zu den teuersten in der zweiten Liga gehört.

Deutsche Presse-Agentur (dpa)

Die schnelle Führung hatte die Hamburger geschockt. Sie waren zwar drückend überlegen und berannten das Tor der Ostwestfalen, hatten aber keine zündenden Ideen im Strafraum. Torchancen ergaben sich kaum gegen die verstärkte Defensivreihe der Paderborner, die sich mit der Führung im Rücken ganz auf Konter konzentrierten.

Hamburger Morgenpost

Das war’s dann wohl schon wieder mit dem Aufstieg. Und der HSV bleibt sich selbst treu. Nach dem 1:2 (0:1) gegen Paderborn – dem fünften sieglosen Spiel in Folge – deutet alles darauf hin, dass am Saisonende erneut nur die anderen jubeln dürfen. Der HSV hingegen kann sich mit dem Gedanken vertraut machen, zumindest ein fünftes Jahr in der Zweiten Liga verbringen zu müssen.

Nichts Neues im April, Hamburgs Horror-Serie geht weiter. Noch nie konnte der HSV in dem für ihn so verfluchten Monat ein Zweitligaspiel gewinnen, auch der zehnte Versuch ging daneben. Sogar die Fans scheinen sich schon daran gewöhnt zu haben. Das Pfeifkonzert der nur 27.136 Fans im Volkspark fiel verhältnismäßig moderat aus.

Sport-Informations-Dienst (sid)

Der April beginnt - und die Aufstiegschancen des Hamburger SV gehen dahin. Die schwarze Serie setzt sich allem Anschein nach auch in diesem Jahr fort. Nach dem 1:2 (0:1) gegen den SC Paderborn, dem fünften Ligaspiel ohne Sieg in Folge, rückt das große Ziel in weite Ferne. (...) Insgesamt unterlaufen den Hamburgern zu viele Fehler - im ersten Jahr unter Trainer Tim Walter wirkt der einstige Bundesliga-Dino im Vergleich mit den aktuellen Topteams nicht gefestigt genug.

NDR online

Die Luft ist raus beim HSV - und auch Tim Walters Spielsystem stößt immer mehr an seine Grenzen, da viele Gegner die Schwachstellen entschlüsselt haben. Eine ist das riskante Pass-Spiel in der eigenen Hälfte, wie die HSV-Fans bereits nach 45 Sekunden auf bittere Art und Weise erfahren mussten: Bakery Jatta verlor den Ball, Dennis Srbeny lupfte ihn aus knapp 40 Metern über den zu weit vor dem Tor stehenden Keeper Daniel Heuer Fernandes.

Der frühe Schock lähmte den HSV, der kein Tempo und keine Finesse in seinem Spiel hatte. Robert Glatzel hatte drei mehr oder weniger vielversprechende Abschlüsse (6./21./25.). Ansonsten hatten die keineswegs überragenden Paderborner kaum Probleme, die Hamburger Offensive zu kontrollieren.

Bild online

Die „Rothosen“ verlieren zu Hause gegen Paderborn 1:2. Die fünfte sieglose Partie in Folge und nur zwei Punkte – auch der vierte Versuch in die Bundesliga aufzusteigen, scheitert! HSV-Aufstieg wieder futsch! (...)

Das Spiel der Hamburger ist viel zu zerfahren, trotz Feldüberlegenheit gibt es bei der Rückkehr der Ultras nach über zwei Jahren kaum gefährliche Tor-Szenen. (...) Der HSV und der April – das passt einfach nicht! Seit dem Bundesliga-Abstieg 2018 konnten die Hamburger in der 2. Liga nie im April gewinnen – und das bleibt auch erst mal so!

Seit vier Partien ist Sonny Kittel der Unsichtbare beim HSV. Der Techniker soll eigentlich der Boss sein – aber im Moment löst er sich in Luft auf. Schrecklich war der Katastrophen-Auftritt der Nr. 10 beim 1:2 gegen Paderborn (BILD-Note: 6).


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