Viel zu harmlos nach der Pause: Paderborn kassiert den nächsten Tiefschlag

Paderborn. Regensburg ist für den SC Paderborn einfach keine Reise wert. In den vergangenen Spielzeiten hatte der SCP beim SSV Jahn Regensburg mit 0:3, 0:2 und 0:1 verloren. Und auch am Sonntagnachmittag stand das Team von Trainer Lukas Kwasniok mit gänzlich leeren Händen da. Aufgrund einer schwachen zweiten Hälfte verlor Paderborn in Regensburg mit 0:1 (0:0). Für die Hausherren war es der erste Dreier nach zuvor sieben sieglosen Spielen in Folge. Für den SCP aber setzte es die nächste herbe Enttäuschung. "Dieses Spiel hatte eigentlich keinen Sieger verdient. Es war kein fußballerischer Leckerbissen. Man hat beiden Teams angemerkt, dass sie nicht ihre beste Phase in dieser Saison haben", bilanzierte SCP-Coach Lukas Kwasniok. In den ersten 45 Minuten war sein Team immerhin noch die eindeutig bessere von zwei nicht sonderlich guten Mannschaften gewesen. Während die Regensburger spielerisch nichts auf die Kette bekamen, warteten die Gäste mit der ein oder anderen gelungenen Kombination auf. Die Zahl der Großchancen blieb zwar überschaubar, doch bei Torgelegenheiten durch Florent Muslija (22./25.), Felix Platte (14.) und Dennis Srbeny (40.) hätte der SCP in Führung gehen können.Vor allem bei Srbenys sehenswertem Schlenzer, den SSV-Keeper Alexander Meyer aus dem Winkel fischte, schrammte Paderborn nur hauchdünn am 1:0-Treffer vorbei. Und der wäre zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen. Der "Turm-Sturm" wird nicht genutzt Unterm Strich aber sollte der SCP vor der Pause aus seiner spielerischen Überlegenheit zu wenig machen. So wurde das Sturmduo um Felix Platte (1,92 Meter) und Startelf-Debütant Kemal Ademi (1,96 Meter) viel zu selten in Szene gesetzt. "Wir wollten mit den beiden Türmen da vorne eine körperliche Wucht ins Spiel bringen, Bälle festmachen und deren Physis bei Standards nutzen", erklärte Kwasniok. Doch der Plan ging nicht auf, zumal Platte zur Halbzeit ausgewechselt werden musste. Der SCP-Angreifer hatte zunächst einen Schlag gegen die Hüfte und dann einen Pferdekuss im Bereich des Knies abbekommen. Für ihn kam Kai Pröger, der seine Schnelligkeit aber nicht ausspielen konnte. Denn während es dem SCP vor dem Wechsel an der nötigen Effektivität gemangelt hatte, fehlte dem Paderborner Offensivspiel nach der Pause so ziemlich alles. "Wir sind nicht mehr in die gefährlichen Räume bekommen. Das war dann schon erbärmlich", kritisierte Kwasniok. Auch Regensburg blieb zunächst harmlos, doch nachdem SSV-Verteidiger Jan Elvedi das Leder in der 63. Minute nach einer Ecke an die Latte geköpft hatte, waren die Hausherren und die 7.680 Zuschauer im Jahnstadion plötzlich voll da.Nur drei Minuten später gelang Stürmer Andreas Albers aus spitzem Winkel das Tor des Tages, bei dem SCP-Keeper Jannik Huth gar nicht gut aussah. "Jannik hat heute leider einen Fehler gemacht, der zum entscheidenden Treffer geführt hat. Aber insgesamt spielt er seine sehr gute Saison", kommentierte Paderborns Chefcoach die Szene. Das Aufbäumen bleibt aus Und während seine Mannschaft in dieser Spielzeit schon mehrfach Comeback-Qualitäten bewiesen hatte, blieb diesmal jegliches Aufbäumen aus. Der Jahn war nun zweikampfstärker, hielt Paderborn vom eigenen Tor fern und hatte wenig Mühe, den Heimsieg einzutüten."Regensburg war heute griffig", sagte SCP-Kapitän Ron Schallenberg. "Das 1:0 hat uns Sicherheit gegeben. Man sieht, was ein Tor bewegen kann", konstatierte Jahn-Coach Mersad Selimbegovic. Dessen Team vergrößerte den Puffer auf Relegationsrang 16 auf acht Zähler. Der SCP hat noch neun Punkte Vorsprung, steht aber nach der Länderspielpause vor einer sehr hohen Hürde. So geht's am Samstag, 2. April, zum Hamburger SV. "Da müssen wir eine andere Energie auf den Platz bringen", fordert Lukas Kwasniok. In der Tat. Sonst wird selbst das schöne Hamburg keine Reise wert sein.

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