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SC Paderborns "Turm-Sturm" steht beim "Kracher" am Millerntor vorm Debüt

SCP-Coach Lukas Kwasniok hält sich vor dem Topspiel auf St. Pauli in Sachen Kader und Startelf bedeckt. Im Angriff darf Neuzugang Kemal Ademi aber auf den Platz neben Felix Platte hoffen. Vielleicht spielt jedoch ein Verteidiger im Sturm.

Frank Beineke
04.02.2022 | 04.02.2022, 15:22

Paderborn. Die jüngste Länderspielpause hatte sich der SC Paderborn sicher anders vorgestellt. Anfang der vergangenen Woche waren sechs Spieler positiv auf Covid-19 getestet worden. Am Montag wechselte Toptorjäger Sven Michel völlig überraschend zu Union Berlin. Und ausgerechnet jetzt geht's zum heimstärksten Team der 2. Bundesliga, das in dieser Saison im eigenen Stadion bislang neun Pflichtspiel-Siege und ein Remis einfuhr. So gastiert der SCP an diesem Samstag, 5. Februar, um 20.30 Uhr (live im Free-TV auf Sport1) beim Tabellenzweiten FC St. Pauli.

"Trotz der widrigen Umstände fahren wir voller Enthusiasmus und Vorfreude, aber auch mit der nötigen Portion Demut nach Hamburg", sagt Lukas Kwasniok und fügt an: "Samstagabend am Millerntor. Viel besser geht's nicht. Das kann ein Kracher werden, auf den wir richtig Bock haben." Paderborns Cheftrainer sieht seine Mannschaft dabei in der Position des Herausforderers. "Und diese Rolle haben wir gerne inne", so Kwasniok, dessen Schützlinge durchaus selbstbewusst ins Spiel gehen können.

Felix Platte zeigte zuletzt gegen Bremen eine bärenstarke Leistung und dürfte an diesem Samstag im Gastspiel auf St. Pauli einsatzbereit sein. Der SCP-Stürmer bekommt dann einen neuen Partner. | © Besim Mazhiqi
Felix Platte zeigte zuletzt gegen Bremen eine bärenstarke Leistung und dürfte an diesem Samstag im Gastspiel auf St. Pauli einsatzbereit sein. Der SCP-Stürmer bekommt dann einen neuen Partner. | © Besim Mazhiqi

SCP erstmals in dieser Saison live im Free-TV

Gegen St. Pauli gab es zuletzt drei Siege in Folge. Und schließlich ist der SCP das beste Auswärtsteam der Liga, das in der Fremde noch nicht verloren hat. "Diese Serie wollen wir fortsetzen. Es wird eine Herkulesaufgabe, aber wir wissen um unsere Stärke", betont der SCP-Coach und hofft, dass sein Team den Zuschauern beim ersten Paderborner Free-TV-Livespiel der Saison ein Spektakel bieten kann.

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Ein solches hatte es unlängst im Heimspiel gegen Werder Bremen gegeben, das der SCP allerdings nach einer 3:1-Führung mit 3:4 verlor. Kwasniok hatte vor dieser Partie kein Geheimnis um seine Startelf gemacht. Diesmal aber hält sich Paderborns Trainer in Sachen Personalplanungen extrem bedeckt. Auch nach dem Abschlusstraining am Freitagnachmittag wollte Kwasniok nicht verraten, welche SCP-Kicker zuhause bleiben mussten. Dies dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass der Verein die Namen der ursprünglich sechs Corona-infizierten Spieler geheimhalten möchte.

Fünf dieser sechs Akteure sind aber inzwischen ins Training zurückgekehrt, wenngleich der ein oder andere zumindest bis zum Freitag noch nicht das volle Programm abspulen konnte. Die Entscheidung, wer alles mit nach Hamburg fährt, fiel erst am Freitag nach dem Training. "Vielleicht werden wir zur Sicherheit sogar einen Spieler mehr mitnehmen", erklärt Kwasniok, der auf die Frage, welche Kaderänderungen er vornehmen wird, scherzhaft antwortet: "Sven Michel wird nicht dabei sein."

Ademi steht vor dem Debüt

Definitiv ausfallen werden Marcel Mehlem (Wade) und Frederic Ananou (Sprunggelenk). Stürmer Felix Platte, der möglicherweise zu den Corona-Infizierten zählte, ist unterdessen wohl wieder einsatzbereit. An seiner Seite könnte Kemal Ademi sein Debüt feiern, wenngleich der Last-Minute-Neuzugang von Khimki Moskau noch nicht "im absoluten Topzustand" (O-Ton Kwasniok) sei.

"Kemal hatte sein letztes Spiel am 5. Dezember. Er kann derzeit sicherlich noch keine 90 Minuten gehen, aber es ist möglich, dass wir auf St. Pauli zunächst mit diesem Turm-Sturm agieren", erklärt der SCP-Coach mit Blick auf Ademi (1,96 Meter) und Platte (1,90 Meter).

Doch gerade im Angriff hat Kwasniok auch nach dem Abgang von Sven Michel noch einige weitere Optionen, die sich nicht nur auf die etatmäßigen Offensivkräfte Dennis Srbeny, Kai Pröger und Marvin Cuni beschränken. Auch Linksverteidiger Jonas Carls und Innenverteidiger Jannis Heuer, die in der vergangenen Woche beim 2:0-Testspielsieg gegen Arminia Bielefeld als Sturmduo überzeugten, kommen für den Platz neben Platte in Frage. Vor allem Heuer dürfte gute Karten haben.

Sehen Sie hier die Pressekonferenz im Video:

Und so könnten sie spielen:

FC St. Pauli: Vasilj - Zander, Medic, Lawrence, Paqarada - Smith - Becker, Hartel - Irvine - Burgstaller, Amenyido.

SC Paderborn: Huth - Schuster, Hünemeier, Correia, Justvan - Schallenberg - Srbeny, Klement - Muslija - Platte, Heuer (Ademi).

INFORMATION


Vorverkauf fürs Dresden-Spiel ist noch nicht gestartet

Beim SCP-Heimspiel gegen Werder Bremen waren zuletzt lediglich 750 Zuschauer zugelassen. Doch seit Donnerstag gilt in NRW eine neue Obergrenze. So sind bei Freiluft-Großveranstaltungen bei einer Stadionauslastung von 50 Prozent ab sofort bis zu 10.000 Zuschauer erlaubt. Dieser Regelung zufolge könnten beim kommenden Heimspiel gegen Dynamo Dresden (Samstag, 12. Februar, 13.30 Uhr) bis zu 7.500 Fans in die Paderborner Benteler-Arena.

Der SC Paderborn führt derzeit aber noch Gespräche mit dem Ordnungsamt der Stadt und dem Gesundheitsamt des Kreises Paderborn. Eine Entscheidung dürfte zeitnah fallen. Der Vorverkauf fürs Dresden-Spiel soll dann Anfang kommender Woche starten. Vermutlich sind auch Gäste-Fans zugelassen.


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