
Paderborn. Im letzten Spiel des Jahres wartet auf den SC Paderborn eine ziemlich undankbare Aufgabe. Wenn die Schützlinge von Trainer Lukas Kwasniok an diesem Samstag, 18. Dezember, ab 13.30 Uhr gegen den 1. FC Heidenheim um Zweitligapunkte kicken, geht es nämlich gegen das laufstärkste Team der Liga. Und so wird wohl eine immense Willensleistung vonnöten sein, um zum Rückrunden-Auftakt die Zähler 28 bis 30 einzufahren.
"Die Heidenheimer haben viele deutsche Eichen auf dem Platz. Die Zweikampfmentalität und die Bereitschaft, ein Spiel abzuarbeiten, sind bei ihnen so ausgeprägt wie bei kaum einer anderen Zweitliga-Mannschaft", urteilt SCP-Coach Kwasniok über den Kontrahenten, der mit Abstand die meisten Kilometer, Sprints und intensiven Läufe abspult. Schon beim 0:0 im Hinspiel ging's zur Sache. Beide Teams liefen damals jeweils mehr als 120 Kilometer, hatten aber Schwierigkeiten, klare Torchancen zu kreieren.

Eine Startelf-Position ist noch offen
Unter exakt diesem Problem litt das SCP-Spiel auch in den vergangenen Wochen. Es mangelte an Kreativität und Durchschlagskraft. Zuletzt gab es eine 0:1-Heimniederlage gegen Darmstadt. "Wir waren da zu statisch und müssen wieder mutiger spielen", fordert Kwasniok. Dieser wird wohl zumindest ein, zwei Veränderungen vornehmen, um möglichst mehr Dynamik in die Offensive zu bekommen. Die Antwort auf die Frage, wer am Samstag neben Sven Michel stürmen wird, hat der SCP-Coach schon gefunden. "Ich werde sie aber nicht verraten", sagt Kwasniok.
Lediglich die Besetzung eines Startelfplatzes sei noch offen. Hierbei dürfte es sich um die Zehnerposition handeln. Dort kam zuletzt Marcel Mehlem zum Einsatz. Dessen Laufstärke wäre eigentlich auch gegen Heidenheim gefragt, doch andere SCP-Akteure bürgen für mehr Kreativität. So ist denkbar, dass Robin Yalcin auf die Zehn rückt. Auch Dribbelkünstler Kelvin Ofori ist ein Kandidat. Julian Justvan wäre dafür ebenfalls prädestiniert, ist derzeit aber wohl als "Schienenspieler" auf der Außenbahn wertvoller. "Ich bin mit meinen Überlegungen noch nicht durch. Das Gesamtkorsett muss funktionieren", sagt der SCP-Trainer.
Platte könnte als Joker fungieren
Eines steht aber schon fest: Die personellen Möglichkeiten könnten nicht größer sein. So kann Kwasniok auf alle Spieler zurückgreifen. Die zuletzt verletzten SCP-Akteure Felix Platte, Maximilian Thalhammer und Marco Stiepermann kehren wohl in den Kader zurück. "Die Jungs brennen. Wir hoffen, dass wir uns zumindest den ein oder Teileinsatz zu Nutze machen können", betont Paderborns Cheftrainer, der diesmal gleich fünf Feldspieler aus dem Kader streichen muss. "Da habe ich die Arschkarte", sagt Kwasniok vor dem Duell zweier Teams, die derzeit punktgleich auf den Plätzen sechs und acht stehen.
Und so könnte sich ein ähnliches enges und umkämpftes Heimspiel wie gegen Darmstadt entwickeln, in dem die Hausherren aber spielerisch mindestens eine Schippe drauflegen wollen. "Wenn uns das nicht gelingt und die harte Arbeit im Vordergrund steht, finde ich das aber nicht verwerflich. Die Jungs lassen immer ihr Herz auf dem Platz", betont Kwasniok und kritisiert zugleich, dass vieles schnell zu negativ gesehen werde.
"Irgendwie leiden wir alle ein wenig an einer Krankheit, die ich Gedächtnis-Bulimie nenne", sagt der SCP-Coach. Vor der Saison hätten viele einen harten Kampf um den Klassenerhalt erwartet. "Nun sind wir Sechster und spielen bislang eine fantastische Runde", betont Kwasniok und hofft auf einen gelungenen Jahresabschluss. Denn bei einem Heimsieg gegen Heidenheim würden auch die Kritiker schnell wieder verstummen.
Und so könnten sie spielen:
SC Paderborn: Huth - Hünemeier, Correia, van der Werff - Schuster, Schallenberg - Justvan, Carls - Mehlem (Yalcin) - Pröger, Michel.
1. FC Heidenheim: Müller - Busch, Hüsing, Mainka, Föhrenbach - Schöppner, Theuerkauf - Burnic, Mohr - Kühlwetter - Kleindienst.
INFORMATION
Drei Testspiele zum Jahresauftakt
- Nach dem Heimspiel gegen Heidenheim geht es für die Zweitliga-Kicker des SC Paderborn in die Winterpause, die allerdings nur von kurzer Dauer ist. So bittet Cheftrainer Lukas Kwasniok seine Schützlinge schon am Sonntag, 2. Januar, wieder zum Training. Schließlich geht es schon am Samstag, 15. Januar, im Gastspiel beim 1. FC Nürnberg wieder um Zweitligapunkte.
- Auch das Testspielprogramm steht bereits fest. So kickt der SCP am Dienstag, 4. Januar, beim VfL Wolfsburg. Am Samstag, 8. Januar, spielen die Kwasniok-Mannen beim OWL-Drittligisten SC Verl. Und am Sonntag, 9. Januar, testet der SCP gegen den niederländischen Erstligisten Heracles Almelo. Almelos Trainer ist Frank Wormuth, der bis 2018 die DFB-Fußball-Lehrer-Ausbildung leitete und bei dem auch Lukas Kwasniok seine Lizenz erwarb.