Darmstadts "falscher" Pfeiffer besiegelt Paderborns Heimpleite

Paderborn. In den letzten zwei Duellen zwischen den beiden Teams waren in der Benteler-Arena satte 13 Tore gefallen. Und auch in dieser Saison zählen der SC Paderborn und der SV Darmstadt 98 zu den offensivstärksten Teams der 2. Bundesliga. Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht hatte daher gar ein &bdquo;Spektakel" angekündigt. Doch was beide Mannschaften am Samstag den lediglich 2.924 Zuschauern in der Benteler-Arena boten, war aus fußballerischer Sicht nur biedere Hausmannskost. &bdquo;Das war ein klassisches 0:0-Spiel. Beide Teams haben sich neutralisiert", zog SCP-Verteidiger Uwe Hünemeier ein treffendes Fazit. Aus Sicht der Hausherren gab es aber ein Problem: Die Partie endete mit einer Paderborner 0:1 (0:0)-Heimpleite. &bdquo;So ist das Ergebnis natürlich brutal bitter für uns", konstatierte Hünemeier, der das sonst so brandgefährliche Darmstädter Sturmduo Luca Pfeiffer und Phillip Tietz gemeinsam mit seinen Abwehrkollegen Marcel Correia und Jasper van der Werff prima im Griff hatte. Am Ende aber sollte dennoch ein Pfeiffer treffen. Allerdings nicht Luca, der zu diesem Zeitpunkt bereits wegen einer tiefen Risswunde am Knöchel ausgewechselt worden war. Vielmehr köpfte Darmstadts 1,96 Meter großer Innenverteidiger Patric Pfeiffer in der 81. Minute eine Ecke von Fabian Holland ins Paderborner Netz. Es war die Entscheidung in einer Partie, in der lediglich Zweikampf- und Taktik-Fetischisten auf ihre Kosten gekommen waren. Chancen sind auf beiden Seiten Mangelware &bdquo;Ich denke, es ist o.k., dass wir gewonnen haben", resümierte Torsten Lieberknecht. Niemand konnte dem Darmstädter Coach da widersprechen. Der Sieg der Gäste, die damit als Tabellenzweite in die Rückrunde gehen, war zwar glücklich. Doch da die Südhessen in der zweiten Hälfte das aktivere Team gewesen waren, war es ein verdienter Dreier der Darmstädter, die auch besser in die Partie gekommen waren. &bdquo;Sie haben hoch verteidigt und so unseren Spielfluss gestört", kommentierte SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth eine wacklige Anfangsphase seines Teams. Dieses fand im Verlauf der ersten Hälfte zwar immer besser ins Spiel. Doch abgesehen von guten Chancen durch Dennis Srbeny (26.) und Julian Justvan (45.) kam nichts Zwingendes dabei herum. Nach der Pause hatten die Gastgeber sogar nur noch eine nennenswerte Gelegenheit durch Marco Schuster (68.), dessen Schussversuch geblockt wurde. &bdquo;Da hat Marco zu lange gezögert", ärgerte sich SCP-Coach Lukas Kwasniok. Nun wartet noch das Heidenheim-Spiel Darmstädter Chancen waren ebenfalls absolute Mangelware. Mathias Honsak hatte in Minute 35 das 0:1 auf dem Fuß gehabt, doch das war aus Gästesicht schon fast alles in Durchgang eins. Auch nach dem Wechsel fehlte den nun optisch überlegenen Darmstädtern die Durchschlagskraft – bis zur besagten Ecke in der 81. Minute. &bdquo;Die Standards haben heute den Unterschied ausgemacht", urteilte Kwasniok, dessen Schützlinge keine Antwort mehr aufs 0:1 finden sollten. Dafür fehlten dem Paderborner Offensivspiel wie schon in den vergangenen Wochen die nötige Kreativität und Zielstrebigkeit. Auch dem wie gewohnt äußerst engagierten Torjäger Sven Michel, der in Minute 78 aufgrund von Wadenkrämpfen ausgewechselt werden musste, gelangen nur wenige Aktionen. Auf beiden Seiten war es halt kein Spiel für Offensivakteure. Und so war es fast folgerichtig, dass Darmstadts &bdquo;falscher" Pfeiffer das Tor des Tages erzielte. Denn glänzen konnten an diesem sonnigkalten Samstagnachmittag lediglich die Abwehrspieler. Spektakel geht anders. Und ob dem SCP zum Rückrunden-Auftakt am kommenden Samstag, 18. Dezember, im Heimspiel gegen Heidenheim (13.30 Uhr) die Rückkehr zum erfrischenden Offensivfußball gelingt, ist fraglich. Denn der Akku scheint irgendwie ein wenig leer zu sein.

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