Srbeny ist weiter auf Formsuche
Zu Saisonbeginn waren Dennis Srbeny und Sven Michel beim SC Paderborn das klare Sturmduo Nummer eins. Doch am Samstag war es im Heimspiel gegen Darmstadt 98 schon eine kleine Überraschung, dass Srbeny von Beginn an spielen durfte. Denn während Sturmkollege Michel eine überragende Hinrunde absolvierte, befindet sich sein Sturmpartner seit Monaten in einer tiefen Formkrise. Daran sollte sich auch bei der 0:1-Heimpleite gegen Darmstadt nichts ändern. "Mit Marcel Mehlem hatten wir einen enorm laufstarken Zehner, der dem Gegner wehtun sollte. Mit Dennis wollte ich dann ein fußballerisches Element auf dem Platz haben", begründet SCP-Coach Lukas Kwasniok seine Personalwahl.
Doch Srbeny hatte gleich in der Anfangsphase einige unglückliche Aktionen. "Man merkt, dass Dennis nicht vor Selbstvertrauen strotzt", so Kwasniok. Immerhin: Nachdem Srbeny in der 26. Minute einen gefährlichen Torschuss abgegeben hatte, verbuchte er bis zur Pause einige gute Szenen. "Aber die Murmel will bei ihm einfach nicht rein", bedauert sein Trainer, der Srbeny in der 70. Minute auswechselte. Nach der Hinrunde stehen für den Torjäger der vergangenen Saison null Tore und null Assists zu Buche. Zum Vergleich: In der vergangenen Spielzeit hatte Srbeny in der ersten Halbserie in 18 Pflichtspielen satte zehn Treffer und drei Assists markiert.
Pfeiffer-Verletzung als Wermutstropfen
Darmstadts Stürmer Luca Pfeiffer brillierte in dieser Zweitliga-Hinrunde unterdessen ebenso wie sein Sturmkollege Phillip Tietz mit zwölf Torerfolgen. Am Samstag blieb der 25-Jährige, der sich einst beim SC Paderborn nicht hatte durchsetzen können, allerdings ohne Treffer. Stattdessen zog sich Pfeiffer kurz nach der Pause bei einem Foul von Uwe Hünemeier eine tiefe Risswunde am rechten Knöchel zu. Konsequenzen: Hünemeier sah Gelb, für seinen Gegenspieler war die Partie vorzeitig beendet.
"Man sieht schon fast den Knochen. Luca wird jetzt leider ausfallen", berichtete Darmstadt-Coach Torsten Lieberknecht, der am kommenden Sonntag beim Rückrunden-Auftakt in Regensburg auf den Angreifer verzichten muss. "Das ist natürlich ein Wermutstropfen bei diesem schwer erkämpften Sieg", so Lieberknecht.
Gjasulas Glück beim Michel-Foul
Beim besagten Darmstädter Jahresfinale in Regensburg müssen die Lilien zudem auf Klaus Gjasula verzichten. Der Lilien-Neuzugang sah in der 62. Minute für ein taktisches Foul an Marcel Mehlem seine fünfte Gelbe Karte und ist folgerichtig im nächsten Spiel gesperrt. Gjasula ist halt kein Kind von Traurigkeit. Bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte musste der albanische Nationalspieler allerdings auch einiges einstecken. So hatte Gjasula Glück, dass er in der 37. Minute nicht ernsthaft verletzt wurde.
Da nämlich traf SCP-Stürmer Sven Michel bei einem Zweikampf an der Mittellinie mit offener Sohle das rechte Knie und den Oberschenkel seines ehemaligen Teamkollegen. Schiedsrichter Daniel Schlager zückte Gelb für Michel, der sich umgehend bei Gjasula entschuldigte. Paderborns Torjäger wurde schließlich nach 78 Minuten ausgewechselt. "Sven hatte nach einer Stunde erste Krämpfe in beiden Waden bekommen. Irgendwann hat er dann gemerkt, dass nichts mehr geht", erklärt SCP-Trainer Kwasniok.
Ein Abwehrriese als Matchwinner
Die Beispiele Srbeny, Luca Pfeiffer und Michel zeigen: Es war am Samstag kein Spiel für Offensiv-Akteure. Und so war es nur logisch, dass am Ende ein Abwehrspieler die Partie durch eine Standardsituation entschied. Lilien-Innenverteidiger Patric Pfeiffer köpfte in der 81. Minute eine Ecke zum 0:1 ein. Dabei war Darmstadts etatmäßiger Standardschütze Tobias Kempe zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewechselt worden.
Stattdessen schlug Fabian Holland den Eckstoß. "Seine erste Ecke seit der E-Jugend", berichtete Trainer Torsten Lieberknecht. Patric Pfeiffer schraubte seine 1,96 Meter in die Höhe, um in seinem 40. Zweitligaspiel seinen zweiten Treffer zu erzielen. "Patric hat unglaubliches Potenzial. Wenn er nun auch noch Torgefahr bei Standards entwickelt, stehen dem Jungen alle Türen offen", so Lieberknecht über den aus Hamburg stammenden 22-Jährigen.
Kwasniok im gewagten Outfit
Die sogenannten "Ugly Christmas Sweater" sind ein angelsächsicher Modetrend, der in Deutschland längst Einzug gehalten hat. Auch diverse Fußballklubs haben bewusst "hässliche" Weihnachtspullis in ihrem Fanartikel-Sortiment. So gibt's im SCP-Fanshop einen schaurig-schönen Weihnachtspulli für 40 Euro, an dem auch Lukas Kwasniok Gefallen gefunden hat.
So trug der SCP-Chefcoach in der Pressekonferenz nach dem Darmstadt-Spiel den besagten Sweater. "Ich finde den eigentlich recht sexy", sagte der 40-Jährige, der im Fanshop gleich mehrfach zuschlug. So hat er sein gesamtes Trainerteam mit Weihnachtspullis ausgestattet. "Als Weihnachtsgeschenk", erklärte Kwasniok und rührte mit einem Appell an die Fans die Werbetrommel: "Greift zu und unterstützt den SCP!"