Paderborn. 17 Punkte in sieben Spielen, 18:6 Tore. Das ist die imposante Ausbeute, die der SC Paderborn in dieser Saison in fremden Stadion eingefahren hat. An diesem Samstag will der aktuelle Zweitliga-Tabellenvierte nun auch im achten und letzten Auswärtsspiel der Hinrunde ungeschlagen bleiben und damit eine "historische Leistung" (O-Ton Trainer Lukas Kwasniok) schaffen.
Die anstehende Aufgabe ist auf den ersten Blick nicht allzu schwierig, denn das stärkste Auswärtsteam der Liga gastiert beim SV Sandhausen (Samstag, 13.30 Uhr). Und der Tabellenvorletzte ergatterte im heimischen Hardtwaldstadion bislang erst magere zwei Pünktchen.
Paderborns Chefcoach lässt sich davon nicht blenden. "Es wird noch einmal ein Kracher in Sachen Zweikampfführung, Aggressivität, Leidenschaft und Bereitschaft", sagt Kwasniok und fügt an: "Sandhausen steht mit dem Rücken zur Wand. Da wachsen Mannschaften manchmal über sich hinaus."
Pröger und Carls sind Startelf-Kandidaten
Seinem Team habe zudem trotz der sehr guten Tabellenposition zuletzt die "allerletzte Leichtigkeit" gefehlt. Bei den Unentschieden in Hannover (0:0) und gegen Rostock (1:1) hatten sich die Kwasniok-Schützlinge hierbei jeweils in der ersten Halbzeit äußerst schwer getan. Noch dazu muss der SCP am Samstag auf seinen gelbgesperrten Torjäger Sven Michel verzichten. Zudem fallen Felix Platte, Marco Stiepermann und Maximilian Thalhammer weiterhin aus. Erster Kandidat für Michels Startelfplatz dürfte Kai Pröger sein, der als bärenstarker Joker maßgeblich das Remis gegen Rostock rettete.
"Kai ist eine Option, aber wir haben einige Möglichkeiten", sagt Kwasniok mit Blick auf seinen pfeilschnellen Stürmer, der ebenso wie Linksverteidiger Jonas Carls in dieser Woche leicht angeschlagen war. Beide konnten aber am Donnerstag wieder trainieren. "Sie stellen auf jeden Fall Startelf-Optionen dar", sagt Paderborns Trainer und kündigt in Sachen Aufstellung "ein paar Anpassungen" an.
Kwasniok warnt vor SVS-Stürmer
Die Achse um Huth, Hünemeier, van der Werff, Schuster, Schallenberg und Justvan steht. "Den Rest werden wir drumherum bauen", betont Kwasniok. Hoffnungen auf eine Rückkehr in die Anfangsformation darf sich wohl vor allem Marcel Mehlem machen, der im Mittelfeld den zuletzt schwächelnden Robin Yalcin ersetzen könnte. Schließlich ist der eminent laufstarke Kämpfertyp ein Garant für die eingangs erwähnte Aggressivität und Leidenschaft, die am Samstag besonders gefragt sein dürften.
So warnt Kwasniok vor der "körperlichen Robustheit" des Gegners, der bei Standards und im Umschaltspiel gefährlich sei. "Und sie haben qualitativ hochwertige Spieler", ergänzt der SCP-Trainer und nennt als Beispiel SVS-Neuzugang Pascal Testroet (fünf Tore in neun Spielen). "Es gibt nicht viele Zweitligastürmer, die so gefährlich sind wie er", so Kwasniok.
750 Fans dürfen ins Stadion
Testroet und Co. können am Samstag zudem auf Fan-Unterstützung bauen, denn die Partie geht nun doch nicht als Geisterspiel über die Bühne. Allerdings sind bei Maskenpflicht und 2G-Plus-Regeln gerade einmal 750 Zuschauer erlaubt. "Wie man auf diese Zahl kommt, konnte ich auch noch nicht nachvollziehen", sagt SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger.
Der SC Paderborn verzichtet jedenfalls auf sein Gästekontingent. Fans, die sich Karten gesichert haben, erhalten ihr Geld zurück. Der Aufwand hält sich in Grenzen. So hatten sich lediglich 20 SCP-Anhänger ein Ticket fürs Gastspiel in Sandhausen gesichert.
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