Paderborn fängt sich späten Gegentreffer zum 1:1

Sandhausen/Paderborn. Der SC Paderborn blieb auch im achten und letzten Auswärtsspiel der Zweitliga-Hinrunde ungeschlagen. Das ist ein neuer Vereinsrekord. So richtig glücklich war im Paderborner Lager aber niemand, denn beim SV Sandhausen hatte der SCP am Samstagnachmittag bis zur dritten Minute der Nachspielzeit mit 1:0 geführt, um gegen die bis dato harmlosen Hausherren dann doch noch den 1:1 (0:1)-Ausgleich zu kassieren. Und so verpassten die Gäste den Sprung auf den dritten Tabellenplatz. "Das 1:1 ist sehr ärgerlich. Wir hätten nach dem 1:0 nachlegen können, aber das haben wir heute nicht geschafft", bilanzierte SCP-Coach Lukas Kwasniok, der einige Überraschungen parat gehabt hatte. So hatte sich so mancher SCP-Fan beim Blick auf die Startaufstellung wohl verwundert die Augen gerieben. Paderborns Cheftrainer nahm im Vergleich zum 1:1 gegen Rostock gleich fünf Änderungen vor. Dass Marcel Correia, Jonas Carls und Marcel Mehlem für Jannis Heuer, Jamilu Collins und Robin Yalcin in die Anfangsformation rückten, kam nicht gänzlich unerwartet. Doch mit dem Sturmduo Prince Owusu und Marvin Cuni hatte wohl niemand gerechnet. Beide feierten ihr Startelfdebüt für den SCP. Dennis Srbeny und Kai Pröger, die im Angriff erwartet worden waren, mussten derweil auf der Bank Platz nehmen. Mehlem lässt Diekmeier aussteigen Einer der fünf Startelf-Novizen sollte die Paderborner dann schon in der fünften Minute in Führung bringen. Allerdings schlug weder Cuni noch Owusu, sondern Mehlem zu. Nach einem starken Pass von Marco Schuster und einer geschickten Ablage von Owusu ging der Mittelfeldrenner auf und davon. Mehlem ließ Sandhausens Kapitän Dennis Diekmeier geschickt ins Leere grätschen und netzte aus kurzer Distanz zum 0:1 ein. Es war Mehlems erster Pflichtspieltreffer für Paderborn. Die nur 680 Zuschauer im Hardtwaldstadion sahen fortan ein Spiel für Zweikampf-Fetischisten, in denen Großchancen Mangelware waren. Die Gäste hatten Sandhausen zumeist gut im Griff. Eine Ausnahme gab's allerdings in der 15. Minute. Da nämlich hatte Bashkim Ajdini nach dem ersten guten Angriff der Hausherren viel zu viel Platz. Der in Hövelriege aufgewachsene 28-Jährige zog ab und sein Schuss landete am Arm des SCP-Verteidigers Jasper van der Werff. Huth pariert Handelfmeter Schiedsrichter Christof Günsch zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt und zeigte van der Werff die Gelbe Karte. Sandhausens eigentlich so zuverlässiger Torjäger Pascal Testroet trat an, scheiterte aber an Jannik Huth (17.). Der SCP-Keeper hatte keine Mühe, den schwach geschossenen Elfmeter zu parieren und hielt somit seinen zweiten Strafstoß in Folge. Anschließend waren die Gäste weitaus gefährlicher als die ideenlosen Kurpfalz-Kicker. Der SCP startete gerade über die rechte Seite, auf der Schuster eine starke Vorstellung bot, diverse vielversprechende Angriffe. Es fehlten allein die Abschlüsse. So auch in der 38. Minute, als eine sehenswerte Kombination über Justvan, Owusu und Schuster nicht durch einen erfolgreichen Torschuss veredelt wurde. Sieben Minuten zuvor hatte Sandhausens Marcel Ritzmaier Glück, dass er nicht mit Rot vom Platz musste. So sah er für seine üble Blutgrätsche gegen Marco Schuster nur die Gelbe Karte. In einem intensiv geführten, aber mitunter auch recht zerfahrenen Spiel ging es letztlich mit einer verdienten 1:0-Führung für Paderborn in die Halbzeit. Sandhausen brachte zur Pause Sturm-Routinier Alexander Esswein und sollte den besseren Start in die zweite Hälfte erwischen. Die Gastgeber investierten nun mehr, während ein zu passiver SCP zu schnell die Bälle verlor. Ländere Ballbesitzphasen waren Mangelware. Überraschender Ausgleich in der Nachspielzeit Nach einer Stunde musste Carls nach einem Foul von Ajdini verletzt raus. Für ihn kam Johannes Dörfler. In Minute 67 tauschte Kwasniok dann sein Sturmduo aus: Srbeny und Pröger kamen für Owusu und Cuni, die trotz fehlender Abschlüsse kein schlechtes Spiel gemacht hatten. Den ersten Paderborner Torschuss in Hälfte zwei gab's dann auch durch Pröger (72.). Die Hausherren kamen bei allem Engagement ebenfalls nicht zu zwingenden Gelegenheiten, denn in Sachen Defensivarbeit mussten sich die Gäste nichts vorwerfen lassen. Gerade die Dreier-Abwehrkette um Correia, Hünemeier und van der Werff machte einen tollen Job. Und so sah alles danach aus, als würde nichts mehr passieren. Doch dann hatte eine langweilige zweite Hälfte doch noch eine ereignisreiche Schlussphase zu bieten. Paderborn hätte dabei entspannt in die fünfminütige Nachspielzeit gehen können, denn in der 90. Minute musste eigentlich das 2:0 fallen. Nach einem feinem Srbeny-Zuspiel stand Dörfler frei vor SVS-Keeper Patrick Drewes, doch der Joker traf nur den Außenpfosten. Das sollte sich rächen, denn Sandhausen kam zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich. Ajdini setzte sich im Strafraum geschickt durch und setzte das Leder aus elf Metern zum 1:1-Endstand (90.+3) ins linke untere Eck. Weiter geht's für den SCP am kommenden Samstag, 11. Dezember, mit dem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98. Dann könnten die Kwasniok-Schützlinge zum Hinrunden-Abschluss mit einem Sieg die 30-Punkte-Marke knacken. Dafür wird jedoch wohl eine Leistungssteigerung vonnöten sein. Das Spiel hier im NW-Ticker zur Nachlese: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann