Paderborns "Auswärtsmonster" lassen ihren Cheftrainer strahlen

Paderborn. Fünf Siege in Folge, 18:6 Tore. Die Auswärtsbilanz des SC Paderborn nimmt langsam unheimliche Formen an. Das jüngste Opfer war der Karlsruher SC. Der SCP heimste am Sonntag dank einer furiosen ersten Hälfte einen 4:2 (4:0)-Erfolg im Wildparkstadion ein und mischt damit als Tabellenvierter weiter vorne mit. "Es war für mich ein rundum gelungener Tag", bilanziert Cheftrainer Lukas Kwasniok, der sich in seiner alten Heimat von zahlreichen Freunden und Familienmitgliedern feiern lassen konnte. Doch nicht nur wegen seiner speziellen Beziehung zu Karlsruhe war es für den SCP-Coach ein besonderer Sieg. "Wenn du das Spiel verlierst, bist du Siebter oder Achter und alle sagen, wir seien auf dem absteigenden Ast. Daher war es extrem wichtig für unser Vorhaben, uns in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen", betont Kwasniok.Eine Halbzeit nah am Optimum Während seine "Auswärtsmonster" bei den Gastspielen in Bremen, Dresden und Aue jeweils mit einer 3:0-Halbzeitführung in die Kabinen gegangen waren, stand in Karlsruhe nach 45 Minuten sogar ein 4:0 zu Buche. "Das war schon nah am Optimum", urteilt Paderborns Trainer über die erste Hälfte, in der Torjäger Sven Michel innerhalb von achteinhalb Minuten einen Hattrick schnürte. "Sven ist derzeit das Tüpfelchen auf dem I. Und wir schaffen es momentan, seine Stärken zur Geltung zu bringen", sagt Kwasniok. Dabei wissen die Gegner eigentlich, was auf sie zukommt. Aber sie bekommen es dann doch nicht verteidigt. "Wir haben halt Qualität", betont der SCP-Coach. Über außergewöhnliche Fähigkeiten, die sogar KSC-Trainer Christian Eichner nach dem Spiel explizit lobte, verfügt Julian Justvan. "Seine Qualität hat uns auf die Siegerstraße gebracht", sagt Kwasniok mit Blick auf seinen Mittelfeldstrategen, der mit einem technischen Kabinettstücken das 1:0 erzielt hatte. Anschließend bereitete der 23-Jährige mit einem Traumpass in die Tiefe dann auch noch das 3:0 durch Michel vor. Die Wechselpläne gehen nicht auf "Unsere erste Halbzeit war überragend. Und wir sind auswärts derzeit extrem effektiv", konstatiert Justvan. Dennoch kommt der SCP-Akteur zu einem Urteil, das auch Trainer Kwasniok und Abwehrchef Uwe Hünemeier nach dem KSC-Spiel fällten. "Wir sind keine Spitzenmannschaft", sagt Justvan und fügt an: "Wenn wir eine wären, hätten wir es in Karlsruhe über 90 Minuten souverän runtergespielt. Aber da fehlt uns noch ein bisschen." In der Tat war der SCP in der zweiten Hälfte nach einem Karlsruher Doppelschlag in den Minuten 68 und 70 noch einmal gehörig ins Wanken geraten. Bis zur 67. Minute hatte Kwasniok hierbei vier Wechsel vorgenommen. Sein Plan war, mit spielstarken Akteuren wie Marco Stiepermann und Dennis Srbeny noch mehr Kontrolle zu bekommen, um Ball und Gegner laufen zu lassen.Sonderlob für Correia Doch nach den beiden Karlsruher Treffern sollte sich die Statik des Spiels völlig verändern. Nun war purer Kampf angesagt. "Das ist nicht unbedingt die Kernkompetenz der Spieler, die ich gebracht habe. Aber auch sie haben dann richtig gut gefightet", sagt der SCP-Trainer und verteilt ein Sonderlob an Innenverteidiger Marcel Correia, der ab der 73. Minute den verletzten Hünemeier ersetzte. "Er war ein wichtiger Faktor und hat am Ende viel wegverteidigt", so Kwasniok. Sein Team hat nun an diesem Samstag, 6. November, ein Heimspiel gegen Liga-Schlusslicht FC Ingolstadt vor der Brust. In der heimischen Benteler-Arena holte der SCP zuletzt nur einen Punkt aus vier Spielen - und das bei einem Torverhältnis von 3:6. Wenn die Paderborner eine echte Spitzenmannschaft werden wollen, muss sich dies tunlichst ändern.

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