Der SC Paderborn schießt sich in Aue an die Tabellenspitze

Aue. Das beste Auswärtsteam der 2. Bundesliga setzte am Sonntag das nächste Ausrufezeichen. So feierte der SC Paderborn einen beeindruckenden 4:1 (3:0)-Sieg beim Liga-Schlusslicht FC Erzgebirge Aue. Die Schützlinge von Trainer Lukas Kwasniok holten damit die Auswärtspunkte Nummer acht bis zehn. Konsequenz: Der SCP ist erstmals in seiner Vereinsgeschichte Zweitliga-Tabellenführer! SCP-Coach Kwasniok hatte seine Anfangsformation im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Schalke auf zwei Positionen verändert. Marco Stiepermann rückte für Marcel Mehlem ins Mittelfeld und feierte damit sein Startelfdebüt für den SCP. Felix Platte durfte für den angeschlagenen Dennis Srbeny im Angriff ran. An seiner Seite stürmte Sven Michel, der trotz seiner Achillessehnenprobleme spielen konnte. In Aues erster Elf standen mit Sören Gonther, Babacar Gueye und Ben Zolinski unterdessen gleich drei Ex-Paderborner. Erster Angriff führt zum Erfolg Die Hausherren machten vor den 5.150 Zuschauern im Erzgebirgsstadion in den ersten drei Minuten enorm viel Druck, lagen dann aber plötzlich mit 0:1 hinten. Der erste Angriff der Gäste führte nämlich sofort zum Erfolg. Über Ron Schallenberg und Felix Platte landete der Ball bei Marco Stiepermann, der mit links aus 17 Metern abzog und das Leder zum 0:1 (4.) ins rechte untere Eck beförderte. Nach einer weiteren sehenswerten Ballstafette hatte Schallenberg das 0:2 (11.) auf dem Fuß, ehe der SCP in Minute 16 ausnahmsweise das Glück des Tüchtigen benötigte. Zolinski hatte aus 18 Metern den Innenpfosten getroffen. Sein Teamkollege Antonio Mance jagte den Nachschuss übers Tor. Während Aue anschließend bis zur Pause aber nur noch zwei halbwegs nennenswerte Chancen durch Gueye (33./42.) verbuchen sollte, brachten spielstarke Paderborner die mitunter äußerst naiv verteidigenden Gastgeber immer wieder in arge Bedrängnis. So hatte der SCP selbst im letzten Drittel viel zu viel Raum, den vor allem Sven Michel auf der linken Seite zu nutzen wusste. Bei seinem fünften Saisontreffer in der 26. Minute netzte Paderborns Torjäger allerdings aus zentraler Position ein. Schallenberg hebelte mit einem langen Ball die Auer Viererkette aus. Michel schlug noch einen Haken und schlenzte den Ball zum 0:2 unter die Latte. Zwölf Minuten später stand es sogar 0:3 aus Sicht der Hausherren. Von Aues Rechtsverteidiger John-Patrick Strauß war einmal mehr nichts zu sehen. Jamilu Collins hatte auf der linken Seite alle Zeit der Welt, um Richtung langer Pfosten zu flanken. Dort stand Marco Schuster mutterseelenallein. Paderborns Mittelfeldspieler scheiterte zwar aus kurzer Distanz an Erzgebirge-Keeper Martin Männel, doch Felix Platte nutzte den Nachschuss, um seinen dritten Saisontreffer zu erzielen. Denkwürdige Serie Und so ging Paderborn zum dritten Mal in Folge in einem Auswärtsspiel mit einer 3:0-Führung in die Halbzeit. Aue konnte derweil noch froh sein, denn mit noch mehr Konsequenz hätte der SCP gegen das sichtlich verunsicherte Schlusslicht sogar mit 4:0 oder 5:0 in die Pause gehen können. Erzgebirge-Coach Aleksey Shpilevski reagierte und nahm drei Wechsel vor. Doch die Abwehrarbeit seines Teams blieb hanebüchen. So tanzte Stiepermann in der 48. Minute mit einer einzigen Körpertäuschung die Auer Verteidiger Gonther und Bussmann aus, um eiskalt zum 0:4 einzuschieben. Dann hatten die Gastgeber ausnahmsweise Grund zum Jubeln. Der 1,93 Meter große Gueye setzte sich gegen Robin Yalcin durch und köpfte eine Flanke zum 1:4 (51.) ein. Aues agiler Angreifer hatte kurze Zeit später sogar das 2:4 auf dem Fuß (57.). 5:1 durch Millimeter-Abseits verhindert Dann waren wieder die Paderborner am Zug, die nach gut einer Stunde einen Doppelwechsel vornahmen. Pröger und Srbeny kamen für die Torschützen Stiepermann und Platte. Eben jener Kai Pröger traf prompt mit einem feinen Drehschuss den Außenpfosten (63.). Michel verzog keine 60 Sekunden später frei vor dem Auer Gehäuse. In Minute 77 zappelte der Ball im Netz der Hausherren. Pröger traf zum vermeintlichen 5:1, doch Michel hatte zuvor Millimeter im Abseits gestanden. Aue musste derweil die Schlussviertelstunde in Unterzahl bestreiten. Philipp Riese hatte sich verletzt, die Erzgebirgler hatten ihr Wechselkontingent bereits ausgeschöpft. Nicht nur deshalb hatten die Paderborner keine Probleme, den Drei-Tore-Vorsprung souverän ins Ziel zu bringen. Aue trennt sich vom Chefcoach Und so grüßt der SCP, der am kommenden Samstag, 25. September, zuhause auf Holstein Kiel trifft (13.30 Uhr, Benteler-Arena), nun vom Platz an der Sonne. "Wir müssen jetzt demütig bleiben, weiter arbeiten und gegen Kiel nachlegen", betonte SCP-Coach Lukas Kwasniok nach dem 4:1-Triumph im Erzgebirge. Für Aues Trainer Aleksey Shpilevski hatte die vierte Niederlage in Folge unterdessen bittere Folgen. So trennte sich der Verein unmittelbar nach der 1:4-Pleite gegen Paderborn vom 33-jährigen Fußballlehrer. "Ich habe an das Projekt geglaubt, aber es ist so nicht umsetzbar. Aleksey erreicht die Mannschaft nicht mehr", begründete Klubchef Helge Leonhardt diese harte Personalentscheidung. Das Spiel können Sie hier im Ticker nachlesen: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

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