SC Paderborn

SCP-Splitter: Die graue Maus aus Paderborn ist wieder extrem bissig

SCP-Routinier Uwe Hünemeier findet vor dem Spiel in Dresden die richtigen Worte. Und der Plan von Trainer Lukas Kwasniok mit Kai Pröger geht auf, obwohl sein Dynamo-Kollege anders aufstellt als gedacht.

Sven Michel (r.), hier gegen Dynamo-Verteidiger Sebastian Mai, stellte am Sonntag einmal mehr seine Topform unter Beweis und erzielte sein viertes Saisontor. | © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Frank Beineke
30.08.2021 | 30.08.2021, 13:00

Paderborn. Eine Startelfänderung sollte sich für den SC Paderborn im Gastspiel bei Dynamo Dresden als Glücksgriff erweisen. Der älteste SCP-Akteur hielt vor dem 3:0-Triumph in Dresden eine wirkungsvolle Ansprache. Und ein Ex-Paderborner kam im Trikot des 1. FC Köln zu einem überraschend schnellen Debüt. Hier sind die neuesten SCP-Splitter:

Der Plan mit Pröger

Der SC Paderborn war mit einer einzigen Startelfänderung am Sonntag in die Zweitligapartie bei Dynamo gegangen. Der pfeilschnelle Kai Pröger rückte für Dennis Srbeny in den Sturm. "Wir wollen mit Geschwindigkeit Dresdens letzte Reihe bedrohen", begründet SCP-Coach Lukas Kwasniok. Allerdings war dieser davon ausgegangen, dass 1,95-Meter-Hüne Sebastian Mai für den verletzten Abwehrchef Tim Knipping in die Dynamo-Viererkette rückt. Stattdessen aber spielte der ebenfalls recht schnelle Michael Akoto in der Innenverteidigung.

"Als ich gesehen habe, dass Mai nicht spielt, hatte ich schon ein wenig Angst, es könnte in die Hose gehen. Aber schön, dass unser Plan trotzdem aufgegangen ist", berichtet Kwasniok. Und wie der Plan aufging: Pröger schnürte den ersten Doppelpack seiner Profi-Karriere, vernatzte bei seinem zweiten Treffer Gegenspieler Akoto und trug so maßgeblich zum 3:0-Erfolg bei. "Ich freue mich sehr für Kai", so Paderborns Trainer.

Hüne macht die Mannschaft heiß

Eigentlich richtet stets ein anderer SCP-Spieler wenige Minuten vor dem Anpfiff ein paar Worte an die Mannschaft, ehe es aufs Spielfeld geht. Doch vor der Partie in Dresden hielt Uwe Hünemeier bereits zum dritten Mal in Folge die Kabinenansprache. Mit Erfolg, denn bei Dynamo gelang der dritte Sieg in Serie. "Seitdem ich es mache, scheint es zu funktionieren", schmunzelt Hünemeier, der seine Teamkollegen am Sonntag darauf einschwor, die Dresdener Party zu crashen.

Ähnliche Worte hatte der 35-jährige Routinier bereits zwei Wochen zuvor beim 4:1-Sieg in Bremen gewählt. "Gerade in Auswärtsspielen gelten wir Paderborner immer noch als graue Maus. Und in der Fremde spielen wir derzeit ja meistens auch in grauen Trikots. Da habe ich gesagt, dass die graue Maus mal wieder als Party-Crasher in Aktion tritt", erklärt "Hüne" und fügt an: "Wir sind ein kleiner Verein, aber ein verschworener Haufen."

Saisondebüt für Correia

Für Marcel Correia lief es beim SC Paderborn bislang gelinde gesagt suboptimal. So absolvierte der Innenverteidiger, der im Sommer 2020 ablösefrei von Jahn Regensburg an die Pader gewechselt war, eine enttäuschende erste Saison im SCP-Trikot. Nun verpasste der 32-Jährige auch noch weite Teile der Vorbereitung, so dass er in den ersten fünf Pflichtspielen noch nicht einmal im 20er-Kader stand.

Beim Gastspiel in Dresden schaffte Correia aber erstmals den Sprung ins Aufgebot. Und der Deutsch-Portugiese feierte prompt sein Saisondebüt. So wurde Correia in der 77. Minuten für Robin Yalcin eingewechselt. Für den Abwehr-Routinier war es der erste Pflichtspiel-Einsatz seit dem 10. April 2021. Damals hatte der SCP mit 0:3 beim VfL Bochum verloren.

Gelungener Kaltstart für Kilian

Erst am vergangenen Dienstag hatte der 1. FC Köln bekanntgegeben, dass Luca Kilian für ein Jahr vom Erstligakonkurrenten FSV Mainz 05 ausgeliehen wird. Somit sind der 21-jährige Abwehrspieler, der in der Erstliga-Saison 2019/20 im Trikot des SC Paderborn überzeugt hatte, und Trainer Steffen Baumgart wieder vereint. Und da Kölns Innenverteidiger Timo Hübers am Samstag im Heimspiel gegen den VfL Bochum verletzungsbedingt passen musste, stand der Ex-Paderborner sofort im Kader, um dann sogar von Baumgart ins kalte Wasser geschmissen zu werden. Der gelb-rot-gefährdete Teamkollege Jorge Meré musste zur Pause raus. Kilian kam in die Partie und bot in der zweiten Hälfte eine tadellose Leistung. So gewann der gebürtige Dortmunder 86 Prozent seiner Zweikämpfe. Am Ende konnte er mit seinem Team einen hochverdienten 2:1-Heimsieg bejubeln.


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