Paderborn im Pech: Plattes Startelfdebüt bleibt ohne Happy-End

Paderborn. Die Rückreise war lang, die Nacht kurz. Erst in den frühen Morgenstunden kamen die Zweitliga-Kicker des SC Paderborn am Samstag von ihrem DFB-Pokal-Erstrundenduell aus Dresden zurück. "Wir waren natürlich alle geknickt. So eine Busfahrt macht dann keinen Spaß", sagt Felix Platte. Der SCP-Neuzugang hatte im Gastspiel bei Dynamo sein Startelfdebüt für Paderborn gefeiert. Doch das Happy End blieb aus. Platte und Co. mussten sich dem Zweitligakonkurrenten aus Sachsen denkbar unglücklich mit 1:2 (0:0) geschlagen geben. Erstmals seit fünf Jahren war der SCP wieder in der ersten Pokalrunde ausgeschieden. "Es war ein klassischer Pokalfight, in dem es nach der Pause hin und her ging. Und am Ende haben wir eigentlich mehr Druck gemacht", bilanziert Platte eine Partie, in der er in der ersten Hälfte nur wenig Ballkontakte gehabt hatte. "Solche Spiele gibt's halt für Stürmer. Trotzdem musst du dann in der entscheidenden Sekunde bereit sein", sagt der 25-Jährige. Und in den Minuten 50 und 60 gab es dann die besagten Sekunden, in denen der gebürtige Lipper zur Stelle war. Wegbereiter zum Ausgleichstreffer Zunächst schaltete Platte nach einem abgewehrten Schuss seines Teamkollegen Kai Pröger blitzschnell, um das Leder per Flugkopfball aufs Tor zu bringen.Dynamo-Keeper Kevin Broll verhinderte jedoch mit einer Glanzparade das 0:1. Nach einer Stunde nahm Platte dann einen Traumpass von Julian Justvan gekonnt an, um anschließend mit einem platzierten Schuss an Broll und dem rechten Pfosten zu scheitern. Doch den Abpraller versenkte Sturmkollege Sven Michel zum 1:1. Nicht nur deshalb war Paderborns Cheftrainer mit seinem Startelf-Debütanten sehr zufrieden. "Felix war eines der entscheidenden Elemente, warum unser Spiel viel aggressiver, aktiver und intensiver war", sagt Lukas Kwasniok mit Blick auf seinen 1,90 Meter großen Stürmer, der unermüdlich anlief und keinem Zweikampf aus dem Weg ging. "Wenn Bälle in die Box kommen, ist Felix da", so der SCP-Coach. Nach 67 Minuten war für Platte dennoch Feierabend. Schließlich war es sein erster Startelf-Einsatz seit dem 2. Februar 2021 gewesen. Damals hatte er für den SV Darmstadt 98 ebenfalls im DFB-Pokal in Kiel gespielt. Und auch dort hatte Platte eine bittere Niederlage erlebt. Doch bei all der Enttäuschung nimmt der ehemalige U21-Europameister auch positive Dinge aus der Partie in Dresden mit. "Auf dieser Leistung können wir aufbauen", sagt der 25-Jährige, wenngleich es im SCP-Spiel auch am Freitagabend gehakt hatte. Vorfreude aufs Werder-Spiel "Wir hätten die ein oder andere Offensivaktion viel besser ausspielen müssen. Aber wir sind halt eine neue Truppe mit einem neuen Trainer. Dass da noch nicht alles klappt, ist völlig normal", betont Platte. Wichtig sei nur, dass die Richtung stimmt. "Und da merken wir, dass es immer besser wird", so der wuchtige Angreifer, der in diesem Sommer nach neun Jahren zum SCP zurückgekehrt war. Und in der ostwestfälischen Heimat läuft bislang alles nach Plan. "Ich fühle mich topfit. Und ich freue mich mega, dass der Trainer mir vertraut", sagt Platte. Und so dürfte der SCP-Neuzugang gute Chancen haben, auch am nächsten Sonntag in der Startelf zu stehen. Dann gastieren die Paderborner beim Erstliga-Absteiger Werder Bremen. "Ich freue mich riesig auf dieses Spiel. Jeder von uns brennt darauf, gegen einen so großen Gegner zu spielen. Da gibt jeder 110 Prozent", betont Felix Platte. Die Rückreise wird am 15. August erheblich kürzer ausfallen. Und Platte hofft, dass die Stimmung auf der Busfahrt dann deutlich besser sein wird.

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann