Paderborn. SCP-Coach Lukas Kwasniok sah am Freitag im Heimspiel des SC Paderborn gegen den 1. FC Nürnberg (2:2) die erste Gelbe Karte seiner Trainer-Karriere. Sein Nürnberger Kollege Robert Klauß haderte derweil mit der Anwendung beziehungswiese Nicht-Anwendung des Videobeweises. Und seinem Spieler Mats Möller Daehli wurde mit einem Tag Verspätung ein Tor zugesprochen. Hier sind die neuesten SCP-Splitter:
Kwasniok und die Karten-Premiere
Seit der Saison 2019/20 können Schiedsrichter in den drei höchsten deutschen Fußball-Ligen auch Trainern und allen anderen auf der Bank sitzenden Funktionsträgern Gelbe, Gelb-Rote und Rote Karten zeigen. Obwohl Lukas Kwasniok ein ziemlich emotionaler Coach ist, hatte er in der vergangenen Spielzeit als Cheftrainer des Drittligisten 1. FC Saarbrücken jedoch keine Karte gesehen. "Ich bin lautstark, aber ich bin nicht als respektloser Rüpel bekannt", betonte der neue SCP-Trainer am Freitagabend nach dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg. Zuvor hatte er nämlich eine unliebsame Premiere erlebt. In der 43. Minute war Schiedsrichter Sven Jablonski zur Seitenlinie geeilt, um eine Gelbe Karte gegen Kwasniok zu zücken.
Paderborns Coach hatte sich aus Sicht des Referees zu sehr über ein nicht geahndetes Foul an Stürmer Dennis Srbeny aufgeregt. "Offensichtlich war mein Abwinken respektlos", so Kwasniok, "dabei denke ich, dass wir an der Linie sehr respektvoll miteinander umgegangen sind." Zwei Gelbe Karten darf der SCP-Trainer im Laufe der Saison noch kassieren. Nach der vierten Verwarnung wäre er ein Spiel gesperrt.
Sein Vorgänger Steffen Baumgart, der als erster Bundesliga-Trainer eine Verwarnung kassiert hatte, musste in den vergangenen beiden Spielzeiten schon frühzeitig drei Gelbe auf seinem Konto verbuchen. In der Erstliga-Saison 2019/20 drohte ihm ab dem 19. Spieltag eine Sperre. 2020/21 sah Baumgart bereits am neunten Spieltag die dritte Gelbe. Anschließend aber brachte er das Kunststück fertig, ohne weitere Verwarnung durch die Saison zu kommen. Denn letztlich gilt auch für Baumgart: Er ist lautstark, aber kein respektloser Rüpel.
Klauß und die kuriose Regel
Nürnbergs Trainer Robert Klauß hatte sich unterdessen in der 18. Minute über eine Schiedsrichter-Entscheidung aufgeregt. Zurecht, denn vor dem Paderborner 1:0-Führungstreffer durch Jannis Heuer hatte Uwe Hünemeier den Nürnberger Dennis Borkowski kurz vor der Ausführung des Eckballs mit beiden Händen zu Boden gestoßen. "Das war ein klares Foul an Borkowski, der dann genau in dem Raum fehlt, in dem Heuer das Tor macht", betonte Klauß. Dass Schiedsrichter Sven Jablonski das Vergehen nicht gesehen hatte, konnte der Nürnberger Coach zwar angesichts des großen Getümmels im Strafraum nachvollziehen. Klauß verstand aber nicht, warum der Video-Assistant-Referee (VAR) nicht intervenierte.
Die Erklärung wurde ihm von Jablonski geliefert. "Der VAR darf in diesem Fall wohl nicht eingreifen, weil das Foul vor der Ausführung der Ecke begangen wurde", so der FCN-Coach. "Aber wenn das so ist, dann müssen wir an der Regel zwingend etwas ändern. So funktioniert das nicht", forderte Klauß. Die Paderborner hatten in dieser Szene übrigens doppeltes Glück, denn SCP-Innenverteidiger Jasper van der Werff setzte sich bei dem besagten Eckball im Duell gegen Johannes Geis ebenfalls recht robust durch. Dass Jablonski diesen Zweikampf nicht abpfiff, ging aber durchaus in Ordnung.
Möller Daehli und das Pfostenglück
Nach der Pause drehten die bis dato ziemlich passiven Nürnberger mächtig auf. Dies lag nicht zuletzt an Mittelfeld-Wirbelwind Mats Möller Daehli, der die beiden Treffer der Gäste in den Minuten 54 und 58 initiiert hatte. Beim 1:1-Ausgleich hatte der 26-jährige Norweger aus 17 Metern abgezogen. Sein Schuss landete am linken Pfosten. Der Ball prallte von dort aus an den Rücken von SCP-Torhüter Jannik Huth und kullerte ins Netz. Eigentlich ein klassisches Eigentor, doch die Deutsche Fußball Liga (DFL) sprach den Treffer am Samstag dann doch Möller Daehli zu. Der Nürnberger Mittelfeldregisseur bereitete auch den 2:1-Treffer durch Manuel Schäffler vor, ehe er in der 74. Minute aufgrund von muskulären Problemen vorzeitig raus musste. Das war für die Paderborner wahrlich kein Nachteil.
Dresden und die Zuschauer
Zum Saisonstart hatten sich die Verantwortlichen von Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden mächtig aufgeregt. Denn obwohl das Land Sachsen eine Stadionauslastung von 50 Prozent erlaubt, durften nur 7.102 Zuschauer das erste Heimspiel gegen den FC Ingolstadt sehen. Grund: Die Behörden vor Ort hatten strenge Vorgaben in Sachen Mindestabstand gemacht. Wenn Dynamo am kommenden Freitag, 6. August, nun in der ersten DFB-Pokalrunde auf den SC Paderborn trifft (Anstoß 20.45 Uhr), dürfte das Rudolf-Harbig-Stadion dagegen zur Hälfte gefüllt sein. So fallen die vorgeschriebenen Abstandsregelungen im Sitzplatzbereich für das Pokalspiel deutlich moderater aus. Die Dresdener gehen daher davon aus, dass gegen den SCP bis zu 16.000 Zuschauer dabei sein können. Es gelten jedoch die üblichen Auflagen wie der 3G-Nachweis (Geimpft, Getestet oder Genesen), personalisierte Tickets und Maskenpflicht.