Garderen. Das Beste haben sich die Zweitliga-Kicker des SC Paderborn für den Schluss aufgespart. Zum großen Finale des Trainingslagers im niederländischen Garderen bestreitet der SCP nämlich an diesem Samstag, 10. Juli, ein Testspiel gegen Ajax Amsterdam. Die Partie gegen den niederländischen Meister steigt im Sportzentrum Vondersweijde in Oldenzaal. Rund 1.500 Zuschauer werden erwartet, doch SCP-Fans können sich die gut 170 Kilometer lange Anreise sparen. Zuschauer aus Deutschland sind nicht zugelassen.
Auf die Paderborner wartet die bislang wohl größte Testspiel-Herausforderung der Saisonvorbereitung, wenngleich bei Ajax noch diverse Stars wie die EM-Teilnehmer Maarten Stekelenburg, Daley Blind, Jurrien Timber, Davy Klaassen und Ryan Gravenberch fehlen werden. Auch deshalb bekleckerte sich das Team von Trainer Erik ten Hag in den bisherigen Testspielen gegen zwei Amateurklubs nicht mit Ruhm. Gegen den Koninklijke HFC aus Harleem gelang zwar noch ein 6:0-Erfolg, doch gegen den KVV Quick `20 Oldenzaal musste sich Ajax am Dienstagabend mit einem 1:1 zufrieden geben.
Führich muss vermutlich passen
SCP-Coach Lukas Kwasniok erwartet dennoch einen bärenstarken Gegner, dessen Marktwert bei 336 Millionen Euro liegt. Resultate spielen in Testspielen zwar nur selten eine Hauptrolle. „Aber Erfolgserlebnisse stärken uns in unserem gemeinsamen Handeln", betont Kwasniok und fügt an: „Es geht auch immer um das Gefühl, das uns die Jungs vermitteln. Gehen sie d‘accord mit dem, was wir planen? Finden sie im Spiel ihre Positionen? Und da ist es unser Ziel, das alles auch gegen einen sehr guten Gegner hinzubekommen."
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Eine Woche vor dem finalen Test gegen Mönchengladbach und zwei Wochen vor dem Ligastart in Heidenheim wird Paderborns Coach dabei auf eine Startelf setzen, von denen der Großteil der Spieler vermutlich auch in der besagten Partie in Heidenheim auf dem Platz stehen werden.
Auf einen der wichtigsten Akteure muss Kwasniok jedoch verzichten: Chris Führich, der seit Donnerstagmorgen über heftige Rückenschmerzen klagt, fällt aus. Dem 23-jährigen Angreifer ging es am Freitag zwar schon besser, doch das Amsterdam-Spiel kommt wohl zu früh. Zudem fehlen erneut die beiden Rechtsverteidiger Frederic Ananou (Sprunggelenk) und Johannes Dörfler (Adduktoren). Letztgenannter konnte am Freitagnachmittag immerhin wieder ein leichtes Individualtraining absolvieren.
Besuch aus den Führungsgremien
Die Trainingseinheit am Vormittag war unterdessen gestrichen worden. Ursprünglich waren zwei Einheiten à 60 Minuten vorgesehen. Am Ende entschied sich das Trainerteam aber für eine 90-minütige Einheit, bei der Angriffs-Spielzüge einstudiert wurden. Die Spieler der verteidigenden Mannschaft mussten hierbei ihre Hände hinter dem Rücken verschränkt lassen.
„Die Jungs wissen ja, was das angreifende Team vorhat. Da stellt sich die Frage: Wie bekomme ich es hin, einen Vorteil für die mit Ball agierende Mannschaft zu gewinnen, ohne gegen Dummies spielen zu müssen, die sich nicht bewegen? Mit verschränkten Armen läufst du langsamer. So habe ich sozusagen mobile Dummies", erklärt Kwasniok, der am Freitag ein paar bekannte Zaungäste auf dem Trainingsplatz begrüßen konnte.
So hatten SCP-Vizepräsident Carsten Linnemann, der stellvertretende Aufsichtsrats-Chef Thomas Sagel und Finanz-Geschäftsführer Ralf Huschen einen Abstecher nach Garderen gemacht, um die Mannschaft zu besuchen. Es ist ein kurzer Besuch in Holland, denn nach dem Spiel gegen Ajax geht‘s für den SCP zurück nach Paderborn. Und die Spieler können sich dann erst einmal auf zwei freie Tage freuen.
