Abschied von Baumgart: Zwischen Wehmut und Euphorie

Die Entscheidung ist gefallen: Steffen Baumgart wird seinen im Juni auslaufenden Vertrag nicht verlängern und dem SC Paderborn 07 damit am Saisonende den Rücken kehren. Nach gut vier Jahren endet damit die Erfolgs-Ära des 49-Jährigen, in der er den SCP nach dem &bdquo;Fast-Abstieg" in die Regionalliga bis in die Bundesliga hinauf führte. Baumgarts Entschluss ruft sowohl beim Verein selbst, in der lokalen Sportszene als auch bei den SCP-Fans im Netz einige Reaktionen hervor. Mathias Hornberger, Vorsitzender des Stadtsportverbandes Paderborn erklärt: &bdquo;Wir alle haben Steffen Baumgart viel zu verdanken. Es ist verständlich, dass er den nächsten Schritt in seiner Karriere machen möchte. Die Paderborner Sportfamilie wünscht ihm dabei alles Gute." Auch der neue Trainer muss für Offensive stehen SCP-Präsident Elmar Volkmann hatte bis zuletzt darauf gehofft, dass Steffen Baumgart das Angebot des Vereins für eine Vertragsverlängerung annimmt. Vergeblich. Beim Vereinschef herrschte daher am Donnerstag eine Mischung aus tiefem Bedauern und großer Dankbarkeit. &bdquo;Vier Jahre sind für Fußball-Gepflogenheiten ja schon eine lange Zeit. Steffen Baumgart ist in diesen vier Jahren das Gesicht unseres Vereins geworden. Er hat Erfolge gefeiert und war beliebt bei den Fans. Mehr geht nicht für einen Trainer. Und so hat sich Steffen vielleicht gesagt: Was soll ich hier noch erreichen", sagt Volkmann. Der SCP verliere somit einen wichtigen Imageträger, der den Klub aus einer tiefen Talsohle herausgeholt und den Verein stetig weiterentwickelt habe. &bdquo;Auch in der 1. Bundesliga haben wir trotz des Abstiegs einen begeisternden Fußball gezeigt. Das hat uns bundesweit Sympathien eingebracht", urteilt der SCP-Präsident. Und an der besagten offensiven Spielweise soll auch unbedingt festgehalten werden. &bdquo;Wir wollen einen neuen Trainer finden, der unsere Philosophie und unsere Ideen mitträgt", betont Elmar Volkmann. Baumgart-Abschied "kein Beinbruch" Auf der NW-Paderborn-Facebook-Seite wird das Aus des Trainers bedauert. &bdquo;Bin traurig", kommentiert eine Nutzerin mit einem weinenden Emoji. Ein anderer bedankt sich bei Baumgart für die &bdquo;Achterbahnfahrt von der fast vierten Liga in die erste Liga und jetzt auch zum Verbleib in der zweiten Liga", wenngleich dies noch nicht in trockenen Tüchern ist. Schade finden den Baumgart-Entschluss auch weitere Kommentatoren auf der &bdquo;SC Paderborn in der NW"-Facebook-Seite. &bdquo;Hätte ruhig noch länger bleiben können. Alles Gute für die Zukunft", ist hier zu lesen. Auch die nw.de-Nutzer kommentieren das Aus des Trainers fleißig. Hier wird ihm unter anderem Respekt gezollt für die zwei Aufstiege in den vergangenen Jahren. Mindestens einer davon sei nicht abzusehen gewesen, kommentiert ein User. Auf der anderen Seite habe er allerdings in dieser Saison nicht das Gefühl gehabt, dass Baumgart eine Entwicklung des Teams voranbringt. &bdquo;Wenn er jetzt gehen will, dann ist das für mich kein Beinbruch, vielleicht gibt es dann auch neue Impulse." Nichtsdestotrotz wünscht der Kommentator ihm für die letzten Spiele den größtmöglichen Erfolg. Eine Ära? Es kommt auf die Sichtweise an Ein anderer schreibt, dass Baumgarts Zeit natürlich schön und erfolgreich gewesen sei, er frischen Wind reingebracht und &bdquo;wichtige – auch gesellschaftliche – Punkte in den Vordergrund gerückt" habe. Trotzdem werde &bdquo;vor und nach ihm auch in Paderborn (erfolgreich) Fußball gespielt". Vier Jahre seien für die einen eine Ära, für andere seien es wiederum nur 3,5 Prozent der Vereinsgeschichte. Langfristig werde er nur ein Name auf einer langen Liste bleiben, glaubt dieser User. Derweil wird auch schon der Blick nach vorne gerichtet. &bdquo;Wichtig wäre es jetzt, den passenden Nachfolger zu finden", schreibt ein User. &bdquo;Man kann jetzt nur hoffen, dass Lukas Kwasniok kommt", meint ein weiterer mit Blick auf den Trainer des 1. FC Saarbrücken, der als möglicher Baumgart-Nachfolger gehandelt wird. Aber auch hier dürften die Meinungen auseinandergehen. Ein anderer NW-User witzelt mit Blick auf den deutschen Bundestrainer, der nach der Fußball-EM auf dem Markt sein wird: &bdquo;Hauptsache, es wird nicht Löw!"

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