Paderborns Hoffnungsträger Mehlem hat noch Luft nach oben

Paderborn. Die Erwartungen an Marvin Mehlem sind hoch. Extrem hoch. Mit seinem Spielwitz und seiner Erfahrung aus 195 Erst- und Zweitligaspielen soll der Winterneuzugang das Spiel des SC Paderborn eigentlich aufs nächste Level heben. Cheftrainer Lukas Kwasniok bezeichnete Mehlem bei dessen Verpflichtung als &bdquo;Unterschiedspieler“ und &bdquo;Fixpunkt im Mittelfeld“. Bislang konnte die Leihgabe des englischen Zweitligisten Hull City die Erwartungen nicht erfüllen. Doch Mehlem hat sicherlich auch nicht enttäuscht. &bdquo;Es geht natürlich mehr. Vielleicht mache ich mir manchmal auch zu viele Gedanken“, sagt der SCP-Novize, der seine eigenen Leistungen aber generell nur ungern bewertet. Mit der bisherigen Punkteausbeute aber kann Mehlem ganz sicher nicht zufrieden sein. &bdquo;Nur ein Sieg in drei Spielen - das ist nicht das, was wir uns alle gewünscht haben“, bilanziert der gebürtige Karlsruher. Der besagte Sieg gelang hierbei beim SV Darmstadt 98, für den Mehlem sieben Jahre lang gespielt hatte. &bdquo;In Darmstadt hat alles gepasst. Wir haben das Tor gemacht und alles wegverteidigt“, urteilt der 27-Jährige über den 1:0-Erfolg, bei dem er sein bislang bestes Spiel für den SCP gemacht und seinen ersten Scorerpunkt verbucht hatte. Dabei überzeugte Mehlem auch in der Arbeit gegen den Ball. Von seinem immensen Fleiß künden die 12,6 Kilometer, die der ehemalige U19-Nationalspieler in Darmstadt abspulte. Mehlem verpasst Ausgleich gegen Fürth SCP-Coach Kwasniok war aber auch mit Mehlems SCP-Debüt gegen Hertha BSC (1:2) sehr zufrieden. In dieser Partie gab sein Schützling vier Torschüsse ab. Bei der jüngsten 1:2-Heimniederlage gegen Fürth blieb Mehlem dagegen ohne Abschluss. Dabei hätte er in der 67. Minute nach Vorarbeit von Adriano Grimaldi das 2:2 erzielen können. &bdquo;Ich hätte vielleicht sofort abziehen müssen“, ärgert sich Mehlem. Stattdessen nahm er den Ball an, um anschließend im Zweikampf mit dem Fürther Joshua Quarshie im Strafraum zu Fall zu kommen. &bdquo;Ich habe einen Kontakt gespürt“, berichtet der SCP-Akteur. Doch der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Richard Hempel blieb aus. Glück für Fürth. Pech für Paderborn. Pech hatte der SCP auch bei den vermeintlichen 1:0-Führungstreffern gegen Hertha und Fürth, die beide wegen knapper Abseitsstellungen aberkannt wurden. &bdquo;Wenn diese Zentimeterentscheidungen zu unseren Gunsten gefallen wären, wären die Spiele vielleicht anders gelaufen“, mutmaßt Mehlem. Video-Interview: Felix Götze kritisiert SC Paderborn für zu viele Fehler Bei langen Bällen nicht auf der Höhe Der SCP-Hoffnungsträger war gegen Fürth ebenso wie seine Teamkollegen zunächst gut ins Spiel gekommen. &bdquo;Wir haben uns die Fürther in den ersten Minuten eigentlich gut zurechtgelegt. Das hat Spaß gemacht“, sagt der 27-Jährige. Doch zwei, drei lange Bälle des Gegners genügten dann, um den SCP auf die Verliererstraße zu bringen. Einer davon führte in der 26. Minute bekanntlich zur Roten Karte für Torwart Manuel Riemann. &bdquo;Das darf uns nicht passieren“, sagt Mehlem zum naiven Abwehrverhalten in diesen spielentscheidenden Szenen. Die Video-Analyse dauerte vor dem Training am Dienstag dann auch etwas länger als gewohnt. &bdquo;Es sind die kleinen, feinen Details, die in dieser Liga entscheiden. Da müssen wir künftig cleverer sein. Das müssen wir in Ulm besser machen“, fordert Paderborns Nummer sechs mit Blick auf die an diesem Samstag (13 Uhr) anstehende Zweitligapartie beim SSV Ulm 1846. Auf die Frage, ob er schon einmal im Ulmer Donaustadion gespielt habe, antwortet Mehlem mit einer Gegenfrage: &bdquo;Sind wir da letzte Saison mit Darmstadt aus dem Pokal ausgeschieden?“ Knapp vorbei, die Lilien kassierten am 14. August 2023 eine 0:3-Pleite in Homburg. Verlosung: Gewinnen Sie VIP-Tickets für das SC-Paderborn-Heimspiel gegen Preußen Münster Dafür stieg das bislang einzige Gastspiel einer Paderborner Fußballmannschaft in Ulm im DFB-Pokal. Und das ist mittlerweile gut 42 Jahre her. So verlor der SCP-Vorgängerverein TuS Schloß Neuhaus am 28. August 1982 als damaliger Zweitligist beim Oberligisten SSV Ulm mit 1:3. Der TuS verabschiedete sich aus dem Pokal und später auch aus der 2. Liga. Die Ulmer um Mittelfeldspieler Ralf Rangnick feierten am Saisonende den Zweitliga-Aufstieg. Am Samstag aber will der SCP im Donaustadion jubeln. &bdquo;Wenn wir in Ulm die Kleinigkeiten besser erledigen, werden wir das Spiel gewinnen“, sagt Marvin Mehlem und fügt an: &bdquo;Wir sind als Mannschaft auf dem richtigen Weg. Und ich hoffe, ich bin es auch.“ Das hoffen auch die SCP-Fans. Denn die Erwartungen sind und bleiben hoch.

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