Beim SC Paderborn gibt's auch in der Länderspielpause viel zu tun

Paderborn. Die medizinische Abteilung des SC Paderborn klagt derzeit wahrlich nicht über Langeweile. Auch nach dem Zweitliga-Gastspiel beim 1. FC Heidenheim gibt's eine Menge zu tun. Bei Sebastian Vasiliadis macht mal wieder das rechte Sprunggelenk Probleme. Dennis Srbeny erlitt eine Rippenprellung und klagt zudem über Rückenschmerzen. Und auch Christopher Antwi-Adjei überstand die Partie nicht ohne Blessuren. Immerhin: Die lange Ausfallliste verlängerte sich nicht um einen weiteren Langzeitverletzten. Dafür holte der SCP am Samstag mit einem hart erkämpften 0:0 vor 2.559 Zuschauern in Heidenheim den ersten Zähler der Saison. "Das Remis nehmen wir gerne mit. Und die Tabelle wird am Ende der Saison zeigen, dass wir gegen einen sehr guten Gegner gespielt haben", resümiert Steffen Baumgart, der in Heidenheim mächtig improvisieren musste. So stand dem Paderborner Coach kein etatmäßiger Linksverteidiger zur Verfügung. Chima Okoroji hatte sich beim Abschlusstraining am Freitag einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. Am Abend zuvor hatte sich bereits Jamilu Collins mit einem grippalen Infekt abgemeldet. Schallenberg feiert Startelf-Debüt Die Collins-Erkrankung hatte Baumgart verschwiegen, um dem Gegner diese Information vorzuenthalten. Denn angesichts der Personalnot entschied sich der SCP-Cheftrainer für eine Systemumstellung. Im ungewohnten 3-5-2 sollte die Serie von saisonübergreifend 17 sieglosen Ligaspielen in Folge beendet werden. Das Vorhaben misslang. Doch der SCP geht zumindest mit einem Teilerfolg in die Länderspielpause. "Die zweite Halbzeit ging an Heidenheim. Deshalb müssen und können wir mit dem Punkt leben", sagt SCP-Eigengewächs Ron Schallenberg, der am Samstag sein Zweitliga-Startelfdebüt feierte. Schallenberg stand hierbei ein wenig exemplarisch fürs gesamte SCP-Team. Spielerisch gab's viel Luft nach oben, doch die läuferische und kämpferische Leistung passte. Oder anders gesagt: Die Arbeit gegen den Ball war vorbildlich. Doch wenn der SCP den Ball hatte, wusste er zu wenig damit anzufangen. "Wir brauchen mehr Ruhe und Genauigkeit nach Ballgewinnen. Daran müssen wir in der Länderspielpause arbeiten", betont Baumgart. Wie es funktionieren kann, zeigten die Paderborner bei zwei sehenswerten Angriffen in der 7. und 37. Minute. Neuzugang Svante Ingelsson, vor der Pause bester SCP-Akteur, war an beiden Aktionen beteiligt. Zunächst bereitete der Schwede eine Großchance durch Dennis Srbeny vor. Dann tauchte Ingelsson selbst frei vor Heidenheims Keeper Kevin Müller auf, doch sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei. Baumgart hofft auf Neuzugänge Ansonsten jedoch blieb im Offensivspiel der Gäste vieles Stückwerk. "Den Jungs fehlt auch eine gewisse Lockerheit. Keiner strotzt derzeit vor Selbstvertrauen. Aber alle haben sich bis zum Ende gewehrt", urteilt Paderborns Coach. In der Tat hatten sich seine Schützlinge nach der Pause bei zunehmenden Druck der Hausherren vehement gegen eine Niederlage gestemmt. Dabei mussten sie weitere personelle Rückschläge verkraften. In der 68. Minute hatte Abwehrchef Sebastian Schonlau, der mit einem grippalen Infekt ins Spiel gegangen war, keine Luft mehr. In Minute 79 humpelte Vasiliadis vom Platz, nachdem er wieder einmal mit dem lädierten rechten Knöchel umgeknickt war. Doch mit etwas Glück und viel Geschick brachten die Gäste das 0:0 ins Ziel, ohne dabei selbst noch einmal echte Torgefahr auszustrahlen. Nun ist auch Steffen Baumgart gespannt, was der Montag bringen wird. Der SCP-Coach geht fest davon aus, dass sich der Paderborner Kader am sogenannten Deadline-Day noch einmal ändern wird. "Wir schauen uns auf allen Positionen um", sagt Baumgart. Vor allem ein neuer Stürmer würde dem SCP gut zu Gesicht stehen. Andererseits droht noch der Verlust von Leistungsträgern. "Wenn die Ablöse stimmt, kann man über alles reden. Aber wir werden sicher keinen Spieler unter Wert abgeben", so Baumgart, auf den auch in der Länderspielpause viel Arbeit wartet. Doch Langeweile ist beim SCP ja derzeit ohnehin ein Fremdwort.

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