Steffen Tigges schrammt am perfekten Startelfdebüt für den SC Paderborn vorbei

Nürnberg/Paderborn. In der 51. Minute des Zweitliga-Gastspiels beim 1. FC Nürnberg stellte Steffen Tigges am Freitagabend eindrucksvoll unter Beweis, warum ihn der SC Paderborn am 6. August vom 1. FC Köln verpflichtet hatte. Der 1,94 Meter große Angreifer stieg nach einer Flanke von Mika Baur in die Höhe und köpfte den Ball gegen die Laufrichtung des Torhüters zum vermeintlichen 0:1 ins lange Eck. Tigges hätte der Matchwinner sein können. Doch er hatte sich ebenso wie alle anderen Paderborner zu früh gefreut. Die Teams standen bereits zum Anstoß bereit. Doch es folgte der dritte VAR-Check des Abends. Und zum dritten Mal musste sich der SCP ärgern. So hatte Assistgeber Baur hauchdünn im Abseits gestanden, nachdem der Video Assistant Referee bereits in der 39. Minute wegen einer knappen Abseitsposition eingegriffen hatte. Folge: Eine Rote Karte für Nürnbergs Rechtsverteidiger Tim Janisch und ein Elfmeter für Paderborn wurden zurückgenommen. Lesen Sie auch: SC Paderborn beim 1. FC Nürnberg: Die Noten zur Nullnummer im Max-Morlock-Stadion &bdquo;Das ist extrem bitter, dass wir in diesen Szenen Pech hatten. Aber leider war es faktisch Abseits und keine Ermessensentscheidung. Deshalb muss man sich nicht lange darüber ärgern", kommentierte Tigges die beiden Situationen, die letztlich dazu führten, dass sich sein Team vor den 30.716 Zuschauern im Nürnberger Max-Morlock-Stadion mit einem 0:0 begnügen musste. Tigges hadert mit einem ausgebliebenen Elfmeterpfiff In Minute 28 hatte der VAR zudem ein möglicherweise strafwürdiges Handspiel des FCN-Akteurs Berkay Yilmaz überprüft, dem der Ball an den Ellenbogen gesprungen war. Doch es gab keinen Elfmeter. Paderborner Proteste blieben auch aus. Aus der Sicht von Steffen Tigges hätte es allerdings in der Schlussphase einen Strafstoß für den SCP geben müssen, als Joker Sven Michel im Strafraum zu Fall kam. &bdquo;Das war eher ein Elfmeter, weil Sven klar getroffen wird. Aber der Schiedsrichter hat ihm gesagt, dass es ihm zu wenig war", berichtete Paderborns Startelfdebütant, der auf dem Spielberichtsbogen eigentlich als Ersatzspieler geführt worden war. Doch dann klagte Sturmkollege Adriano Grimaldi nach dem Aufwärmen über Probleme im Adduktorenbereich. Und Tigges erfuhr erst in der Kabine von seinem Einsatz. Lesen Sie auch: Zentimeter verhindern den Paderborner Auswärtssieg in Nürnberg &bdquo;Adi hatte beim letzten Antritt plötzlich ein Ziehen verspürt. Da wollten wir nichts riskieren. Und da Tiggi das gleiche Profil hat, haben wir ihn ins kalte Wasser geworfen", begründete SCP-Trainer Ralf Kettemann seine Entscheidung für Tigges, der zuvor lediglich 25 Pflichtspielminuten beim 1:1 in Münster verbucht hatte. So bewertet Tigges den Paderborner Saisonstart Eine Woche später erlitt der neue SCP-Angreifer im Abschlusstraining vor dem DFB-Pokalspiel bei Viktoria Köln eine strukturelle Verletzung im Adduktorenbereich. Eine Rückkehr vor der Länderspielpause schien undenkbar. Doch der Heilungsprozess verlief optimal. &bdquo;Wir haben halt eine gute medizinische Abteilung", so Tigges. &bdquo;Selbst der eigene Körper kann ihm nichts antun", scherzte sein Coach vor der Partie in Nürnberg, bei dem Tigges erstmals von Beginn an ran durfte. &bdquo;Kurzfristig war es ein Traumdebüt", resümierte ein schmunzelnder Steffen Tigges mit Blick auf die 51. Minute, in der grenzenloser Jubel geherrscht hatte, ehe die Ernüchterung folgte. Zuvor hatte der 27-Jährige schon nach 130 Sekunden an seinem ersten Pflichtspieltreffer für den SCP geschnuppert, als er aus kurzer Distanz das Nürnberger Gehäuse verfehlte. Und so muss sich der gebürtige Osnabrücker nun mindestens bis zum Freitag, 12. September, gedulden, wenn der SC Paderborn nach der Länderspielpause um 18.30 Uhr in der Paderborner Home-Deluxe-Arena auf den Erstliga-Absteiger VfL Bochum trifft. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Dann wollen sich die Paderborner nach drei sieglosen Ligaspielen endlich wieder mit einem Dreier belohnen. &bdquo;Unser Saisonstart war o.k., aber auch nicht mehr. Angesichts unserer Leistungen hätten wir uns mehr verdient", bilanzierte Steffen Tigges nach dem 0:0 in Nürnberg, das er wie folgt bewertete: &bdquo;Es ist schwierig, diesen Punkt einzuordnen. Wir haben es leider nie geschafft, Ruhe ins Spiel zu bekommen. Es war wild." Und es war gerade für ihn eine Achterbahnfahrt der Gefühle, was nicht zuletzt am VAR lag. Denn ohne Videobeweis wäre Steffen Tigges wohl der Mann des Abends gewesen.

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