Von
Frank Beineke
12.09.2020 | 12.09.2020, 14:26
SC Paderborn
Der Edeltechniker erhält beim Drittligisten aus der Pfalz einen Dreijahresvertrag. Bei Lauterns Konkurrenten dürfte der Wechsel nicht gerade auf Begeisterung stoßen.
Paderborn. Nun ist es offiziell: Marlon Ritter verlässt nach drei Jahren den SC Paderborn und wechselt zum 1. FC Kaiserslautern. Der 25-Jährige hatte am Freitag Verhandlungsgespräche in der Pfalz geführt und unterschrieb beim Drittligisten am Samstag einen Vertrag bis Juli 2023.
"Ich freue mich auf den Betzenberg, die tollen Fans und den gesamten Club. Mein Ziel ist es, mit dem FCK maximalen Erfolg zu haben", kommentiert Ritter seinen Wechsel. Dieser "maximale Erfolg" wäre der Zweitliga-Aufstieg, den der Offensivakteur in der Saison 2017/18 mit dem SC Paderborn gefeiert hatte. Ritter hatte maßgeblich dazu beigetragen. So wurde er vom Sportmagazin Kicker als notenbester Drittliga-Spieler der Saison geführt. Doch seit eineinhalb Jahren war der Edeltechniker nur noch ein Edelreservist.
"Wir haben uns mit Marlon intensiv über seine sportlichen Perspektiven ausgetauscht. Dabei ist deutlich geworden, dass er mit einem Wechsel zu einem ambitionierten Drittligisten seiner Laufbahn einen neuen Impuls geben kann", erklärt SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth.
Über die Ablösemodalitäten vereinbarten beide Vereine Stillschweigen. Ritters Marktwert wird auf 400.000 Euro taxiert. Eine solche Summe dürften die Paderborner aber wohl kaum einstreichen. Zum einen lief der Vertrag des gebürtigen Esseners nur noch bis Juli 2021, zum anderen sind die Lauterer finanziell nicht auf Rosen gebettet.
So befinden sich die Pfälzer derzeit in einem Insolvenzverfahren. Die Lauterer nutzten dabei sozusagen die Gunst der Stunde, denn die üblichen Sanktionen wie einen satten Punktabzug, die der Deutsche Fußball-Bund sonst bei einem Schuldenschnitt verhängt, wurden angesichts der Corona-Krise ausgesetzt.
Dennoch schlug der Traditionsklub schon kräftig auf dem Transfermarkt zu, was bei einigen Konkurrenten und bei Gläubigern verständlicherweise nicht auf Begeisterung stößt. "Da muss man sich schon fragen, wie das funktioniert", sagte beispielsweise Saarbrückens Sportdirektor Jürgen Luginger.
Zur Ehrenrettung der Lauterer ist zu sagen, dass der Drittligist in dieser Wechselperiode auch schon satte Transfereinnahmen erzielte. Zudem machten Investoren neun Millionen Euro an "frischem Geld" für die Vereinskasse locker.
Mit diesen Investitionen soll nun endlich die Rückkehr in die 2. Bundesliga gelingen. Marlon Ritter zählt hierbei zu den großen Hoffnungsträgern. "Wir bekommen einen Spieler, der sowohl über die offensiven Außenbahnen als auch durch das Zentrum kommen kann und sehr gute Standards spielt. Wir wollen mit Marlon gemeinsam unsere Ziele erreichen und freuen uns sehr über diese Verpflichtung", betont FCK-Sportdirektor Boris Notzon.
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