SC Paderborn hat vor dem DFB-Pokalspiel doppeltes Torwart-Pech

Paderborn. Mit starken Leistungen im Training und in den Testspielen hatte Jannik Huth zuletzt mächtig Druck auf den bisherigen Stammkeeper Leopold Zingerle gemacht. Der 26-jährige Ex-Mainzer hätte an diesem Sonntag, 13. September, im DFB-Pokal-Erstrundenspiel gegen Regionalligist SC Wiedenbrück (15.30 Uhr im Gütersloher Heidewald) das Tor des SC Paderborn gehütet. Doch nun wird Huth wegen eines Kahnbeinbruchs in der linken Hand etwa zwei Monate ausfallen. Und damit nicht genug: Torwart-Neuzugang Moritz Schulze zog sich im Training einen Nasenbeinbruch zu. Huth verletzte sich in der Übungseinheit am Donnerstagvormittag, Schulze am Nachmittag. "Jetzt müssen wir schauen, wie wir das kompensieren", sagt SCP-Coach Steffen Baumgart. So könnten Luis Hillemeier (18) oder Michele Cordi (20) aus der Oberliga-Reserve in den Profikader rücken. Für Huth ist es der zweite Kahnbeinbruch Baumgart schließt aber nicht aus, dass eventuell auch Moritz Schulze trotz seines Nasenbeinbruchs auf der Bank Platz nehmen wird. "Da müssen wir abwägen, wie hoch das Risiko wäre", erklärt der Cheftrainer mit Blick auf den 19-jährigen SCP-Novizen, der im Training mit einem Teamkollegen zusammengerasselt war. Huth zog sich seine Blessur unterdessen bei der Abwehr eines scharfen Schusses zu. Die Verletzung ist für ihn dabei nichts Neues. So hatte Huth in Diensten des FSV Mainz 05 bereits in der Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison 2017/18 einen Haarriss im Kahnbein der linken Hand erlitten. Der gebürtige Bad Kreuznacher trug sechs Wochen lang Gips und fiel gut zwei Monate aus. Huth hätte im Pokal gespielt Im vergangenen Jahr hatte Huth noch von einer schweren Schulterverletzung seines Konkurrenten Leopold Zingerle profitiert. So stand der damalige Neuzugang aus Mainz in den ersten sieben Spielen im SCP-Tor, ehe er seinen Posten für den wiedergenesenen Zingerle räumen musste. Huth hatte daraufhin nach der Erstliga-Saison mit einem Wechsel geliebäugelt. Doch der 26-Jährige blieb beim SCP, nahm die Situation an und gab in der Vorbereitung Gas. "Jannik hat genau das gemacht, was wir von ihm erwartet haben. Er hat Druck auf Leo ausgeübt. Und es war ein sehr, sehr enges Rennen", urteilt Baumgart und erklärt, dass Huth im DFB-Pokal gespielt hätte. In der Liga aber wäre Zingerle auch ohne die Verletzung seines Konkurrenten vorerst die Nummer eins geblieben. "Aber das ist keine Garantie, dass es so bleibt", betont der SCP-Coach, der gegen Wiedenbrück noch auf drei weitere Akteure verzichten muss. Collins und Mamba fallen aus So fallen auch Jamilu Collins (Leistenprobleme), Streli Mamba (muskuläre Beschwerden im Oberschenkel) und Youngster Adrian Oeynhausen (Schlag gegen die Wade) aus. Collins soll kommende Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Mamba ist inzwischen aus München zurückgekehrt. Dort hatte er sich vom ehemaligen Bayern-Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt untersuchen lassen, nachdem sein Wechsel zum 1. FC Köln am Medizincheck gescheitert war. Die genaue Expertise von Müller-Wohlfahrt liegt ihm zwar noch nicht vor, doch Steffen Baumgart geht weiter davon aus, dass seinem Stürmer keine lange Zwangspause droht. "Wir wollen Streli zeitnah wieder ins Teamtraining bekommen. Ob das nun in ein oder zwei Wochen klappt, muss man sehen", sagt Paderborns Coach, dessen Konzentration nun aber erst einmal dem Pokalspiel gilt. Baumgart warnt vor Wiedenbrück Wie schwierig eine solche Aufgabe gegen einen Regionalligisten sein kann, hatte der SCP in der Vorsaison zu spüren bekommen. Da gewannen die Paderborner erst nach Elfmeterschießen ihr Erstrundenspiel beim SV Rödinghausen. Nun wartet der SC Wiedenbrück, der eben jene Rödinghausener zuletzt mit 4:0 vom Platz gefegt hatte und unlängst ein 1:1 bei RW Essen einfuhr. "Das ist eine sehr zweikampfstarke Mannschaft, die mit viel Leidenschaft spielt und alles reinwirft. Darauf müssen wir uns einstellen", sagt Steffen Baumgart und kündigt an: "Wir werden mit der stärksten Mannschaft auflaufen. Und das ist die Startelf aus dem Düsseldorf-Spiel." Diesmal gibt's keine Karten Mit eben jener Elf, die das besagte Testspiel in Düsseldorf vor einer Woche mit 0:1 verloren hatte, soll der Einzug in die zweite Runde gelingen, die am 22. und 23. Dezember auf dem Programm steht und weitere 351.000 Euro einbringen würde. In der Auftaktrunde gibt es pro Team eine DFB-Prämie in Höhe von gut 170.000 Euro. Das ist gerade für den SC Wiedenbrück eine stolze Summe, wenngleich 43.500 Euro davon noch in den Solidar-Topf des westfälischen Verbandes fließen. Zuschauereinnahmen werden dagegen diesmal nicht erzielt. So hat der SC Wiedenbrück auf einen Kartenverkauf verzichtet. Schließlich dürfen am Sonntag lediglich 300 Personen ins Gütersloher Stadion, darunter Sicherheits- und Ordnungspersonal sowie Vereins- und Medienvertreter. Das kleine Kartenkontingent, das übrig bleibt, verteilt der gastgebende Regionalligist unter anderem an Sponsoren sowie an Familienmitglieder und Freunde der Spieler. SCP-Akteur Marlon Ritter, der ein heißer Kandidat für den Paderborner 20er-Kader wäre, wird am Sonntag im Heidewald womöglich schon nicht mehr mit dabei sein. Der 25-Jährige steht nach Informationen von Reviersport unmittelbar vor einem Wechsel zum Drittligisten 1. FC Kaiserslautern. Und so will der SCP am Sonntag spielen: Zingerle - Ananou, Correia, Schonlau, Okoroji - Vasiliadis, Thalhammer - Pröger, Antwi-Adjei - Srbeny, Michel.

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