 
                        Mainz/Paderborn. Mit dem 1. FC Köln und dem FSV Mainz 05 gibt es in der Fußball-Bundesliga zwei selbsternannte Karnevalsvereine. Doch während der "Effzeh" mit einem 5:0-Sieg bei Hertha euphorisiert in die tollen Tage startete, setzte es für die Mainzer einen Tag vor Rosenmontag eine 0:4-Pleite beim VfL Wolfsburg. Zudem gab's zuletzt fünf sieglose Heimspiele in Folge. Und so steht der FSV an diesem Samstag ab 15.30 Uhr in der heimischen Opel-Arena im Kellerduell gegen den SC Paderborn gehörig unter Druck.
Denn sollten die Mainzer auch gegen das Schlusslicht patzen, würde sie ganz tief in den Abstiegsstrudel geraten. Ein Grund für die bislang ziemlich verkorkste Saison des FSV ist die fehlende Konstanz. So zeigt das Team aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt auch unter Cheftrainer Achim Beierlorzer, der am 18. November die Nachfolge von Sandro Schwarz angetreten hatte, viel zu schwankende Leistungen. Einem 5:1 in Hoffenheim und einem 5:0 in Bremen stehen beispielsweise 0:4-Schlappen gegen Dortmund und in Wolfsburg gegenüber.
Personalprobleme in der Abwehr
Mit 52 Gegentreffern hat der FSV bislang sogar zwei Tore mehr kassiert als der SCP. Auch Winterneuzugang Jeffrey Bruma, den die Mainzer aus Wolfsburg ausgeliehen haben, patzte zuletzt beim 0:4 gegen seinen bisherigen Klub. Dabei hatten die Mainzer in den ersten 20 Minuten noch alles im Griff gehabt. Doch dann sorgte ein Fernschuss-Treffer des Wolfsburgers Josip Brekalo dafür, dass Mainz jegliche Ordnung verlor. "Wir dürfen nicht in Schockstarre verfallen, wenn wir mal ein Gegentor bekommen. Gerade gegen Paderborn benötigen wir Stressfähigkeit und eine hohe Frustrationstoleranz", fordert FSV-Coach Beierlorzer und warnt vor dem enormen Tempo und dem guten Gegenpressing des SCP.
"Die Paderborner ziehen immer ihr Spiel durch und suchen stets nach spielerischen Lösungen. Sie werden uns alles abverlangen", prognostiziert der 52-Jährige, unter dessen Ägide die Mainzer bislang vier Siege, ein Remis und sieben Niederlagen verbuchten. Zumeist setzte Beierlorzer auf eine Dreierkette. Doch am Samstag könnte der FSV-Trainer auch auf eine Viererkette umstellen, denn gerade auf der Innenverteidiger-Position haben die Mainzer Personalprobleme. Allerdings hofft Beierlorzer noch auf den Einsatz von Jeremiah St. Juste und Alexander Hack, die in dieser Woche wieder ins Training einsteigen sollen. "Ob es reicht, wird sich zeigen", so der FSV-Coach.
Quaison hat viel Qualität
Im Hinspiel hatten die Mainzer mit einer ziemlich defensiven Grundausrichtung Erfolg. Beim 2:1-Sieg in Paderborn profitierten sie bei den beiden Treffern allerdings auch von groben Patzern der Hausherren. Bester Feldspieler war Offensiv-Akteur Robin Quaison. Der 26-jährige Schwede erzielte in der Benteler-Arena einen seiner bisher elf Saisontreffer. An einem guten Tag kann der körperlich enorm robuste Quaison den FSV nahezu im Alleingang zum Sieg schießen. So schnürte er beispielsweise jeweils einen Dreierpack bei den Siegen in Bremen und bei Hertha BSC Berlin (3:1). Doch auch Quaison mangelt es unterm Strich an der nötigen Konstanz.
Bei ihren Fans dürften die FSV-Kicker nicht mehr allzu viel Kredit haben. Dafür sorgten auch Szenen vom Mainzer Rosenmontagszug, an dem die Mainzer Profis auf einem vereinseigenen Wagen teilnahmen. Allerdings wirkten einige Spieler dabei ziemlich desinteressiert. Sie wendeten den Zuschauern den Rücken zu und spielten lieber an ihren Handys herum. "Wir bedauern dieses Verhalten sehr. Schade, dass das zeitweise Benehmen einiger weniger Spieler das Bild unseres gelungenen Auftrittes so überlagert. Das hat weh getan", urteilte FSV-Sportchef Rouven Schröder und hofft, dass sein Team am Samstag einen Heimsieg einfährt. Ansonsten dürfte sich die Stimmung in Mainz noch einmal deutlich verschlechtern.
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