
Paderborn. Ungeachtet des letzten Tabellenplatzes geht Steffen Baumgart wie gewohnt forsch ins nächste Bundesligaspiel. Er will mit seinem SC Paderborn bei Werder Bremen nicht nur gut aussehen und eventuell etwas mitnehmen. „Wir wollen dahinfahren und die drei Punkte holen", sagte der SCP-Coach vor dem Match in der Fußball-Bundesliga, das am Sonntag um 18 Uhr im Weserstadion angepfiffen wird.
„Viele sagen wir sind Tabellenletzter. Ich sage: Wir sind 18. in Deutschland. Daher wird es dabei bleiben – wir gehen mit erhobenem Kopf ins Spiel und wollen dort unser Spiel durchsetzen", lebt er das vor, was er auch von seinen Spielern erwartet: Mit Selbstvertrauen auftreten. Und die Chancen an der Weser zu punkten sind nicht all zu schlecht.

Werder Bremen hatte eine lange Durststrecke
Werder gehört derzeit nicht zum oberen Drittel der Liga, ist in der Defensive anfällig und trotz des Sieges in Wolfsburg noch nicht gefestigt. Vorher gab es acht Meisterschaftsspiele ohne Sieg (darunter fünf Unentschieden) für die Elf von Trainer Florian Kohfeldt. Der hat durchaus Respekt vor dem SCP: „Sie haben jedem Gegner in der Bundesliga weh getan, auch absoluten Top-Teams", warnt Kohfeldt. Er und Baumgart kennen sich recht gut. „Ich habe mit Flo zusammen den Trainerschein gemacht, daher weiß ich ein wenig wie er denkt", so der SCP-Trainer, der Bremen als sehr starken Gegner, der sich bisher unter Wert verkauft hat, beschreibt.
Der SCP und Werder sind sich in vielen Dingen ähnlich
Zudem sei Werder eine Mannschaft, die sehr kompakt steht, aggressiv gegen den Mann arbeitet und „ihr Heil in der Offensive sucht" und niemals aufgibt. Viele Attribute, die auch auf den SC Paderborn zutreffen. Also ein Spiel auf Augenhöhe? „Bremen spielt vielleicht nicht genauso wie wir, aber hat die gleiche Art und Weise was Fußball leben angeht und bringt Mentalität und Laufbereitschaft auf den Platz, so wie es jeder Trainer gerne sehen will. Es gab bisher nicht so viele Mannschaften, die uns nicht gelegen haben.Wir haben über weite Strecken sehr, sehr gute Leistungen gebracht", so Baumgart.
Spieler und Trainer stecken im Lernprozess
Allerdings habe seine Elf oft sich nicht dafür belohnen können. Der Hauptgrund: die fehlende Konstanz. Beste Beispiele waren die überragende erste Halbzeit in Dortmund mit dem Einbruch in der zweiten und die starke Aufholjagd zuletzt gegen RB Leipzig im zweiten Spielabschnitt nach einem verschlafenen ersten. Baumgart hofft diesmal auf zwei starke Halbzeiten. Um dahin zu kommen, müsse seine Elf die Fehler aber minimieren. „Das erzähle ich seit einem halben Jahr. Denn die Fehler werden sehr schnell hart bestraft. Es ist ein Lernprozess. Die Jungs wissen, dass sie sich entwickeln müssen und das muss ich auch tun", sagte Baumgart, der bei der Aufstellung die Qual der Wahl hat. Bis auf Marlon Ritter, dessen Einsatz nach sechswöchiger verletzungsbedingter Zwangspause noch zu kurz komme, habe er alle Spieler zur Verfügung. Der 47-Jährige Coach will mit seinem Trainerteam aber noch das Abschlusstraining am Samstag abwarten, um zu entscheiden wer mit in den Norden fahren wird. Aber er kündigte bereits an, dass es ein, zwei Wechsel geben könnte – sowohl im Kader als auch in der Aufstellung.
Der SC Paderborn hat bisher knapp 700 Karten verkauft für das Auswärtsspiel, rechnet aber mit gut 900 Fans, die den SCP im Bremer Weserstadion am Sonntagabend unterstützen werden.