SC Paderborn

Vasiliadis verstärkt die Riege der Paderborner Nationalspieler

Der 22-jährige SCP-Mittelfeldspieler steht vor seinem Debüt für Griechenlands Nationalmannschaft

Demnächst auch international im Einsatz: Sebastian Vasiliadis (r.) und Christopher Antwi-Adjei sind die Nationalspieler Nummer sechs und sieben beim SC Paderborn. | © imago images / pmk

Frank Beineke
07.11.2019 | 07.11.2019, 18:33

Paderborn. In der dritten Länderspielpause der Saison, die nach dem Heimspiel gegen den FC Augsburg (Samstag, 9. November) ansteht, wird es auf dem Trainingsplatz des SC Paderborn deutlich überschaubarer. Chefcoach Steffen Baumgart muss dann auf sieben wichtige Spieler verzichten. Der Grund ist allerdings äußerst erfreulich, denn die Zahl der SCP-Nationalspieler wird wohl von Fünf auf Sieben anwachsen. So wurde Christopher Antwi-Adjei erstmals für Ghanas A-Nationalmannschaft nominiert. Und Sebastian Vasiliadis dürfte noch eine Einladung vom griechischen Fußballverband ins Haus flattern.

Offiziell ist zwar noch nichts, denn Chefcoach John van't Schip, der die griechische Auswahl seit Ende Juli trainiert, hat sein Aufgebot für die EM-Qualifikationsspiele in Armenien (15. November) und gegen Finnland (18. November) noch nicht bekannt gegeben. Doch Vasiliadis hat bereits ein Signal erhalten, dass er mit dabei sein wird. "Das wäre eine geile Sache, für das Heimatland meines Vaters spielen zu dürfen", erklärt der Deutsch-Grieche, der die bürokratischen Hürden bereits aus dem Weg geräumt hat. So ist Vasiliadis seit einigen Tagen stolzer Besitzer eines griechischen Passes.

"Vasi" lernt nun Griechisch

Mit der Landessprache hapert es allerdings noch. "Ich lerne erst seit ein paar Wochen Griechisch. Aber mit Englisch werde ich bei der Nationalmannschaft sicher was erreichen", sagt der 22-jährige SCP-Spieler. Schließlich spricht auch Trainer John van't Schip, der als Spieler im Jahre 1988 den EM-Titel mit den Niederlanden geholt hatte, kein Griechisch.

Nach Luca Kilian (U21 Deutschland), Klaus Gjasula (Albanien) und Christopher Antwi-Adjei ist Vasiliadis übrigens der vierte Dritt- oder Viertliga-Spieler, der in Paderborn zum Nationalspieler reifte. Denn im Sommer 2018 war der Rotschopf vom VfR Aalen zum SCP gewechselt, um einer der Garanten für den Erstliga-Aufstieg zu werden. Inzwischen ist "Vasi" unverzichtbar. So stand der zentrale Mittelfeldspieler in den vergangenen 26 Ligaspielen stets in der Startelf.

Nun will er seine Qualitäten auch in der griechischen Nationalmannschaft unter Beweis stellen. Die stolzen Hellenen, die 2004 mit Otto Rehhagel sensationell Europameister geworden waren, haben allerdings eine lange Talfahrt hinter sich. Die Wirtschaftskrise hat auch im griechischen Fußball tiefe Spuren hinterlassen. Hinzu kommen zahlreiche Skandale und Ausschreitungen. Und das einst so erfolgreiche Nationalteam wird nach der EM 2016 und der WM 2018 nun auch die Europameisterschaft 2020 verpassen.

Ein Neuaufbau steht an

Die Qualifikation geriet dabei zur griechischen Tragödie. So kassierte Griechenland beispielsweise eine 2:3-Heimpleite gegen Armenien. Zudem gab es zuhause ein peinliches 1:1 gegen Fußball-Zwerg Liechtenstein. Im 74.000 Zuschauer fassenden Olympiastadion von Athen verloren sich hierbei gerade einmal 3.500 Fans.

John van't Schip trat somit eine extrem schwierige Aufgabe an. "Er plant einen Neuaufbau, mit dem ich mich voll identifiziere", betont Sebastian Vasiliadis. Zuletzt betrieb die griechische Nationalmannschaft bereits Wiedergutmachung. So gelang ein 2:1-Sieg gegen Bosnien-Herzegowina. In Armenien und gegen Finnland sollen nun zwei weitere Erfolge her. Und vermutlich wird "Vasi" in einem dieser Spiele sein Debüt feiern.

Steffen Baumgart wird mit Interesse verfolgen, was seine sieben Schützlinge auf internationaler Bühne so alles anstellen. "Wir freuen uns für die Jungs", sagt Paderborns Cheftrainer und fügt an: "Das zeigt auch auf, welche Entwicklung unser Verein in den vergangenen zwei Jahren genommen hat."


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