Vasiliadis ist beim SC Paderborn jetzt noch mehr gefordert

Paderborn. Im Sommer 2018 war Sebastian Vasiliadis vom VfR Aalen zum SC Paderborn gewechselt. Der damals 20-Jährige galt als Mann für die Zukunft, der dann aber prompt in der Gegenwart brillierte. Ab dem zehnten Zweitliga-Spieltag war der Rotschopf gesetzt. Mit Philipp Klement bildete "Vasi" ein kongeniales Duo im zentralen Mittelfeld. Klement zog es nach dem Erstliga-Aufstieg zum VfB Stuttgart. Um Vasiliadis buhlte angeblich Borussia Mönchengladbach. Doch SCP-Sportchef Martin Przondziono erklärte unmissverständlich: "Vasi ist unverkäuflich!" Und wenn die Paderborner an diesem Samstag, 26. Oktober, im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (15.30 Uhr, Benteler-Arena) ihren ersten Saisonsieg anpeilen, wird der inzwischen 22-Jährige wieder eine Schlüsselrolle einnehmen. Vasiliadis hat exakt jene Ruhe am Ball, die den meisten seiner Teamkollegen oftmals noch fehlt. Allerdings musste auch er bereits erkennen, dass in der Bundesliga ein sehr rauer Wind weht. "Die Qualität ist in jeder Hinsicht höher", sagt Vasiliadis, der in den ersten beiden Saisonspielen an der Seite von Klaus Gjasula überzeugt hatte. Zuletzt aber offenbarte der SCP auch im zentralen Mittelfeld einige Schwächen. Die nötigen Impulse im Spiel nach vorne fehlten. Klements Offensivqualitäten werden vermisst "Bei Vasi und Klaus ist es wie bei allen anderen unserer Spieler. Sie geben alles und versuchen viel, aber die Fehlerquote ist noch zu hoch", urteilt Steffen Baumgart. Doch das gehöre zum Lernprozess. "Vasi ist gerade einmal 22 Jahre alt geworden. Er spürt, dass er nach dem Weggang von Philipp Klement mehr gefordert wird. Und er arbeitet hart daran. Ich bin daher nicht unzufrieden", ergänzt Paderborns Cheftrainer. Sehen Sie hier Sebastian Vasiliadis im Video-Interview: In der vergangenen Saison hatte Vasiliadis hierbei zumeist als klassischer Sechser fungiert. Nun muss er häufig als Achter ran. "Klaus und ich wechseln uns ab. Aber natürlich hat Philipp offensiv andere Akzente gesetzt. Das zählt nicht so ganz zu unserem Repertoire. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das als Team kompensieren können", sagt Vasiliadis. Dieser hatte seine Offensiv-Qualitäten in der vergangenen Spielzeit mit sechs Toren und zehn Assists hinlänglich bewiesen. Doch auf der Position sechs scheint sich der von der Ostalb stammende SCP-Akteur weitaus wohler zu fühlen. Bislang war das Duo Vasiliadis/Gjasula gesetzt. Das könnte sich jedoch ändern. "Hamid rückt immer näher heran", berichtet Baumgart mit Blick auf Neuzugang Abdelhamid Sabiri, der im zentralen Mittelfeld den offensiveren Part übernehmen könnte. Zudem hat der SCP-Coach noch Marlon Ritter und Rifet Kapic in der Hinterhand, die zumindest in der Partie gegen Düsseldorf aber noch keine Rolle spielen werden. Ritter ist verletzt, Kapic hat weiterhin Nachholbedarf. "Vasi" erwartet defensive Düsseldorfer Unterm Strich lag es jedoch natürlich nicht nur an der Schaltzentrale, dass im SCP-Offensivspiel in den vergangenen beiden Partien gegen Mainz (1:2) und in Köln (0:3) der Wurm drin war. "Wir benötigen wieder mehr Mut und mehr Tiefe. Es fehlten zuletzt die Überraschungsmomente", bemängelt Vasiliadis. "Es war allerdings auch schwierig, unser Umschaltspiel aufzuziehen, wenn uns der Gegner den Ball gibt und sagt: Macht mal", ergänzt der 22-Jährige. Doch exakt dies erwartet "Vasi" auch am Samstag gegen vermutlich ziemlich defensive Düsseldorfer. "Erst einmal müssen wir hinten gut stehen und geduldig bleiben. Aber zugleich müssen wir mehr Zug zum Tor entwickeln. Und wir dürfen keine Angst vor dem Abschluss haben", fordert der Mann mit der Rückennummer 39. Dessen Marktwert hat sich seit seinem Wechsel nach Paderborn mehr als verzehnfacht und liegt nun bei 3,5 Millionen Euro. Ob "Vasi" somit auch nach dieser Spielzeit das Prädikat "unverkäuflich" erhält, ist fraglich.

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