

SC Paderborn
Der SCP verliert zwar mit 0:1 in Leverkusen, gewinnt aber positive Erkenntnisse. So zeigt sich, dass der Kader in der Breite gut aufgestellt ist.
Paderborn. Im Pokal zählt bekanntlich nur das Weiterkommen. Die gezeigten Leistungen sind spätestens nach ein paar Tagen vergessen. Und doch kann der SC Paderborn aus der 0:1-Niederlage, die der Aufsteiger am Dienstagabend in der zweiten Runde des DFB-Pokals bei Bayer 04 Leverkusen kassierte, viel Positives ziehen. Beispielsweise die Erkenntnis, dass der Kader in der Breite sehr gut aufgestellt ist.
Denn obwohl SCP-Trainer Steffen Baumgart etatmäßige Stammkräfte wie Sebastian Vasiliadis oder Mohamed Dräger schonte und mit Huth, Jans, Souza, Antwi-Adjei und Mamba gleich fünf Neue in die Anfangsformation berief, agierten die Gäste bei einem Champions-League-Teilnehmer auf Augenhöhe. "Dieses Spiel ist eine Bestätigung dafür, dass du jeden brauchst. Wir haben nicht den einen Spieler, der den Unterschied ausmacht. Aber wir haben viele Spieler, die du bedenkenlos bringen kannst", betont Paderborns Chefcoach, der sich in Leverkusen unter anderem über den Einsatzwillen von Stoßstürmer Streli Mamba freute. "Ich habe ihn zuletzt mal kritisiert, weil er in einem Spiel nur drei Sprints gemacht hatte. Heute waren es 30. Wir haben es vorne generell sehr gut gemacht", so Baumgart.
"Die neuen Jungs haben Schwung gebracht. Das ist cool", sagt SCP-Akteur Luca Kilian. "Man hat gesehen, dass die Spieler, die derzeit vielleicht ein wenig hinten anstehen, alle Vollgas geben und fighten. Das ist ein gutes Signal", ergänzt sein Innenverteidiger-Kollege Sebastian Schonlau, der in Leverkusen stolze 91 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen hatte. Ohnehin war es erstaunlich, dass die SCP-Defensive vor allem in der letzten halben Stunde der Partie kaum noch Chancen zuließ, obwohl die Gäste mit einem hohen Risiko spielten und alles nach vorne warfen. Noch erstaunlicher wird es, wenn man bedenkt, dass Bayer mit Edelkickern wie Havertz, Bellarabi, Volland und Alario angriff. Zudem leistete sich Leverkusen den Luxus, einen Demirbay als Joker zu bringen. Zur Erinnerung: Der Mittelfeldspieler war im Sommer für schlappe 32 Millionen Euro von Hoffenheim an den Rhein gewechselt und hat damit einen höheren Marktwert als der gesamte SCP-Kader.
Die Leistung der Low-Budget-Truppe von der Pader nötigt somit auch Leverkusens Trainer höchsten Respekt ab. "Bei Paderborn spürst du Energie, Kraft, Spielfreude. Diese Jungs glauben einfach daran. Wenn sie so weiterspielen, dann wird Paderborn in der 1. Liga bleiben", urteilt Peter Bosz, dessen Team bereits zum Saisonstart nur hauchdünn mit 3:2 gegen den SCP gewonnen hatte. "Klar, das Ausscheiden ist ärgerlich. Aber da ist auch viel Freude über die gezeigte Leistung. Wenn wir so weitermachen wie heute, dann wird irgendwann der Bock umgestoßen", sagt SCP-Coach Baumgart und nennt einen Ansatz zur Verbesserung: "Wir müssen noch lernen, ab und zu mal aufs Tor zu schießen."
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