Paderborns Edelreservist Laurent Jans darf endlich einmal ran

Paderborn. Der SC Paderborn ging in den vergangenen beiden Spielen beim DFB-Pokal in Leverkusen (0:1) und in der Bundesliga bei der TSG Hoffenheim (0:3) jeweils als Verlierer vom Platz. Ein SCP-Akteur aber konnte diese Partien trotzdem zumindest ein Stück weit genießen: Rechtsverteidiger und Edelreservist Laurent Jans hatte in Leverkusen erstmals seit dem 11. August (DFB-Pokal in Rödinghausen) wieder in der Startelf gestanden, ehe er in der zweiten Hälfte des Hoffenheim-Spiels seinen ersten Bundesliga-Einsatz verbuchte. Der Luxemburger bot im DFB-Pokal bei Bayer nach ein paar Startschwierigkeiten eine solide Leistung. In Hoffenheim war Jans sogar bester Paderborner, was aber vor allem daran lag, dass er in der unterirdischen ersten Halbzeit noch nicht auf dem Platz gestanden hatte. "Die Einsätze taten sehr gut. Dafür arbeitest du Woche für Woche sehr hart im Training", erklärt der 27-Jährige. Jans war eigentlich nach Paderborn gewechselt, um mehr Spielpraxis zu bekommen. Denn in Diensten des französischen Zweitliga-Meisters FC Metz war er in der vergangenen Saison nur in sieben Ligaspielen und sechs Pokalpartien zum Einsatz gekommen. Beim SCP musste der Rechtsverteidiger bislang jedoch sogar noch mehr Geduld aufbringen, denn auf seiner Position baut Trainer Steffen Baumgart auf Mohamed Dräger. Feste Größe im Nationalteam "Die harte Konkurrenzsituation war mir bewusst, als ich unterschrieben habe. Auf jeder Position hast du mindestens zwei Spieler, die in Frage kommen. Diese Breite im Kader brauchst du auch, gerade in der Bundesliga", sagt Jans. Bis zu seinem im Sommer 2018 erfolgten Wechsel nach Metz war der Kapitän der luxemburgischen Nationalmannschaft allerdings stets Stammspieler gewesen. Zunächst in seinem Heimatland bei Fola Esch, ab 2015 bei Waasland-Beveren in Belgiens erster Liga. "Das war schon ein Lernprozess, als ich plötzlich nicht mehr gesetzt war. Aber das gehört zum Fußball dazu. Du musst einfach immer weiter an dir arbeiten, immer weiter an dich glauben und stets die Motivation finden, es dem Trainer beweisen zu wollen. Außerdem kann immer schnell etwas passieren. Verletzungen oder Sperren etwa", betont Jans. In Luxemburgs Nationalmannschaft ist der sympathische Blondschopf mit mittlerweile 61 Einsätzen eine feste Größe. Allerdings hat der 27-Jährige damit auch nicht die Möglichkeit, bei SCP-Testspielen in den Länderspielpausen Pluspunkte zu sammeln. "Aber unsere Trainer wissen ja, dass ich dann nicht im Urlaub bin. Die Länderspiele helfen mir, um in den Rhythmus zu kommen. Und es ist natürlich eine große Ehre, Kapitän der Nationalmannschaft zu sein. Zudem macht es riesigen Spaß, gegen Weltstars wie Cristiano Ronaldo zu spielen", sagt Jans. Parallelen zwischen SCP und Luxemburg Dieser wird am 17. November ein Wiedersehen mit "CR7" feiern. Dann trifft Luxemburg zum Abschluss der EM-Qualifikation in Luxemburg-Stadt auf Portugal. Zuvor gastieren Jans und Co. am 14. November in Serbien. Mit zwei Siegen hätte der Zwergstaat sogar noch eine theoretische Chance auf das EM-Ticket. "Aber das ist sehr kompliziert", sagt Jans mit Blick auf den schier undurchschaubaren Modus und die schweren Aufgaben, die sein Team vor der Brust hat. Doch auch wenn das nur 614.000 Einwohner zählende Großherzogtum die Qualifikation verpassen sollte, so stimmt doch der Trend beim Team von Nationaltrainer Luc Holtz. "Wir haben in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung genommen. Wir profitieren vor allem davon, dass nun mehr Nationalspieler im Ausland kicken. Wir sind nun auf einem guten Level und können prima mithalten. Nur die Ergebnisse haben zuletzt nicht immer gestimmt", bilanziert Jans. Die letzten beiden Sätze hätte der 27-Jährige auch über den SC Paderborn sagen können. Denn die Parallelen zwischen dem SCP und der luxemburgischen Nationalmannschaft sind groß. Beide wollen im Konzert der Großen für eine Überraschung sorgen. "Und ich bin davon überzeugt, dass wir die Qualität haben, den Bundesliga-Klassenerhalt zu schaffen", betont Jans und hofft, dass er künftig nicht nur im Nationaltrikot reichlich Spielpraxis sammeln kann.

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