
Paderborn. Steffen Baumgart war zufrieden. "Das war exakt der Test, den wir uns gewünscht hatten", bilanzierte der Cheftrainer des SC Paderborn. Sein Team hatte soeben das nicht-öffentliche Testspiel gegen den Zweitliga-Tabellenvierten VfL Osnabrück im heimischen Trainingszentrum mit 2:1 (2:1) gewonnen.
"Beide Mannschaften wollten. Laufpensum und Intensität stimmten", urteilte Baumgart am Freitagnachmittag nach 90 durchaus unterhaltsamen Minuten. Bei Paderborn fehlten die vier Nationalspieler, die bereits auf Länderspielreise sind, sowie Khiry Shelton (Erkältung). Zudem verzichtete Baumgart wie angekündigt auf Sebastian Vasiliadis und Jamilu Collins. Dafür kamen insbesondere all jene SCP-Profis zum Einsatz, die zuletzt wenig Spielpraxis gesammelt hatten.
Ritter gibt ordentlich Gas
Die elf Akteure, die von Beginn an ran durften, machten ihre Sache in der ersten Hälfte ausgesprochen gut. Beide Teams gingen äußerst engagiert und konzentriert zu Werke. Die Fehlerquote war gering. Der SCP hatte mehr Spielanteile und kombinierte sich immer wieder sehenswert nach vorne.
Vor allem Marlon Ritter sprühte an der Seite des zunächst ebenfalls gut aufgelegten Neuzuganges Abdelhamid Sabiri vor Spielfreude. Und der 24-jährige Edeltechniker sollte die Hausherren auch in Führung bringen. In der 18. Minute konnte Osnabrücks Torwart Philipp Kühn eine Flanke von Kai Pröger nur unzureichend abwehren. Ritter war zur Stelle und netzte zum 1:0 ein.
Zingerle zeigt sein Können
In der 24. Minute gab's die erste hochkarätige Chance für den VfL. Leopold Zingerle bewies dabei, dass er während seiner langen Verletzungspause nichts verlernt hat. Und seine rechte Schulter scheint wieder zu halten, denn der SCP-Torwart tauchte blitzschnell ab, um einen Schuss von Etienne Amenyido in beeindruckender Manier zu parieren.
Statt 1:1 hieß es wenig später 2:0. Wieder setzte sich Pröger über die rechte Seite durch. Seine Hereingabe landete bei Stürmer Babacar Gueye, der mit einem technischen Kabinettstückchen die VfL-Defensive narrte. Ben Zolinski netzte schließlich ein (31.). Keine 120 Sekunden später hieß es dann allerdings nur noch 2:1 für Paderborn. VfL-Angreifer Benjamin Girth nutzte ein Durcheinander im SCP-Strafraum zum Anschlusstreffer (33.).
Nach der Pause wird's ruhiger
Anschließend leitete SCP-Kapitän Christian Strohdiek mit zwei zielgenauen langen Bällen noch zwei Großchancen ein. Nach Zuspiel Nummer eins vergab Ritter frei vor Kühn (34.). Nach dem zweiten Strohdiek-Zauberpass donnerte Pröger das Leder aus vollem Lauf an den Pfosten (40.). Dann war Pause.
Nach Wiederbeginn nahm der Unterhaltungswert der Partie ab. Das Engagement war auf beiden Seiten zwar weiterhin hoch, doch Highlights blieben aus. Paderborn diktierte gegen noch tiefer stehende Osnabrücker die Partie, kam hierbei aber nicht mehr zu zwingenden Chancen.
Am Samstag wartet der nächste Test
Am Ende hatte der VfL die besten Gelegenheiten in Durchgang zwei. Der eingewechselte Sebastian Klaas traf zunächst aus der zweiten Reihe den rechten Pfosten (50.). Dann hatte Klaas bei einer Direktabnahme in der 86. Minute erneut den Ausgleich auf dem Fuß. Doch SCP-Keeper Leopold Zingerle hielt mit einer Glanzparade den letztlich verdienten Sieg fest.
Für die 19 Paderborner, die gegen Osnabrück im Kader gestanden hatten, geht es an diesem Samstag, 7. September, gleich mit dem nächsten Testspiel weiter. Die Aufgabe ist dann aber deutlich leichter, denn der SCP gastiert beim Paderborner A-Ligisten SG Wewelsburg/Ahden. Anstoß ist um 13 Uhr auf dem Sportplatz Oberhagen in Wewelsburg.
Tore: 1:0 Ritter (18.), 2:0 Zolinski (31.), 2:1 Girth (33.).
SCP: Zingerle - Dörfler (46.Hilßner), Rumpf (46. Bilogrevic), Strohdiek (46. Hünemeier), Holtmann - Kapic (69. Souza) - Pröger, Ritter, Sabiri (69. Mamba), Zolinski (69. Antwi-Adjei) - Gueye (69. Michel).
VFL: Kühn - Ajdini (63. Konrad), Heyer, van Aken (46. Susac), Farrona Pulido (63. Wolze) - Blacha (46. Taffertshofer), Köhler (46. Henning) - Friesenbichler (46. Granatowski), Alvarez (46. Klaas), Amenyido (63. Heider) - Girth.