SC Paderborn

Für Paderborns Collins läuft's auch mit Nigeria perfekt

Der Linksverteidiger hat beim SCP noch keine Saisonpartie verpasst und ist zudem Stammspieler bei den "Super Eagles"

Höhenflug bei den Super Eagles: Jamilu Collins (r.), der hier im November 2018 beim Quali-Spiel in Südafrika gegen Thamsanqa Mkhize den Ball behauptet, ist in Nigerias Nationalteam derzeit gesetzt. | © AFP or licensors

Frank Beineke
29.03.2019 | 29.03.2019, 16:00

Paderborn. Im Sommer 2017 war Jamilu Collins noch ein vertragsloser Fußball-Profi, der in Kroatiens zweiter Liga vergeblich auf den Durchbruch gewartet hatte. Dann erhielt der aus Nigeria stammende Außenverteidiger einen Vertrag beim damaligen Drittligisten SC Paderborn – und der Höhenflug nahm seinen Lauf. Inzwischen ist Collins nicht nur Stammkraft beim SCP, sondern auch etatmäßiger Linksverteidiger in Nigerias A-Nationalmannschaft. Und wenn die Paderborner an diesem Samstag (13 Uhr, Alte Försterei) beim 1. FC Union Berlin gastieren, dürfte der 24-Jährige im 30. SCP-Pflichtspiel der Saison zum 30. Mal in der Startelf stehen.

„Wenn der Coach mich aufstellt, werde ich bereit sein", betont Collins, hinter dem allerdings eine anstrengende Länderspielreise liegt. Mit Nigeria gelang zunächst ein 3:1-Heimsieg gegen die Seychellen, mit dem sich die „Super Eagles" zugleich den Gruppensieg in der Qualifikation zum Afrika-Cup 2019 sicherten. Am Donnerstag folgte ein 1:0-Erfolg im Test gegen Ägypten. Dabei spielte Collins, der im vergangenen September sein Länderspieldebüt gefeiert hatte, zum sechsten Mal in Folge für Nigeria über die volle Distanz.

Collins hat wohl das Endrunden-Ticket sicher

„Ein Traum ist wahr geworden. Ich bin natürlich sehr zufrieden", bilanziert der SCP-Akteur sein erstes halbes Jahr im Nationalteam des fußballverrückten Landes, das in den vergangenen Jahren aber ein Problem auf der Linksverteidiger-Position hatte. Und offenbar wurde dies nun ausgerechnet von einem bis dato unbekannten Zweitliga-Kicker aus Paderborn behoben. „Wenn ich gesund bleibe, werde ich wohl bei der Endrunde spielen", sagt Collins mit Blick auf den „Africa-Cup of Nations", der vom 21. Juni bis 19. Juli in Ägypten über die Bühne gehen wird.

Der Nationaltrainer, der so viel Vertrauen in ihn setzt, stammt hierbei aus Deutschland: Altmeister Gernot Rohr ist seit 2016 Chefcoach der Super Eagles. „Er ist ein sehr guter Trainer und ein Gentleman auf der Bank. Aber wenn er Gefahr wittert, kann er richtig laut werden", urteilt Collins über den 65-Jährigen, der durchaus einiges mit SCP-Coach Steffen Baumgart gemeinsam habe. „Beide können ein Team super pushen und motivieren", sagt der pfeilschnelle Abwehrspieler, der am 12. April auf ein Ereignis in Kairo blicken wird.

Im Sommer könnte er ein Wechselkandidat sein

Dort steigt dann nämlich die Auslosung zur Afrika-Cup-Endrunde. Ein möglicher Vorrundengegner ist Tunesien. Und für die „Adler von Kathargo" kickt bekanntlich SCP-Teamkollege Mohamed Dräger. „Das könnte ein interessantes Duell werden", sagt Collins. Dessen Team zählt als dreimaliger Afrika-Cup-Sieger stets zu den Turnierfavoriten. „Aber wird sollten demütig sein. Es gibt viele Favoriten. Alles ist möglich", betont der Linksverteidiger, der vermutlich schon im Fokus diverser Klubs aus dem In- und Ausland stehen dürfte. Und so könnte Collins dem SCP im Sommer eine Millionen-Einnahme bescheren, denn sein Vertrag läuft noch bis Juli 2021.

„Aber das alles ist für mich kein Thema. Ich fokussiere mich ganz auf den SCP. Und ich fühle mich hier sehr wohl", sagt Collins, der mit seiner kroatischen Lebensgefährtin Ina und dem gemeinsamen Sohnemann Santiago in Paderborn heimisch geworden ist. Und exakt dort ist er auch zum Nationalspieler gereift.

INFORMATION


Shelton rückt in den Kader

- Im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen Ingolstadt gibt es im Spiel bei Union Berlin (Samstag, 30. März, 13 Uhr) nur eine Änderung im 18er-Kader des SC Paderborn. US-Winterneuzugang Khiry Shelton, der beim 5:3-Testspielerfolg gegen den 1. FC Köln überzeugt hatte, rückt für den Stürmerkollegen Babacar Gueye ins Aufgebot. Jamilu Collins, Mohamed Dräger und Bernard Tekpetey, die erst am Mittwoch beziehungsweise Donnerstag von ihren Länderspielreisen zurückgekommen waren, fuhren am Freitag ebenfalls mit nach Berlin. Der SCP reiste dabei übrigens mit dem ICE von Bielefeld in die Bundeshauptstadt.

- Der Heimbereich ist bei der Partie Union Berlin – SC Paderborn bereits ausverkauft. Für Gäste-Fans werden aber die Tageskassen öffnen. Mehr als 1.000 SCP-Anhänger werden in der Alten Försterei erwartet.


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