
Paderborn. „Steffen Baumgart. Wir sehen uns!" Diese Inschrift steht auf einem der so genannten Stadiongründersteine, die im Berliner Stadion An der Alten Försterei den Zuschauertunnel an der urigen Anzeigetafel zieren. Baumgart hatte eben jenen Stein im Jahre 2005 erworben, um seinen Ex-Klub 1. FC Union Berlin bei der Finanzierung des Stadion-Umbaus zu unterstützen. Und an diesem Samstag, 30. März, gibt’s für ihn ein Wiedersehen mit seiner alten Liebe, denn dann gastiert der Chefcoach des SC Paderborn mit seinem Team beim Zweitliga-Tabellendritten im Berliner Stadtteil Köpenick (Anstoß 13 Uhr).
Baumgarts Ehefrau arbeitet für Union
„Es ist für mich irgendwie ein Heimspiel", sagt der 47-Jährige, der mit seiner Ehefrau Katja und den drei gemeinsamen Kindern im Köpenicker „Märchenviertel" wohnt. „Nur einen Kilometer vom Stadion entfernt", erklärt der SCP-Trainer. Dabei stammen die Baumgarts eigentlich aus Mecklenburg. Und letztlich kickte der heutige Erfolgscoach lediglich von 2002 bis 2004 für den Traditionsverein aus dem Berliner Osten.

Doch Baumgarts Liebe für „Eisern Union" kommt nicht von ungefähr, denn die Leidenschaft für den Fußball ist beim SCP-Coach und dem Klub aus Köpenick nun einmal besonders stark ausgeprägt. „Es ist kein Geheimnis. Ich bin Fan von dem Verein", betont Baumgart, der Union-Mitglied ist und noch regelmäßig für die Traditionsmannschaft der Berliner kickt. Zudem sind die Eisernen Arbeitgeber seiner Ehefrau. So leitet Katja Baumgart die Fanshops des Erstliga-Aufstiegsaspiranten aus Köpenick.
Die Berliner sind zuhause ungeschlagen
Am Samstag wird die Liebe zu den Berlinern aber für mindestens 90 Minuten ruhen. „Union ist wohl die beste Mannschaft der Liga, was Kompaktheit und Cleverness angeht. Aber wir wollen gewinnen und zeigen, dass wir nicht umsonst schon 41 Punkte geholt und 58 Tore geschossen haben", betont Paderborns Trainer und hofft, dass seine Schützlinge den eminent heimstarken Berlinern (9 Siege, 4 Remis, 26:6 Tore) die erste Heimniederlage der Saison zufügen.
Am Personal sollte es nicht scheitern. „Wir haben keine Verletzten", berichtet Baumgart. Von den etatmäßigen Kaderkandidaten fehlt nur Uwe Hünemeier (Rotsperre). Die drei SCP-Nationalspieler Jamilu Collins (Nigeria), Mohamed Dräger (Tunesien) und Bernard Tekpetey (U 23 Ghana) sind derweil von ihren Länderspielreisen zurück. Dräger war schon am Mittwochabend wieder in Paderborn. Collins und Tekpetey folgten im Laufe des Donnerstags. Das Trio soll beim Abschlusstraining am Freitag wieder auf dem Platz stehen.
Das Pokalspiel ist noch kein Thema
„Dann schauen wir, inwieweit sie einsatzfähig sind. Sollten Wechsel notwendig sein, wären wir gut aufgestellt. Wir haben einen Plan in beide Richtungen", erklärt Baumgart. Schließlich steht der SCP vor einer Englischen Woche, denn vor der Zweitliga-Partie beim SV Sandhausen (6. April) steht am Dienstag, 2. April, das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den Hamburger SV (18.30 Uhr, Benteler-Arena) auf der Agenda.
Die SCP-Fans fiebern diesem Pokalspiel schon seit Wochen entgegen. Doch im Trainer- und Betreuerstab sowie bei den Spielern liegt der Fokus voll und ganz auf der Partie in Berlin. „Die Jungs wissen alle, wie der Trainer tickt. Da unterhält sich keiner über das HSV-Spiel", sagt Steffen Baumgart mit einem Schmunzeln im Gesicht. Schließlich gibt’s vor dem Pokalkracher ja noch ein Wiedersehen mit der alten Liebe Eisern Union.