Timur Rieger war gedanklich schon mal beim Elfer gegen Arminia Bielefelds Torwart Jonas Kersken

Bielefeld. Seit Sommer steht der 29-jährige Timur Rieger in Diensten des VfL Theesen. Er ist in der Defensive flexibel als Innen- und Außenverteidiger einsetzbar. Wenn Rieger nicht auf dem Platz steht, dann geht er seinem Beruf als Verwaltungsbeamter bei der Stadt Bielefeld nach. Wie bist du zum Fußball gekommen? Ich spiele Fußball seit ich vier Jahre alt bin. Meine Stationen bei den Herren: VfB Fichte, SC Verl II, SC Herford, SC Peckeloh und jetzt VfL Theesen. In der Umgebung habe ich die erfolgreichsten Amateurvereine also so gut wie durch. Mal schauen, ob da noch einer dazukommt oder ich mich hier irgendwann zur Ruhe setze. Warum spielst du jetzt für den VfL Theesen? Ich habe mich auf dem Dorf in Peckeloh sehr wohlgefühlt. Die Ansprüche vor Ort sind allerdings stark gestiegen und der Aufwand wäre zu hoch geworden, weil mein Beruf natürlich immer an erster Stelle steht. In Theesen wurde mir dankenswerterweise die Möglichkeit gegeben, endlich wieder in meiner Heimatstadt Fußball zu spielen. Und das noch auf dem (fast) höchsten in Bielefeld möglichen Amateurniveau. Noch einmal in der Seidensticker-Halle auflaufen Ich kannte bereits einige Spieler, und mit Jannik Tödtmann ist einer meiner besten Freunde auch noch dabei, besser geht es kaum. Mein Freund Tim Mannek wird es mir hoffentlich verzeihen: Noch dazu schauen wir aktuell in der Tabelle nach unten auf Peckeloh, das ist natürlich zumindest ein Zeichen, dass ich nicht alles falsch gemacht habe. Ich drücke den Jungs aber die Daumen für den Rest der Saison und bin mir sicher, dass sie am Ende oben stehen werden. Ich freue mich auch sehr auf die Hallen-Fußball Stadtmeisterschaft in diesem Jahr. Ich habe mir fest vorgenommen, noch einmal in der Seidensticker-Halle aufzulaufen, und wenn ich mir unsere Mannschaft so angucke, dann könnte das schon ziemlich gut werden. Was ist das Besondere an deiner Mannschaft? Ich finde alle, sowohl Mannschaft als auch Trainerteam, haben eine super Mischung zwischen Gelassenheit und der notwendigen Anspannung. Das Drumherum mit dem Vereinsheim und allen, die ihre Zeit und Mühe in den Verein und in die Mannschaft stecken, samt Vereinswirte und Betreuerteam, ist auch einfach überragend. Ich fühle mich hier sehr wohl. Mit Peckeloh den Oberliga-Aufstieg nur knapp verpasst Welches ist dein größter sportlicher Erfolg bisher? Der Aufstieg in die Westfalenliga mit dem VfB Fichte, der Fast-Aufstieg in die Oberliga mit dem SC Peckeloh und das Westfalenpokalspiel mit dem SCP im letzten Jahr gegen Arminia, wo wir leider in letzter Sekunde den Gegentreffer zum 0:1 kassiert haben. Ich hatte schon in meinem Kopf geplant, bei Jonas Kersken in die Mitte zu lupfen im Elfmeterschießen. Ob ich mich das am Ende getraut hätte, sei mal dahingestellt. Welcher war dein emotionalster Moment? Ach, da gab es in den vielen Jahren, in denen ich mittlerweile Fußball spiele, sehr viele. Jetzt genau diesen einen Moment herauszupicken fällt mir schwer. Jeder Moment hatte seinen ganz eigenen Charme. Was ist deine persönliche Perspektive als Sportler? Der Fußball gibt und gab mir schon immer einen Ausgleich. Ich hoffe, dass ich diesen Sport noch möglichst lange ausführen kann, weil er einfach Teil meines Lebens ist. In der Jugend war Zinedine Zidane ein Vorbild Hast du – unabhängig von der Spielklasse – ein Vorbild? Das hatte ich früher als Jugendlicher, da war es Zinedine Zidane. Mittlerweile schaue ich da eher auf mich selbst. Diktiere doch bitte deine Traum-Schlagzeile als Sportler. Als Jugendlicher hätte ich wahrscheinlich gern gelesen: Timur Rieger schafft den Sprung in den Profifußball. Welche Sportart verfolgst du neben Fußball gern live oder im TV? Tatsächlich kaum eine andere Sportart, weil ich finde, dass Fußball einfach die schönste Sportart ist. Wenn ich eine sagen müsste, dann Tennis. Wer ist dein Lieblingsinfluencer oder wessen Posts verfolgst du in Social Media? Dafür bin ich mittlerweile zu alt geworden. Da folge ich niemanden Bestimmtes. Aber ein Blick auf die Instagram-Seite des VfL Theesen muss natürlich regelmäßig sein. Das Bielefelder Bar-Dreieck ist zu empfehlen Wenn du überraschend einen Tag frei hättest, was würdest du tun? Ich würde meine Tasche packen und in die Sauna fahren. Dort kann ich wunderbar entspannen und abschalten. Wer sollte bei deinem Spiel immer als Zuschauer dabei sein? Ich spiele gefühlt immer schlechter, wenn Menschen dabei sind, die mir viel bedeuten. Daher muss nicht unbedingt jemand dabei sein. Mit welcher berühmten Person (lebend oder verstorben) würdest du gern mal sprechen? Da gibt es viele. Die einflussreichsten Politiker wären interessant, um mal ein wenig hinter die Kulissen zu schauen. Die größten Sportler der letzten Zeit ebenfalls, weil ich es sehr faszinierend finde, was diese Menschen für ein Mindset haben. Wohin gehst du in Bielefeld, wenn du feiern, chillen, essen willst? Die wilden Partyzeiten sind bei mir vorbei, aber das Bielefelder Bar-Dreieck um das Nichtschwimmer und die Bar 383, oder den Alten Markt kann ich sehr empfehlen.

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