KSB Herford fordert Geld aus dem Sondervermögen für Sportstättensanierung

Kreis Herford. Von dem vor einigen Wochen vom Deutschen Bundestag abgesegneten Sondervermögen für eine Investitionsoffensive sind 100 Milliarden Euro für die Länder und Kommunen vorgesehen, wobei letztere laut Ministerpräsident Hendrik Wüst in Nordrhein-Westfalen mehr als die Hälfte der hier vorgesehenen Summe bekommen sollen. Der Kreissportbund (KSB) Herford hat nun im Vorfeld der anstehenden Kommunalwahl sämtliche 33 Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten im Kreis aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass zehn Prozent der Mittel, die jede Kommune aus diesem Sondervermögen erhält, zusätzlich zur Sportpauschale in die Sportinfrastruktur fließen. Der KSB betont dabei, dass funktionierende und moderne Sportstätten eine zentrale Rolle für das Miteinander, die Lebensqualität und die Chancengleichheit in den Kommunen spielen und hat gleichzeitig darauf hingewiesen, dass die bisherigen Investitionen nicht ausreichen, um den Sanierungsstau abzubauen, vor allem im Hinblick auf die notwendigen energetischen Sanierungen. Ziel sei es, den Sport in den Kommunen zukunftsfähig zu machen und die gesellschaftliche Bedeutung von Sportstätten zu stärken. Im Interview geht KSB-Geschäftsführer Nils Wörmann näher auf die Initiative ein. Herr Wörmann, der KSB fordert, dass zehn Prozent des Sondervermögens für die Kommunen im Kreis Herford in den Sport zur Sanierung der Infrastruktur fließen sollen. Ist diese Forderung realistisch? NILS WÖRMANN: Viele Sportstätten in NRW und auch im Kreis Herford haben einen hohen Sanierungsbedarf. Hieraus leiten wir als Kreissportbund Herford unsere Forderung gemeinsam mit dem Landessportbund NRW ab. Ob wir unsere Forderung durchsetzen können, entscheidet sich erst, wenn das Geld den Kommunen zur Verfügung steht und die neu gewählten politischen Gremien entschieden haben. Uns ist bewusst, dass es nicht nur beim Sport Sanierungs- und Erneuerungsbedarfe gibt, aber da der Sport in den Schulen, dem Ganztag und in den Vereinen auch viele andere wichtige gesellschaftliche Aufgaben übernimmt, muss der Sport hier mitbedacht werden. Mehr zum Thema: Sport im Kreis Herford Die Rückmeldungen kamen sehr zügig Können Sie in etwa sagen, über welchen Betrag für den Kreis Herford wir konkret reden? Der Anteil des Sondervermögens für das Land Nordrhein-Westfalen inklusive seiner Kommunen beträgt insgesamt 1,75 Milliarden Euro pro Jahr – und das über einen Zeitraum von zwölf Jahren. Wie viel davon an die einzelnen Kommunen geht, steht derzeit noch nicht fest. Sie haben die Kandidaten/innen mit einem persönlichen Brief angeschrieben. Wie war die Rückmeldung? Innerhalb kurzer Zeit haben wir bereits zahlreiche Rückmeldungen von Kandidatinnen und Kandidaten für das Bürgermeisteramt aus den verschiedenen Kommunen erhalten. Konkrete Zusagen waren – wie zu erwarten – nicht dabei, dafür aber ambitionierte Gesprächsangebote. Erfreulich ist, dass der Sport im Kreis Herford von der Politik wahrgenommen und als ernstzunehmender Partner betrachtet wird. Welche Sportstätten wurden beispielsweise genannt und was soll dort passieren? Konkrete Bedarfe möchte ich an dieser Stelle noch nicht nennen, aber ich kann sagen: Die Rückmeldungen aus den Stadt- und Gemeindesportverbänden kamen sehr zügig – offensichtlich musste nicht lange überlegt werden. Bei der Priorisierung durch die Verbände war uns besonders wichtig, dass die Sportstätten sowohl für den Schul- als auch für den Vereinssport genutzt werden. Der Schulsport muss dabei unbedingt in der Argumentation des Sports mitbedacht werden. Keine Luftschlösser bauen Gibt es Projekte, die genannt wurden, die Sie so noch nicht auf dem Schirm hatten? Nein, tatsächlich nicht. Viele der genannten Sportstätten kenne ich selbst gut und stimme mit den Vorschlägen der Stadt- und Gemeindesportverbände überein. Wir dürfen keinesfalls den Eindruck erwecken, mit den Fördermitteln Luftschlösser zu bauen – es geht darum, den Sanierungsstau endlich zügig und lösungsorientiert anzugehen. Wann wäre frühestens damit zu rechnen, dass die Fördermittel kommen? Das Förderprogramm läuft von 2025 bis zum Jahr 2036. Ich gehe davon aus, dass der Gesetzgebungsprozess bald abgeschlossen wird und noch in diesem Jahr die Fördermittel auf den Konten der Kommunen eintreffen. Spätestens dann sollten die neuen Stadt- und Gemeinderäte von unserer Forderung überzeugt worden sein. Ihre Forderung ist klar, aber ist hiermit Ihre Arbeit abgeschlossen? Nein, das sehen wir nicht so. Wir werden gerne den Austausch mit den Kandidatinnen und Kandidaten für das Bürgermeisteramt suchen – aber damit ist das Spiel noch lange nicht abgepfiffen. Die Vereine, die Stadt- und Gemeindesportverbände und auch wir als Dachorganisation müssen den Ball weiterhin im Spiel halten. Nur so können wir am Ende das entscheidende Tor erzielen. Wir sind zuversichtlich. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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